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Wassergeld

Wassergeld

Titel: Wassergeld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gmeiner-Verlag
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sogar frisiert wie sie.«
    »Nehmen Sie ihr die Brille ab!«, fordert sie ihn auf. Felix tut wie geheißen. Ganz langsam und vorsichtig zieht er Mutters Brille von der fremden Nase. Das blanke Grauen fährt ihm durch die Glieder, denn jetzt erkennt er die Person. Vor ihm steht, mit apathischem Blick und den goldenen Schneckennudelohrringen, Theresa Dubinski, Mutters neue Putzkraft!
    »Sie ist selbst schuld an ihrem Ende«, verkündet die Frau auf einmal schnippisch, »Frau Jungmann hat mir jeden Mittwoch geschlagene drei Stunden von ihrem bigFM Expedition GeForce Megacoaster vorgeschwärmt. Sie hat mir sogar vorgemacht, wie sie drin sitzt, wie sie hoch und runter fährt, sich nach links und rechts dreht, und sie hat mir Dutzende Male erklärt, an welchen Stellen es am heftigsten in ihrem Bauch kribbelt. Ich wusste genau, aus welchem Schrank sie eine passende Vase nehmen würde. Mir blieb genug Zeit, um das Kehrblech zu holen.«
    »Sie haben meiner Mutter die Gladiolen gekauft, um sie leichter erschlagen zu können?«
    »Gladiolen geklaut. Selbstschneidefeld«, verbessert sie ihn.
    »Sie haben sie umgebracht, nur weil Sie Achterbahn fahren wollten?«
    »Aber keineswegs!«, empört sie sich, »Donnerfluss und Superwirbel sollen auch nicht schlecht sein …«

Bernd Vanselow - Das Maskottchen
    Speyer, Innenstadt
    Die Maximilianstraße war fast menschenleer. Im Laternenlicht sah man nur vereinzelt Menschen, die es eilig hatten. Auch Maria beeilte sich – die Angst trieb sie vorwärts. Seit Wochen hatte sie das Gefühl, beobachtet zu werden. Auch heute wieder, auf der Heimfahrt vom Holiday Park, wo sie als Geschäftsführerin tätig war, glaubte sie, von einem Lieferwagen verfolgt zu werden. Jetzt wollte sie zur Polizei, um Anzeige zu erstatten.
    Aber dazu kam sie nicht mehr. Zu spät sah sie den Schatten an der Häuserecke. Der Schlag auf ihren Kopf war so heftig, dass sie an die Hauswand geschleudert wurde und sofort das Bewusstsein verlor. Ein Mann zog ein eigenartiges Messer aus der Tasche und wollte gerade auf Maria einstechen, als eine Haustür aufging und Stimmen zu hören waren. Das war Marias Glück. Dragan konnte seinen teuflischen Plan noch nicht vollenden. Er verschwand unerkannt …
     
    Ludwigshafen, Unfallklinik
    Leander öffnete leise die Tür zu Marias Krankenzimmer und fragte vorsichtig: »Maria? Ich bin es, Leander!«
    Leander war Kommissar bei der Polizei-Inspektion in Speyer und kannte die junge Frau, da sie im selben Haus wohnten. Als Maria die Augen öffnete und sie ihn erkannte, lächelte sie zaghaft. »Hallo, Leander, schön Sie zu sehen. Was ist passiert?«
    »Man hat sie vor zwei Tagen blutüberströmt vor der Polizeistation in Speyer gefunden. Sie wurden brutal niedergeschlagen.« Leander schaute sie besorgt an.
    »Was wollten Sie denn bei der Polizei?«
    »Nun ja, ich wollte um Hilfe bitten. Ich fühle mich seit Wochen beobachtet und habe das Gefühl, dass sich jemand in meiner Wohnung aufhielt, wenn ich nicht da war.«
    »Maria, lassen Sie uns ein anderes Mal ausführlich darüber reden. Ich werde sehen, was ich für Sie tun kann. Aber jetzt müssen Sie sich ausruhen. Ich möchte, dass Sie recht bald aus dem Krankenhaus entlassen werden, denn ich möchte mit Ihnen essen gehen.«
    Sie schaute ihn lange an. Dadurch verunsichert fügte Leander etwas unbeholfen hinzu: »Rein dienstlich natürlich.«
    »Ach, rein dienstlich?«, scherzte Maria. Leander fühlte, dass er rot wurde.
    «Mal sehen, vielleicht.«
    Leander war etwas verunsichert. »Ich muss jetzt leider gehen. Aber ich melde mich und wünsche gute Besserung.«
     
    Haßloch, Holiday Park
    Dragan arbeitete seit ein paar Tagen als Maskottchen Holly im Holiday Park. Tagsüber begeisterte er dort die Besucher mit lustigen Späßen.
    Jetzt am Abend schliff er sorgfältig sein Filetiermesser am Wetzstahl. Es war sein Lieblingsmesser. Er testete die Qualität des Schliffs und war zufrieden.
    »Scharf wie eine Rasierklinge«, sagte er laut und setzte sich an den Küchentisch, der eigentlich ein Schlachtertisch aus Aluminium war. Er dachte an Maria. Dass sie vor Jahren seine Liebe nicht erwidert hatte, konnte er ihr nicht verzeihen. Sein Hass wuchs immer mehr.
    Bedächtig schnitt er sich in den Unterarm. Blut tropfte auf den Schlachtertisch.
    Leise stöhnend dachte er: »Das nächste Mal wird es Marias Blut sein …«
     
    Speyer, ein paar Tage später
    Maria stand am Fenster. Sie dachte an Leander und wünschte, er wäre jetzt bei ihr. Das

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