Wassermelone: Roman (German Edition)
etwas: Bevor ich Kate bekam, hatte ich gerüchtweise und ohne nähere Angaben gehört, einer Frau mache es im Bett, nun, sehr viel mehr Spaß, wenn sie ein Kind geboren hat.
Das soll daran liegen, dass es durch die verschiedenen Vorgänge, Verletzungen und so weiter im, äh, Geburtskanal, einschließlich der gefürchteten Stiche, mit denen der Dammschnitt genäht wird, zu gewissen Veränderungen kommt. Sie bewirken angeblich eine äh, gesteigerte Empfindlichkeit und ein gesteigertes Bewusstsein der erogenen Zonen, wenn Sie verstehen, was ich meine. Das wiederum soll ganz allgemein zu mehr Genuss und Erregung im Bett führen.
Nun, es verhält sich tatsächlich so.
Mit Adam war es sehr viel anders als das, woran ich mich aus der Zeit mit James erinnerte. Nachdem ich erst einmal das anfängliche Unbehagen überwunden hatte, war es wirklich fantastisch. Tatsächlich war es besser, als es meiner Erinnerung nach mit James je gewesen war.
Eine Nebenwirkung des Gebärens, die nicht annähernd so gewürdigt wird, wie sie es verdient.
Natürlich ist es gut möglich, dass ich ziemlich viel Unsinn rede und der angeblich größere Genuss keinen anderen Grund hatte, als dass Adam eine größere Pochende Männlichkeit besaß als James. Ich hatte nie den Quatsch geglaubt, »Größe ist nicht alles«.
So, wie man nie hören wird, dass ein Reicher sagt, »Geld macht nicht glücklich«, vermute ich, dass die Einzigen, die sagen, »Größe ist nicht alles«, Männer mit einem ausgesprochen kleinen Glied sind.
Später, als alles vorüber war, also nach dem dritten Mal, lagen wir plaudernd und lachend im Bett.
»Erinnerst du dich an den Tag im Fitnessstudio?«, fragte Adam.
»Hm«, sagte ich, kaum imstande zu reden, so entspannt und zufrieden war ich.
»Es war entsetzlich«, sagte er.
»Warum?«, fragte ich.
»Weil ich so scharf auf dich war.«
»Tatsächlich?«, fragte ich überrascht und entzückt.
»Wirklich.«
»Meinst du das ernst? «, fragte ich wie eine richtige Neurotikerin.
»Ja!«, beharrte er. »Ich konnte dich nicht mal ansehen, aus Sorge, dass ich mich sonst auf dich gestürzt hätte.«
»Aber du hast doch ganz ernsthaft deine Gewichte gestemmt«, erinnerte ich ihn. »Auf mich hast du überhaupt nicht geachtet.«
»Ja«, sagte er trocken. »Und mir dabei fast jeden Muskel im Leib gezerrt. Ich konnte mich auf nichts außer dir konzentrieren. Du hast in deinem Gymnastikanzug richtig niedlich ausgesehen.«
»Oh«, sagte ich begeistert und drängte mich näher an ihn.
Gegen halb eins sagte ich: »Ich sollte wohl besser gehen.«
»Kommt überhaupt nicht in Frage«, sagte er und schlang Arme und Beine fest um mich. »Ich lass dich nicht gehen. Ich behalte dich hier und kette dich an – meine kleine Sexsklavin.«
»Adam«, sagte ich seufzend. »Du sagst so wunderbare Sachen.«
Nach einer Weile sagte ich zögernd: »Ich muss aber wirklich gehen.«
»Wenn du wirklich musst«, sagte er.
»Du weißt es.«
»Würdest du bleiben, wenn es nicht wegen Kate wäre?«
»Ja.«
Er setzte sich im Bett auf und sah mir zu, während ich mich anzog.
Als ich mein Kleid zuknöpfte, hob ich den Blick und sah, wie er zu mir herüberlächelte. Ein trauriges Lächeln.
»Stimmt was nicht?«, fragte ich.
»Immer läufst du vor mir davon«, sagte er.
»Das stimmt nicht, Adam«, sagte ich aufgebracht. »Ich muss gehen.«
»Entschuldige«, sagte er und lächelte diesmal richtig.
Er sprang aus dem Bett und sagte: »Ich bring dich an die Haustür.«
»Untersteh dich«, sagte ich. »Wenn man uns von der Straße aus sieht, nackt wie du bist!« Kein Zweifel: Ich bin die Tochter meiner Mutter.
An der Haustür küsste er mich endlos lange. Es war eine beachtliche Leistung, dass ich mich überhaupt losriss.
»Bleib doch«, flüsterte er mir ins Haar.
»Ich kann nicht«, sagte ich ihm streng, obwohl ich am liebsten die Treppe wieder hinaufgegangen wäre und mich gleich wieder mit ihm ins Bett gelegt hätte.
»Ich ruf dich morgen an«, sagte er.
»Tschüs.«
Noch ein Kuss.
Weitere Überredung.
Eiserner Widerstand von meiner Seite.
Zögerndes Nachgeben.
Schließlich schaffte ich es bis zum Auto. Eine reife Leistung.
Ich fuhr nach Hause. Die Straßen lagen dunkel und verlassen. Ich war glücklich. Ich hatte nicht einmal ein schlechtes Gewissen, dass ich Kate so lange allein gelassen hatte. Jedenfalls kein sehr schlechtes Gewissen.
23
I ch parkte den Wagen und steckte den Schlüssel in die Haustür. Im Wohnzimmer brannte
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