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Watersong - Sternenlied (German Edition)

Watersong - Sternenlied (German Edition)

Titel: Watersong - Sternenlied (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Hocking
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unmöglich, dass sie sie nicht noch mehr reizen wollte. Gemma war sowieso schon ein ungeduldiger Mensch, aber wenn sie obendrein noch wütend war, konnte sie sich wie ein trotziges Kleinkind benehmen.
    » Du bist echt unhöflich « , schimpfte Harper, als sie am Steuer saß.
    » Ich bin unhöflich? « , fragte Gemma ungläubig. » Bin ich diejenige, die Mom im Stich lässt? «
    » Psst! « Harper ließ den Motor an und drehte das Radio auf, um Gemma zu übertönen. Sie wollte auf keinen Fall, dass Brian sie hörte. » Er bleibt hier, um dein Auto zu reparieren. «
    » Das stimmt nicht. « Gemma schüttelte den Kopf. Sie lehnte sich zurück und verschränkte die Arme vor der Brust. » Er müsste nicht ausgerechnet heute mein Auto reparieren. Er bleibt aus demselben Grund zu Hause, aus dem er immer zu Hause bleibt. «
    » Du weißt nicht, wie schlimm das für ihn ist. «
    Als sie losfuhren, warf Harper einen Blick in den Rückspiegel. Ihr Dad stand in der Einfahrt und wirkte sehr verloren.
    » Und er weiß nicht, wie schlimm es für uns ist « , konterte Gemma. » Es ist für uns alle nicht leicht, aber wir bemühen uns wenigstens. «
    » Jeder hat seine eigene Art, mit Schicksalsschlägen umzugehen « , sagte Harper. » Wir können ihn nicht dazu zwingen, sie zu besuchen. Ich weiß gar nicht, warum du dich heute so darüber aufregst. Er war schon seit über einem Jahr nicht mehr bei ihr. «
    » Ich weiß auch nicht « , gab Gemma zu. » Manchmal regt es mich einfach auf. Vielleicht habe ich mich heute so geärgert, weil er mich als Ausrede benutzt hat. «
    » Du meinst, weil er dein Auto repariert? «
    » Ja. «
    » Sie wird sich auch freuen, wenn nur wir kommen. « Harper schaute Gemma an und versuchte zu lächeln. Aber ihre Schwester sah aus dem Fenster. » Es ist egal, wer sonst noch kommt. Wir kümmern uns um sie, so gut wir können, und das weiß sie. «
    Jeden Samstag fuhren Harper und Gemma, wenn das Wetter es zuließ, die zwanzig Minuten zu dem betreuten Wohnprojekt in Briar Ridge. Es war das einzige Wohnheim in der Gegend, das Patienten mit traumatischen Hirnverletzungen aufnahm, und dort lebte ihre Mutter Nathalie seit sieben Jahren.
    Eines Tages vor neun Jahren hatte Nathalie Harper zu einer Geburtstagsparty gefahren, als ein betrunkener Fahrer ihren Wagen rammte. Harper hatte nur eine lange Narbe an ihrer Hüfte zurückbehalten, aber ihre Mutter hatte sechs Monate lang im Koma gelegen.
    Harper war überzeugt gewesen, dass sie sterben würde, aber Gemma hatte die Hoffnung nie aufgegeben. Als Nathalie endlich aus dem Koma erwachte, wusste sie nicht mehr, wie man sprach oder sich selbst versorgte. Sie musste lange im Krankenhaus bleiben und quasi alles neu lernen. Nach einiger Zeit kamen ein paar ihrer Erinnerungen zurück.
    Aber sie wurde nie wieder die Alte. Ihre motorischen Fähigkeiten waren stark eingeschränkt, genau wie ihr Gedächtnis und ihre Fähigkeit, rational zu denken. Nathalie war eine liebevolle und fürsorgliche Mutter gewesen, aber nach ihrem Unfall war sie nicht mehr dazu fähig, mit anderen Menschen zurechtzukommen.
    Nach einem kurzen und chaotischen Aufenthalt zu Hause musste Brian Nathalie schließlich in dem Wohnprojekt in Briar Ridge unterbringen.
    Von außen wirkte das weitläufige Gebäude völlig normal. Es war gepflegt, aber nicht luxuriös, und drinnen wirkte es auch wie ein ganz normales Haus. Nathalie lebte mit zwei Mitbewohnerinnen dort und sie wurden rund um die Uhr von Pflegekräften betreut.
    Als Harper in die Einfahrt einbog, rannte Nathalie aus dem Haus und auf das Auto zu. Das war ein gutes Zeichen. Manchmal fanden die Mädchen sie in ihrem Zimmer, wo sie während des ganzen Besuchs leise vor sich hin weinte.
    » Meine Mädchen sind hier! « Nathalie klatschte in die Hände und wartete ungeduldig darauf, dass sie aus dem Auto ausstiegen. » Ich habe ihnen gesagt, dass ihr heute kommt! «
    Nathalie schloss Harper in die Arme und drückte sie so fest, dass es wehtat. Als Gemma das Auto umrundet hatte, nahm Nathalie auch sie in die Umarmung auf und erdrückte die beiden Mädchen fast.
    » Ich bin so froh, dass meine Mädchen hier sind « , murmelte Nathalie. » Ich habe euch schon so lange nicht mehr gesehen. «
    » Wir freuen uns auch « , versicherte Gemma, als sie sich aus Nathalies Schraubstockumarmung befreit hatte. » Aber wir waren erst letzte Woche hier. «
    » Wirklich? « Nathalie kniff die Augen zusammen und sah die Mädchen an, als glaube sie ihnen nicht.
    » Ja,

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