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Wassergeld

Wassergeld

Titel: Wassergeld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gmeiner-Verlag
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»Seltsam, dass Sie nach ihm fragen. Er ist nämlich nicht da. Seit der Krisensitzung ist er spurlos verschwunden.«
    »Na, fällt Ihnen immer noch nichts auf? Wollen Sie sich das mit dem Maulwurf noch einmal überlegen?«
    »Sie wollen doch nicht Kollege Schliefensang verdächtigen? Könnte es sein, dass Ihre Fantasie mit Ihnen durchgeht? Zugegeben, er sieht schon etwas eigenartig aus. Aber als Polizist müssten Sie doch wissen, dass man nicht von dem Äußeren einer Person auf ihren Charakter schließen kann.«
    »Na ja«, wiegelte ich ab. »Es ist schon das zweite Mal, dass er verschwunden ist. Stellen wir uns einmal vor, nur rein theoretisch, er hätte Kontakt zu den Erpressern. Etwas Besseres als bei der Krisensitzung dabei gewesen zu sein, hätte ihm nicht passieren können. Unsere Gegner wären immer einen Schritt weiter als wir.«
    »Trotzdem, Herr Palzki«, beharrte Strommeier. »Solche Sachen kommen nur in billigen Fernsehkrimis vor. Aber wenn Sie meinen, lassen wir ihn durchleuchten. Nur im Moment nützt uns das wenig, da wir nicht wissen, wo er sich herumtreibt.«
    »Das sollten wir auf jeden Fall tun. Doch nun müssen wir über unsere aktuellen Möglichkeiten sprechen. Wann wird Ihr Boot wieder einsatzfähig sein?«
    »Das dauert nur ein paar Minuten, Herr Palzki. Gott sei Dank haben wir die benötigten Ersatzteile vorrätig. Ein Techniker ist bereits bei der Arbeit. Er wird es melden, sobald wir los können.«
    Das war mir nicht genug, die Zeit wurde knapp. »Wer kümmert sich außer uns um die Suche nach der Rosalinde?«
    »Da gibt’s nicht viele andere. Klar, die Mannheimer Kollegen sind draußen auf dem Fluss. Hubschrauber können wir momentan vergessen, es wird bald dunkel und es ist viel zu böig. Andere Dienststellen können wir im Moment ebenso nicht anfordern. Entweder sind sie mit dem schlimmsten Verkehrschaos beschäftigt, das die Region je erlebt hat, oder mit dem Hochwasserschutz. Wenn die Pegel weiter steigen, haben wir in Ludwigshafen und Mannheim bald noch ganz andere Probleme.«
    »Das heißt, Sie haben nicht die geringste Ahnung, wo sich die Rosalinde im Moment befindet?«
    Ein zaghaftes Nicken war seine Antwort.
    »Unglaublich, ein 100 Meter langes Schiff macht sich auf einem überschaubaren Stück Fluss unsichtbar!«
    »Na, jetzt polemisieren Sie mal nicht, Herr Palzki. Sie kennen schließlich die exakten Umstände dieser besonderen Situation.«
    Er hatte ja recht. »Entschuldigen Sie bitte, Herr Strommeier, das war nicht so gemeint. Wurde das Gelände der Rheingüter GmbH überprüft? Nicht, dass die Rosalinde seelenruhig in ihrem Heimathafen liegt und wir sie überall suchen.«
    »Selbstverständlich haben wir das überprüft, für wen halten Sie uns! Auch das war mit größeren organisatorischen Anstrengungen verbunden. Die Zufahrt zum Kaiserwörthhafen liegt an einer der Ludwigshafener Ausfallstraßen. Und genau dort haben wir neben dem allgemeinen Verkehrschaos die Zugangskontrollen zum Hafengebiet, die dieser Eifler während der Krisensitzung angefordert hat. In aller Eile wurde dafür eine Hundertschaft der Bereitschaftspolizei beauftragt. Dummerweise vergaß man in der Hektik, die Beamten über Sinn und Zweck der Aktion zu informieren. Es ist zwar alles abgesperrt, aber niemand weiß, warum und was überhaupt los ist. Sie wissen nur, dass nach von Welchingen und dem Matrosen Monato gefahndet wird. Da verkehrstechnisch nichts ging, habe ich einen Beamten mit einem Fahrrad hingeschickt. Und selbst den wollte die Bepo nicht durchlassen. Vielleicht haben die Kollegen noch nie ein Fahrrad gesehen.«
    Je länger ich nachfragte, desto mehr Hiobsbotschaften erhielt ich. »Das sind absolut unhaltbare Zustände. Wenn das KPD wüsste!«
    Strommeier schaute mich fragend an. »Was meinen Sie mit KPD?«
    Puh, dumm gelaufen. Inzwischen war ich selbst so aufgedreht, dass ich nicht bemerkt hatte, unseren Chef einem Betriebsfremden gegenüber als KPD bezeichnet zu haben. »Was soll ich gesagt haben? Nein, da müssen Sie sich verhört haben. Ich meinte, dass Eifler und Herr Diefenbach nicht gerade amüsiert sein werden, wenn sie das Chaos mitbekommen.«
    »Da können doch wir nichts dazu!«, verteidigte sich der Leiter der Wasserschutzpolizei entrüstet. »Wir sind nur für den Fluss zuständig und in ein paar Minuten ist unser Boot wieder flott. Was da Ihr Chef und dieser autoritäre Eifler mit der Sperrung der Rheinbrücken und der Bereitschaftspolizei veranstalten, ist nicht unser

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