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Watch Me - Blutige Spur (German Edition)

Watch Me - Blutige Spur (German Edition)

Titel: Watch Me - Blutige Spur (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Novak
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hatte.
    „Ich habe sie bekommen. Mir tut es auch leid.“ Keiner von ihnen hatte die Dinge gemeint, die sie gesagt hatten, aber sie wusste, dass sie sich vermutlich erneut über dasselbe Thema streiten würden. Robert war kein Problem, das so einfach verschwinden würde. Und Cain offensichtlich auch nicht.
    „Du musst verstehen, dass es schwer für mich ist, wenn ich höre, wie du meine Kinder kritisierst“, sagte er.
    Und er musste begreifen, dass Cain nicht der Bösewicht war, den er in ihm sehen wollte. John versuchte, die Tatsache zu rechtfertigen, dass er nie in der Lage gewesen war, Cain zu lieben. Doch nachdem sie ihre Position als Cains Lehrerin missbraucht hatte, fühlte Karen sich verpflichtet, Wiedergutmachung zu leisten, und das schloss mit ein, John vor Augen zu führen, in welchem Ausmaß seine Vorurteile seine Gefühle gegenüber seinem Stiefsohn vergifteten.
    Allerdings erwähnte sie das nicht jetzt. Nachdem sie die dritte Nachricht vor ihrer Tür gefunden hatte, wollte sie keinen weiteren Streit riskieren. Sie brauchte es, sich von John trösten zu lassen. „Ich weiß. Es tut mir leid“, sagte sie und ließ sich von ihm in den Arm nehmen.
    „Hey, was ist los?“, sagte er, als sie sich länger als gewöhnlich an ihn schmiegte.
    Sie fuhr sich mit der Hand über die Wangen, um die Tränen fortzuwischen, die ihr übers Gesicht liefen. „Nichts.“
    Seine Brauen berührten sich fast. „Harter Tag in der Schule?“
    „Nein. Das ist es nicht. Ich bin nur … Ich mag es nicht, wenn wir uns streiten.“
    Er kam herein und schloss die Tür hinter sich. „Das mag ich auch nicht, Babe! Um genau zu sein, bin ich der Meinung, dass wir uns nicht länger anderer Leuten wegen in die Haare kriegen sollten.“
    Bedeutete das, dass er endlich etwas wegen Robert unternehmen würde? Sie bezweifelte es. Wahrscheinlich wollte er nur einen Waffenstillstand aushandeln: Wenn sie nichts Schlechtes mehr über Robert sagte, würde er zum Thema Cain den Mund halten. Er hatte sie einmal gefragt, warum sie nicht einfach so tun könnten, als würden die beiden Männer nicht existieren, und sie hatte versucht, ihm zu erklären, dass sie nicht in einem luftleeren Raum lebten. Aufgrund von Roberts und Cains Verbindung zu John waren sie auch mit ihr verbunden. Aber in diesem Moment war sie zu sehr durch den Wind, um vernünftig sein zu können. Zur Abwechslung wollte sie einmal diejenige sein, die träumte.
    „Gute Idee“, stimmte sie zu.
    „Und ich glaube, das wäre einfacher, wenn …“
    Als er innehielt, bog sie den Kopf zurück, um ihn anzusehen. Seine Körpersprache und sein Tonfall verrieten, dass er sich dafür rüstete, etwas Wichtiges zu sagen.
    „… wenn wir heiraten“, schloss er.
    Ihr Kiefer klappte noch unten, als er eine Samtschachtel aus der Tasche zog. „Du machst mir einen Heiratsantrag?“
    Er klappte den Deckel auf, um ihr den glitzernden, in Weißgold eingefassten Solitär zu zeigen. „Willst du mich heiraten, Karen?“
    Verblüfft griff sie nach der Schachtel. „Du meinst es ernst…“
    „Es war mir niemals ernster damit. Ich liebe dich. Ich liebe dich seit zwölf Jahren. Es ist Zeit, dich zu meiner Frau zu machen.“
    Trotz der Nachricht, die sie in ihrer Schublade versteckt hatte, wollte sie Ja sagen. Vielleicht war sie auch gerade deswegen so erpicht darauf. Eine Ehe würde sie aneinanderbinden und es John schwerer machen, sie zu verlassen. Aber sie würde riskieren, dass ihr Mann eines Tages nach Hause käme und eine dieser Nachrichten vor der Tür fand. Das durfte sie nicht zulassen.
    „Was sagst du?“, drängte er. Sein Blick sprang vor Aufregung hin und her, während sie den Ring anstarrte.
    Ihre Brust war so eng geworden, dass sie kaum atmen konnte. Vor zwei Wochen wäre sie ganz aus dem Häuschen gewesen. Aber da hatte die Vergangenheit sie auch noch nicht eingeholt.
    „Geht das alles nicht ein bisschen zu schnell?“, fragte sie, um ihn hinzuhalten und Zeit zum Nachdenken zu haben.
    Er lachte und umschloss ihre Hand mitsamt der kleinen Schachtel. Er lächelte, als er zu ihr herunterblickte. „Machst du Witze? Vor zwölf Jahren waren wir vier Monate zusammen. Als du weg warst, haben wir uns lange geschrieben, und seit du wieder zurück bist, sind wir sechs Monate zusammen. Mittlerweile sollten wir wissen, dass wir uns lieben.“
    „Aber …“ Sie schwankte zwischen Hoffnung und Furcht. „Wir haben vorher kein einziges Mal übers Heiraten geredet!“
    „Wir reden jetzt darüber.

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