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Watch Me - Blutige Spur (German Edition)

Watch Me - Blutige Spur (German Edition)

Titel: Watch Me - Blutige Spur (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Novak
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Schwager. Meiner Meinung nach ist das nicht lange genug, um wirklich zu zählen.“
    Sheridan konnte sich Cain und Amy nicht als verheiratetes Paar vorstellen. Sie hätte gerne gewusst, was sich verändert hatte, nachdem sie die Stadt verlassen hatte, was die beiden zusammengeführt hatte, aber sie fand, dass diese Frage viel zu persönlich war. „Hat Amy wieder geheiratet?“
    „Bisher noch nicht. Aber sie ist mit Tiger Chandler zusammen.“
    Sheridan erinnerte sich an Tiger. In der zehnten Klasse und einen Teil der darauffolgenden Sommerferien waren sie fest miteinander gegangen, bis sie angefangen hatte, ihrer kleinen Schwester im Freibad Schwimmunterricht zu geben. Cain hatte dort als Rettungsschwimmer gearbeitet, und bald darauf hatte sie an nichts anderes mehr denken können als an ihn. Sie hatte mit Tiger Schluss gemacht, woraufhin dieser sich geweigert hatte, seitdem auch nur ein Wort mit ihr zu wechseln. Er hatte sich nicht einmal verabschiedet, als sie fortgezogen waren. „Tiger ist also immer noch Single?“
    „Er war ein paar Mal verlobt, hat aber nie geheiratet.“
    „Und was ist mit Ned?“
    „Direkt nach der Highschool hat er Jackie Mendosa geheiratet und das Kind adoptiert, das sie bereits hatte. Inzwischen haben sie noch zwei bekommen.“
    Es gab noch so vieles, das sie wissen wollte. Nachdem ihre Familie fortgezogen war, hatten ihre Eltern sie zu einem Psychologen geschickt, der auf die Behandlung von Traumapatienten spezialisiert war. Der Mann hatte geraten, alle Verbindungen nach Whiterock und zu jedem, der sie an den Überfall erinnerte, abzubrechen. Ihre Eltern hatten ihm zugestimmt und darauf bestanden, dass sie die ganze Geschichte hinter sich ließ.
    Das hatte Sheridans Wunden Zeit gegeben zu heilen. Trotzdem hatte sie die Menschen, die sie zurückgelassen hatte, nie vergessen.
    „Was ist aus Owen geworden?“
    Cains Füße bewegten sich, als er sich im Sessel aufrichtete. „Er ist Arzt.“
    Als sie sich den mageren kleinen Streber vorstellte, der so intelligent war, dass er gleich zwei Klassen übersprungen hatte, musste Sheridan lächeln. „Das überrascht mich nicht. In drei Kursen von mir saß er in der ersten Reihe und konnte jede Frage beantworten – mit vierzehn.“
    „Ich würde ihn bewundern, wenn er über einen Hauch von gesundem Menschenverstand verfügen würde. Er ist ein guter Arzt, aber …“, Cain lachte, „… er kann nicht einmal ein Ei in die Pfanne schlagen. Wenn Lucy nicht wäre …“
    „Lucy?“
    „Seine Frau. Er hat sie auf dem College kennengelernt. Jetzt leben sie mit ihren drei Jungs in Whiterock.“
    „Magst du sie?“
    „Sie ist genau die Richtige für ihn.“
    Das hörte sich gut an. Sheridan hatte Owen schon immer gemocht.
    Der Schmerz in ihrem Kopf wurde schlimmer, und mit dem Schmerz kam die Angst, dass sie nie wieder dieselbe sein würde. Glauben Sie, dass ihr alles wieder einfallen wird, was passiert ist?… Das hängt davon ab, wie gut sie das Trauma verarbeitet…
    Würde sie darüber hinwegkommen? Es war schon schwer genug gewesen, nach dem ersten Mal ein Gefühl von Wohlbefinden wiederzuerlangen. Doch diese Zweifel erschreckten sie, also bemühte sie sich, sie beiseitezuschieben, und sprach weiter. „Ned war enttäuscht, dass ich ihm nicht mehr sagen konnte.“
    „Wie ich schon sagte, Ned ist faul. Er hat keine Lust, es selbst herauszufinden.“
    „Meine Erinnerung wird zurückkommen, ich weiß es …“ Sie stellte fest, dass sie anfing zu nuscheln, und bemühte sich um eine deutliche Aussprache. „Ich werde dafür sorgen … dass wer immer das getan hat … hinter Gitter kommt.“
    „Alles in Ordnung?“ Er klang leicht alarmiert.
    Der ganze Raum schien sich zu drehen, aber sie wollte unbedingt vermeiden, sich vor Cain Granger zu übergeben. „Mir … geht’s gut. Bin … nur müde.“
    Die Lider fielen ihr zu, doch als er aufstand, öffneten sich die Augen erneut wie von allein. „Cain?“
    Er zögerte. „Was ist?“
    „Gehst du weg?“
    „Ich hole eine Krankenschwester.“
    „Nein, ich … ich … brauche … keine Medikamente. Davon geht’s mir erst recht schlecht.“
    Er zog seinen Sessel ans Bett und setzte sich auf die Kante. Dieses Mal saß er im schwachen Licht, das von draußen hereinfiel, sodass sie ihn erkennen konnte. „Was kann ich dann für dich tun?“
    „Nichts. Bleib einfach … eine Weile … bei mir. Ja?“ Sie hatte nicht das Recht, ihn um irgendetwas zu bitten. Jason wäre nie am Rocky Point gewesen,

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