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Wasser-Speier

Wasser-Speier

Titel: Wasser-Speier Kostenlos Bücher Online Lesen
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Vergessenszauber auf ihr; deshalb konnte sich niemand an sie erinnern. Aber heute wissen die mei s ten Leute davon. Du siehst mir so aus, als wärst du zu schwer, um allzuweit zu fliegen. Deshalb wirst du möglicherweise auch nicht von hier aus hinfliegen können.«
    Gary wandte sich an Mentia. »Davon hast du mir gar nichts e r zählt!« sagte er anklagend.
    »Das wäre ja auch nicht besonders unterhaltsam geworden«, konterte sie.
    »Was soll das überhaupt heißen, mehrere Tage?«
    »Du hast mich nicht danach gefragt!«
    »Dann kriege ich die Sache doch nie auf die Reihe, bevor der R e gen einsetzt!«
    »Dafür hast du ja den Damm gebaut.«
    Das saß.
    »Trotzdem… wenn ich die Spalte gar nicht überqueren kann…«
    »Ich habe eine Idee, wie das gehen könnte.«
    Gary war zwar verärgert, entschied sich aber zum Weitergehen. Vielleicht war es ja doch noch möglich. Aus irgendeinem Grund behagte ihm der Gedanke nicht mehr sonderlich, in sein ausg e trocknetes Flußbett zurückzukehren, um dort auf immer mehr mundanischen Schlamm zu warten. »Laßt ihr uns jetzt durch?« fragte er Virginia.
    »Das sollten wir wohl. Wir mögen nämlich auch kein schmutz i ges Wasser. Das würde unsere Kleidung beflecken.«
    »Eure Kleidung?« fragte er verständnislos.
    »Wir sind Unterwäschenwerwölfe«, erklärte sie. »Wir trainieren gerade, um die gemeinen Ungeheuer unter den Kinderbetten zu vertreiben und somit zu einem bequemeren Leben beizutragen.«
    Erst jetzt wurde Gary klar, daß das, was er für ein spezialisiertes Kostüm ihrer Menschengestalt gehalten hatte, in Wirklichkeit U n terwäsche war. Tatsächlich trug Virginia Höschen. Nur gut, daß Gary kein Mensch war, sonst hätte er glatt die Fassung verloren, denn ebendies war ja das Wesen des Höschenzaubers.
    Sie setzten ihre Sprünge fort. Zwar kamen sie ganz gut voran, doch die Strecke ragte weit vor ihnen in die Ferne, und schon bald wurden sie von der Nacht eingeholt.
    »Schlafen Wasserspeier eigentlich?« erkundigte sich Mentia.
    »Nur, wenn wir uns langweilen.«
    »Und? Langweilst du dich?«
    »Nein.« Er war zwar frustriert, aber nicht gelangweilt.
    »Dann laß uns weiterziehen. Ich kenne den Weg.«
    Gary war nur zu froh, Mentias Rat zu folgen. So sprangen sie weiter durch die Dunkelheit. Zwar gab es gewiß auch in der Nacht Raubtiere, doch es war nicht zu verkennen, daß diese es vorzogen, die Dämonin und den Wasserspeier in Ruhe zu lassen. Als schlie ß lich der Morgen anbrach, gelangten sie vor ein Gebäude, das nach einem Stall aussah, den man zu einem Haus umgebaut hatte.
    »Was ist das denn?« fragte Gary.
    »Ein Stall, den man zu einem Haus umgebaut hat.«
    »Ich meine, was tun wir hier?«
    »Eintreffen.«
    Manchmal konnten Dämonen ziemlich nervtötend werden. »Wird uns das helfen, die Spalte zu überqueren?«
    »Nein.«
    »Weshalb sind wir dann…?«
    »Die Bewohner könnten uns vielleicht helfen«, erklärte sie. »Häuser scheinen sich nicht allzuviel aus Erdspalten zu machen, die Zentauren dagegen schon.«
    Die Tür ging auf. Ein geflügeltes Zentaurenfohlen von etwa neun Jahren spähte hinaus. »Iiiieeeh!« kreischte es. »Ein unglau b lich häßliches Ungeheuer!«
    »Ach, halt die Klappe, Cynthia«, fauchte die Dämonin. »Ich bin’s doch nur, Mentia, Metrias schlechtere Hälfte.«
    »Aber Metria ist doch verheiratet und stellt draußen keinen U n fug mehr an«, protestierte das Fohlen.
    »Ich weiß. Richtig widerlich. Deswegen bin ich ja jetzt auch dra u ßen.« Mentia nahm Menschengestalt an. »Eine Dämonin auf Ac h se. Sag Chex, daß ich was dafür übrig hätte, wenn sie mir einen Gefallen tun würde.«
    Kurz darauf trat eine ausgewachsene Flügelzentaurin heraus, ihr feuchtes Haar zurückbindend. Offensichtlich hatten die Anköm m linge sie unterbrochen, als sie sich gerade die Haare wusch. »Metria hat eine gespaltene Persönlichkeit?« erkundigte sie sich.
    »So etwas kann durch Gefühlsaufruhr kommen«, erklärte Mentia. »Ich konnte ihre halbbeseelte, liebevolle Einstellung nicht mehr ertragen, deshalb habe ich mich von ihr abgespalten. Jetzt bin ich für das Unheil zuständig. Aber dabei wurde ich von diesem häßl i chen Unhold abgelenkt. Deshalb führe ich ihn nun zum Schloß des Guten Magiers. Doch die Spalte versperrt uns den Weg, und dieser häßliche Vogel ist zu schwergewichtig, um zu fliegen, de s halb…«
    Chex musterte Gary. »Du bist doch ein Wasserspeier, nicht wahr?« fragte sie. »Von deiner Sorte kriegen wir hier in

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