Watch Me - Blutige Spur (German Edition)
öffnete den Mund, um zu antworten, als sie die verräterische Ausbuchtung in der Brusttasche entdeckte und ein missmutiges Gesicht machte. „Was haben Sie denn da?“
„Sie wissen genau, was das ist.“
„Sie sollten sich schämen!“, sagte sie zu Cain. „Wie oft muss ich Ihnen das denn noch sagen? Zigaretten sind gegen die Regeln hier. Wollen Sie, dass er an Lungenkrebs stirbt?“
„Ich möchte, dass er glücklich ist, egal, wie lange er noch lebt“, sagte Cain.
Darauf schien ihr keine Erwiderung einzufallen, also seufzte sie nur. „Eines Tages werde ich Ihretwegen noch meinen Job verlieren.“ Sie war sichtlich gereizt, schien sich allerdings nicht wirklich Sorgen um ihren Arbeitsplatz zu machen, vor allem nicht, sobald sie Sheridan still in der Ecke sitzen sah. „Sie haben mir gar nicht erzählt, dass Sie eine neue Freundin haben, Cain. Wer ist das?“
Er reagierte nicht darauf, dass sie Sheridan „seine Freundin“ genannt hatte. „Sheridan Kohl, darf ich dir Candy Bruster vorstellen?“, sagte er.
Die kleine, schon etwas ältere Brünette lächelte Sheridan traurig zu. „Ich hätte es wissen müssen, als ich den Rollstuhl gesehen habe. Ich habe gehört, was passiert ist. Es tut mir leid!“
„Ich habe großes Glück gehabt. Wenn Cain nicht gewesen wäre, wäre ich jetzt vermutlich nicht mehr am Leben.“
„Schlimm, wenn man sich nicht einmal mehr in seinem eigenen Haus sicher fühlen kann.“ Candy sah aus, als würde sie sich gruseln, und rieb sich die Arme. „Ich bin alleinerziehend und habe drei Töchter im Teenageralter. Es ist furchtbar, sich vorzustellen, dass in unserer Stadt jemand dazu imstande ist, eine Frau zu Tode zu prügeln.“
„Wir werden ihn aufspüren“, sagte Sheridan. „Machen Sie sich keine Sorgen.“
„Ich hoffe, Sie erwischen ihn!“ Candy deutete auf das Zigarettenpäckchen in Marshalls Tasche. „Ich muss mit meiner Runde weitermachen. Aber wenn Sie nicht wollen, dass Berta Ihnen die Dinger wegnimmt, sollten Sie sie lieber wie immer in die Schublade legen. Sie ist viel strenger als ich.“ Auf dem Weg aus dem Zimmer grinste sie Sheridan und Cain an. „Er glaubt, ich wüsste nicht, wo er sie versteckt.“
Dann war sie verschwunden, und Cain stupste seinen Großvater an. „Was hast du nur gegen das Heim? Für mich sieht es so aus, als hättest du hier jeden um den Finger gewickelt.“
Marshall tätschelte Cains Arm. „Mein Lieblingsenkel!“, lächelte er. „Darf ich dir etwas Geld geben, damit du diese hübsche Lady zum Dinner ausführen kannst?“ Er griff nach seiner Brieftasche, um etwas Bargeld herauszunehmen, aber Cain hielt ihn auf.
„Ich brauche dein Geld nicht, Grandpa. Mir ist es nur wichtig, dass du auf dich achtgibst, okay?“
„Du bist ein guter Junge“, lächelte Marshall.
„Hey, sei vorsichtig!“, erwiderte Cain. „Du wirst noch meinen Ruf ruinieren.“
Marshall schüttelte den Kopf. „Wenn die Leute dich immer noch nicht kennen, dann sind sie noch blinder als ich.“
Cain lachte leise. „Ich muss Sheridan nach Hause bringen. Sie kann noch nicht so lange aufbleiben.“
„Dann geht mal, ihr zwei.“ Marshall scheuchte sie mit einer Handbewegung zur Tür. „Du weißt ja, wo du mich findest.“
Cain umfasste die Hand seines Großvaters und umarmte ihn gleichzeitig, dann schob er Sheridan aus dem Zimmer.
„Was ist?“, fragte Cain, als sie wieder draußen im Sonnenschein waren.
„Was soll sein?“
„Du lächelst.“
„Ich freue mich, dass du mich mitgenommen hast. Ich mag deinen Großvater – und es ist wunderbar, aus dem Bett raus zu sein.“
„Man merkt, dass du aus Kalifornien kommst.“
„Wieso?“
Mit dem Finger strich er sanft über ihre nackte Schulter. „Du bist seit zehn Tagen nicht draußen gewesen, trotzdem bist du immer noch braun.“
„Bevor ich hierherkam, habe ich eine Woche am Strand von San Diego verbracht.“
Er starrte sie mehrere Sekunden an – und schaute auch nicht weg, als ihre Blicke sich begegneten.
„Cain?“ Sie wurde zunehmend befangener, aber ihm schien das Schweigen nichts auszumachen.
„Du bist jetzt sogar noch schöner als damals.“
Sheridan errötete vor Freude. Nur ein paar Meter entfernt wurde eine Autotür zugeschlagen. Schritte ertönten auf dem Asphalt, und dann sagte eine Stimme: „Na, wenn das nicht mein großer Bruder ist!“
Das Lächeln verschwand aus Cains Gesicht, als er sich umdrehte und grüßend nickte. „Robert.“
„Verbringst du mal wieder deine
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