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Watersong - Wiegenlied: Band 2 (German Edition)

Watersong - Wiegenlied: Band 2 (German Edition)

Titel: Watersong - Wiegenlied: Band 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Hocking
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befand, und sie beschloss, etwas dagegen zu unternehmen. Sonst gab es für sie nichts zu tun, zumindest nichts, das ihr mit Gemma oder den Sirenen weiterhalf, und irgendwie musste sie ihre nervöse Anspannung loswerden. Sie konnte nicht den ganzen Tag dasitzen und das Telefon anstarren, bis es endlich klingelte.
    Dann lieber aufräumen.
    Harper fing mit der Wäsche an, weil die Waschküche bereits überquoll, und machte dann mit dem Wohnzimmer weiter. Sie warf sämtlichen Müll in die Tonne, saugte und wischte Staub. Dann schrubbte sie den Boden in der Küche, putzte den Kühlschrank und ordnete sämtliche Töpfe und Pfannen in den Schränken.
    Als Alex erschien, hatte Harper gerade beschlossen, sich auch noch den Keller vorzuknöpfen. Jedes Jahr an Weihnachten, wenn sie den Christbaumschmuck aus dem Keller holten, schwor sich Harper, die alten Kisten durchzuschauen, sämtlichen alten, unnützen Kram wegzuschmeißen und nur die Erinnerungsstücke zu behalten. Heute würde es endlich so weit sein.
    » Harper?«, rief Alex von oben, und am Knarren seiner Schritte hörte sie, dass er im Wohnzimmer stand.
    » Ich bin hier unten!«, rief Harper in Richtung Kellertreppe, in der Hoffnung, dass er sie hörte.
    Sie saß in einem alten Liegestuhl, den sie einer riesigen Spinne entrissen und von Spinnweben befreit hatte, hielt eine Schachtel auf dem Schoß und wühlte darin herum.
    Bislang schien die Kiste nur Bilder und Bastelarbeiten aus Harpers und Gemmas Kindertagen zu enthalten. Auf den Bildern stand in der Handschrift ihrer Mutter Harper – erste Klasse, sieben Jahre alt oder Gemma – Muttertagskarte, drei Jahre alt.
    Das erklärte, warum es keine Basteleien aus späteren Jahren gab. Als Harper neun Jahre alt war und Gemma sechs, hatte Nathalie den Autounfall gehabt, und Brian liebte seine Töchter zwar sehr, war aber im Gegensatz zu ihrer Mutter nicht sehr gut darin, Dinge aufzubewahren.
    Harper zog ein zerknicktes, verblasstes Foto heraus. Es war auf ein krumm ausgeschnittenes Herz aus rosafarbenem Bastelpapier geklebt und darunter stand in Gemmas krakeliger Schreibschrift Meine Familie .
    Das Foto zeigte alle vier am Strand: Brian, Nathalie, Harper und Gemma. Die Mädchen trugen die gleichen Badeanzüge– lila, mit weißen Blumen und einer Rüschenborte. Harper hatte den Tag schon fast vergessen; es war elf Jahre her.
    Sie sahen alle so glücklich aus, sogar Gemma, die für das Foto erst nicht aus dem Wasser kommen wollte. Nathalie hatte sie mit einem Eis bestechen müssen.
    » Harper?«, rief Alex unsicher oben an der Kellertür und riss sie aus ihren Gedanken.
    » Hier bin ich!« Harper legte das Foto zurück in die Schachtel und stellte sie beiseite.
    » Entschuldige, dass ich einfach reingekommen bin«, meinte Alex, als er die Treppe runterkam. » Ich habe geklopft, aber du hast nicht aufgemacht.«
    » Schon gut.« Harper stand auf und wischte sich den Staub von den Knien. Die Kisten standen schon so lange hier unten, dass sie voller Dreck und Spinnweben waren. » Ich habe dein Klopfen wohl nicht gehört.«
    Alex kam herein und sah sich im Keller um, der von ein paar kahlen Glühbirnen an der Decke schwach beleuchtet wurde. Er trug eine braune Laptoptasche aus Leder über der Schulter und rückte den Riemen zurecht, ehe er sich Harper zuwandte.
    » Was machst du hier unten?«
    » Aufräumen.« Abwesend wischte Harper die Tränen weg, die beim Betrachten der Bilder in ihr hochgestiegen waren. » Ich wollte den Kram hier schon ewig mal sortieren.«
    » Verstehe«, meinte Alex, aber es klang nicht wirklich so. » Also, ich bin gekommen, weil ich dir zeigen wollte, woran ich den ganzen Vormittag gearbeitet habe.«
    » Du hast an was gearbeitet?«, fragte Harper.
    Bei ihrem Treffen am Tag zuvor hatte keiner von ihnen eine konkrete Idee gehabt, was sie für Gemma noch tun könnten. Der beste Gedanke war noch gewesen, dass Harper ein wenig herumtelefonieren sollte. Alex hatte ihr seine Hilfe angeboten, aber sie waren übereingekommen, dass es besser wäre, wenn die Anrufe von einer Familienangehörigen kämen und nicht von Gemmas Freund.
    » Ja, es ist auf meinem Laptop.« Er klopfte auf seine Tasche. » Falls du es dir ansehen willst.«
    » Ja, klar, gerne.«
    Alex sah sich nach einem Sitzplatz um. Da die alten Liegestühle trotz Harpers Säuberungsversuchen immer noch recht staubig waren, setzte er sich auf die Kellertreppe. Dann zog er den Laptop aus der Tasche und stellte ihn auf seine Knie.
    » Ich wusste ja, dass

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