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Watersong - Wiegenlied: Band 2 (German Edition)

Watersong - Wiegenlied: Band 2 (German Edition)

Titel: Watersong - Wiegenlied: Band 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Hocking
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Kontrast zu dem grellen Weiß des restlichen Raums. Sie hatte gerade den Kühlschrank geöffnet, da kam Sawyer, der Besitzer der Villa, in die Küche.
    » Oh«, sagte er bei ihrem Anblick enttäuscht. » Ich dachte, es wäre Thea.«
    » Sie ist beim Schwimmen«, erklärte Gemma und nahm eine Orange aus dem Gemüsefach, das Einzige, das annähernd schmackhaft aussah. » Du kannst dich gerne zu ihr gesellen, wenn du magst.«
    Der sehnsüchtige Ausdruck auf seinem Gesicht, als er in Richtung Meer schaute, verwandelte sich nach kurzem Kampf in Bedauern.
    » Nein«, wehrte er ab und fuhr mit der Hand über die glatte grau-weiße Granitplatte der Kücheninsel. » Penn hat gesagt, ich soll im Haus bleiben, und dann muss ich das auch tun.«
    Das erklärte seinen inneren Konflikt. Penn, Thea und Lexi hatten ihn mit ihrem Lied verzaubert, weshalb er ständig ihre Nähe suchte. Gleichzeitig durfte er aber auch ihre Anordnungen nicht missachten. Wenn Penn ihm also befohlen hatte, im Haus zu bleiben, überwog dies seinen Drang, mit Thea schwimmen zu gehen.
    Penn hatte Gemma erklärt, dass Sawyer den Befehl einer Sirene unbedingt befolgen würde. Sollte ihn irgendetwas davon abzuhalten versuchen, würde er dieses Hindernis zur Not auch mit Gewalt aus dem Weg räumen. Durch den Bann war er so auf sein Vorhaben fixiert, dass er superheldenartige Kräfte entwickeln konnte. Wie eine Mutter, die durch Adrenalin angetrieben ein Auto von ihrem eingeklemmten Baby hebt, würde eine Person, die unter einem Sirenenbann stand, alles tun, um den Wunsch der Sirene zu erfüllen.
    Gemma hatte sich geweigert, mit den anderen zu singen und ihn zu verzaubern, weshalb Sawyer so gut wie kein Interesse an ihr zeigte. Allerdings war es ihr schwergefallen, dem zu widerstehen. Sobald die anderen Sirenen ihren Gesang angestimmt hatten und Sawyer mit ihrem Lied betörten, hatte auch Gemma den starken Impuls verspürt, sich ihnen anzuschließen. Ihr tiefstes Inneres hatte sie mit aller Macht zu verlocken versucht, bis sie sich irgendwann die Ohren zugehalten und sich in eine Ecke gekauert hatte, um sich vor den Sirenen und ihrem Lied zu verstecken.
    Sobald Sawyer unter dem Bann der Sirenen stand, hatte er sie bereitwillig eingeladen, nach Belieben in seinem Haus zu wohnen und über seine Kreditkarten, seine Autos und alles, was er sonst noch besaß, frei zu verfügen. Und soweit Gemma gesehen hatte, besaß er eine ganze Menge.
    Sawyer selbst sah atemberaubend gut aus. Als sie auf das Haus gestoßen waren, hatte Gemma erwartet, der Besitzer wäre ein reicher alter Sack. Und als sie ihn dann gesehen hatte, fast so hübsch wie eine männliche Sirene, hatte sie ihren Augen kaum trauen können.
    Er war jung, ungefähr Mitte zwanzig. Seine Haut war tiefbraun, weil er so viel Zeit am Strand verbrachte, und bildete einen attraktiven Kontrast zu seinen weißen Kleidern. Er trug meist ein dünnes Hemd mit aufgeknöpftem Kragen, das seine glatte, muskulöse Brust enthüllte. Seine Haare waren dunkelblond und seine Augen von einem so wunderschönen Blau, das sie fast Lexis Konkurrenz machten.
    Gemmas Vermutung nach war es allein Sawyers gutes Aussehen, das ihn am Leben erhielt. Penn schien ziemlich verknallt in ihn zu sein, sofern man das überhaupt von ihr sagen konnte.
    » Also…« Zögerlich versuchte Gemma, ein Gespräch mit Sawyer zu beginnen, da sie nun beide verlegen in der Küche standen. » Gehört dir das Haus?«
    Sawyer hob eine Augenbraue und sah sie an, als hätte sie etwas sehr Dummes gefragt. » Na klar.«
    » Ich meine, das ist wirklich dein Haus und nicht das deiner Eltern oder so?«, fragte Gemma, während sie die Orange schälte. » Du wirkst recht jung, um so eine Riesenvilla zu besitzen.«
    » Mein Großvater starb, als ich neunzehn war, und hat mir ein Drittel seiner Ölfirma hinterlassen«, erklärte Sawyer. » Mit zweiundzwanzig habe ich dann dieses Haus gebaut.«
    » Du hast es selbst gebaut?«, fragte Gemma und deutete mit einer Orangenhälfte auf den Raum um sie herum.
    » Na ja, natürlich nicht mit meinen eigenen Händen«, sagte Sawyer, obwohl das ziemlich offensichtlich war. Seine Nägel waren perfekt manikürt und seine Hände sahen babyweich aus. Er machte nicht den Eindruck, als habe er auch nur einen Tag seines Lebens gearbeitet.
    » Und was soll das ganze Weiß?«, fragte Gemma neugierig.
    » Weiß ist rein und sauber und frisch.« Sawyer lächelte. » Ich wollte ein Haus haben, das voller Licht ist.«
    » Aber wird dir das nicht

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