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Wasser-Speier

Wasser-Speier

Titel: Wasser-Speier Kostenlos Bücher Online Lesen
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lichkeit heranreichte, wie man ihn unter Wasserspeiern anlegte, doch war das nun einmal ein Gebot gesellschaftlicher Umgang s formen.
    Der zweite Mann zog eine Grimasse. »Vielleicht sollten wir uns einander erst einmal vorstellen. Ich bin Frank. Das da ist Kurt.«
    »Ich bin Gary«, erwiderte Gary.
    »Das ist auch nicht gerade der originellste aller Vornamen«, meinte Frank.
    »Der ist doch bloß ein Tier«, warf Kurt brüsk ein.
    »Das stimmt ja alles«, bestätigte Gary unschuldig. »Wenn ihr jetzt vielleicht mal beiseite treten würdet? Ich möchte nämlich über diese Zugbrücke.«
    »Kommt gar nicht in Frage!« widersprach Kurt heftig.
    »Ich muß dir geradeheraus mitteilen, daß wir hier sind, um dich daran zu hindern, unbefugt ins Schloß einzudringen«, gestand Frank offenherzig.
    »Aber ich muß doch den Guten Magier aufsuchen!« erwiderte Gary verwundert.
    »Pech«, meinte Kurt knapp.
    »Vielleicht hast du mich nicht richtig verstanden«, fügte Frank frei heraus hinzu. »Das hier ist eine Prüfung!«
    »Ach so«, erwiderte Gary. »Das habe ich nicht gewußt.«
    »Vielleicht liegt es daran, daß du nicht besonders intelligent bist«, meinte Frank kühn.
    »Du bist bescheuert und häßlich«, platzte Kurt heraus.
    »Letzteres bin ich mit Sicherheit«, stimmte Gary nachdenklich zu. Ihm war klar, daß die beiden eine Aufgabe zu erfüllen hatten, und daß seine eigene Aufgabe darin bestand, die aus dem Weg zu räumen. Er hätte zwar einfach vorwärtspreschen können, um die beiden in den stinkenden Schleim des Grabens zu stürzen, doch wenn Garys Haut auch aus Stein war – sein Herz war butterweich, und so brachte er es einfach nicht über sich. Deshalb wandte er sich von diesem Gedanken ab und überlegte sich Alternativen.
    »Was für ein Blödmann«, bemerkte Kurt gruffig.
    »Die Prüfungen von heute sind auch nicht mehr das, was sie mal waren«, stimmte Frank ihm zu.
    Gary wanderte weiter um den Graben. Wenige Schritte später hörte der Weg auf – offensichtlich war er müde geworden. Gary mußte stehenbleiben, um nicht auf irgendwelche T-förmigen Pflanzen zu treten, die hier kegelartig angeordnet wuchsen und irgend etwas trugen, das wie Erbsen aussah. Gary nahm eine reife Erbse und steckte sie in den Mund. Sofort fing er an zu kichern. Dann mußten das hier also Kichererbsen sein.
    Allerdings half ihm das Kichern nicht über den Graben. Gary wollte aber auch nicht durch den Schlamm waten, also kehrte er dem Kichererbsenbeet den Schwanz zu und kehrte zur Zugbrücke zurück. »Seid ihr sicher, daß ihr mich nicht in Frieden vorbeilassen wollt?« erkundigte er sich kichernd.
    »Absolut«, antwortete Kurt.
    »Das gehört nicht zu unseren Tätigkeitsmerkmalen«, antwortete Frank in aller Offenheit.
    Gary wollte immer noch friedlich bleiben; deshalb folgte er dem Weg zurück bis zu den Stöcken. Dort kam gerade ein steifer Wind auf; die Stöcke schwankten bedenklich, und Hannah hatte es jetzt noch schwerer als zuvor. Ihr militarisierter Haarschnitt wurde vö l lig vom Winde verweht, und der Amazonenrock flatterte so schlimm, daß er ihre steifen Knie entblößte. Sie schien darüber alles andere als erfreut zu sein.
    »Hallo«, sagte Gary zögernd.
    Sie fuhr zu ihm herum, in jeder Hand einen sich heftig wehre n den Stock. »Du schon wieder? Was willst du?«
    »Nichts«, erwiderte er vorsichtig. »Es ist nur, daß ich ein Beet mit Kichererbsen entdeckt habe. Vielleicht fühlst du dich ein bißchen besser, wenn du mal ein paar ißt.«
    Hannah erstarrte mitten im Herumfahren. »Vielleicht hast du recht. Ich bin furchtbar hungrig von dieser windigen Tätigkeit. Wo ist denn dieses Beet?«
    »Den Pfad entlang bis zur Zugbrücke, dann nach rechts abbi e gen. Du kannst es nicht verfehlen.«
    Sie beäugte ihn. »Und wo gehst du jetzt hin?«
    Gary zuckte die Schultern. »Es sieht so aus, als hätte ich nichts aufzuweisen, was man braucht, um ins Schloß des Guten Magiers zu gelangen. Deshalb werde ich vielleicht nach Hause zurückke h ren, sofern ich den Weg finde. Aber ich bin immer noch bereit, dir dabei zu helfen, Stöcke einzusammeln, falls ich mich irgendwie nützlich machen kann.«
    »Du bist aber kein besonders typisches Männchen«, bemerkte sie.
    »Ich hatte noch nicht viel Übung«, gestand er. »Ich habe mein Leben lang nur allein gearbeitet.«
    Für einen halben Augenblick schien Hannah geradezu unmilitant zu werden, obwohl dies wahrscheinlich nur eine Fehldeutung ihrer Stimmung war. »Das Gefühl kenne

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