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Watersong - Wiegenlied: Band 2 (German Edition)

Watersong - Wiegenlied: Band 2 (German Edition)

Titel: Watersong - Wiegenlied: Band 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Hocking
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Ahnung, was die Sätze bedeuteten, nur ab und zu erhaschte sie bekannte Wörter wie » nekro« oder » terra«.
    Sobald Marcy fertig war, loderte die Kerze auf. Eine bläuliche Flamme flackerte um den Docht, und obwohl die Kerze weiß war, tropfte schwarzes Wachs an ihr herab.
    » Wie hast du das gemacht?«, fragte Harper entgeistert.
    » Ich kann zaubern«, sagte Marcy sachlich und schloss das Buch. » Alles ist vorbereitet. Jetzt sollten wir mit Luke reden können.«
    » Wirklich?«, fragte Alex. » Ich kann einfach so… mit ihm reden?«
    » Ja. Ich würde zuerst mal seinen Namen sagen und schauen, ob er in der Nähe ist und reden möchte.«
    » Woher wissen wir, ob er reden will?«, fragte Alex. » Wird er einfach so antworten?«
    » Die Steine vibrieren, wenn jemand anwesend ist.« Marcy deutete auf die schwarzen Kiesel. » Und dann reden wir mit ihm und entscheiden, wie er uns antworten soll. Meistens vereinbart man zum Beispiel so was wie: ›Einmal klopfen für Ja, zweimal für Nein‹.«
    » Wie soll er uns dann einen Ort nennen?«, fragte Alex. » Wenn wir fragen: ›Wo ist Gemma?‹, klopft er dann einmal und wir wissen: ›Oh, klar, in Toledo‹?«
    » Schauen wir doch erst mal, ob er überhaupt da ist, bevor wir uns darüber Gedanken machen«, schlug Marcy vor. » Du fängst an, Alex, weil du ihm nahegestanden hast.«
    » Okay. Ähm…« Er holte tief Luft und sagte dann vorsichtig: » Luke? Luke Benfield? Ich bin’s, dein Freund Alex. Äh, ich würde gerne wissen, ob du reden möchtest.«
    Sie warteten ein paar Minuten, doch es kam keine Antwort. Alex versuchte es erneut. Sogar Harper beteiligte sich und nach einer Weile wiederholte Marcy noch einmal ihre Beschwörung. Aber was sie auch versuchten, es kam keine Reaktion.
    Den ganzen Nachmittag lang probierten die drei, mit Luke Kontakt aufzunehmen. Die heiße Sonne brannte stechend auf sie herab, und Marcy meckerte einige Male über die Hitze, fuhr aber mit der Séance fort. Am Ende hatten die Steine zweimal vibriert, aber darüber hinaus hatte Marcy keinen Kontakt herstellen können.
    » Das war es also?«, fragte Alex schließlich, als die Sonne unterging und Marcy ihre Sachen wieder einpackte. » Wir geben auf?«
    » Tut mir leid, Kleiner«, sagte Marcy bedauernd. » Mehr kann ich nicht tun. Wir werden wohl weiter auf die altmodische Art nach ihr suchen müssen.«

SECHZEHN

    Wanderlust
    E ine halbe Stunde, nachdem Gemma Sawyers Haus verlassen hatte, kam sie in eine Stadt. Dort fuhr sie lange Zeit ziellos herum, ehe sie anhielt. Sie musste sichergehen, dass sie wieder klar denken konnte und ihren Hunger unter Kontrolle hatte.
    Aus diesem Grund hielt sie schließlich auch an. Sie hoffte, ein wenig menschliche Nahrung würde ihren Appetit vielleicht dämpfen.
    Über die Essgewohnheiten der Sirenen wusste Gemma nur, was Lexi ihr in der Hütte auf Bernies Insel erklärt hatte. Dort hatten sie und Penn sich über Alex hermachen wollen und ihr vorgeschwärmt, wie köstlich Menschenfleisch schmecken würde.
    Gemma war sich allerdings nicht sicher, wie viel Wahrheit darin steckte. Wenn es stimmte, was die Sirenen sagten, dann ernährten sie sich auf irgendeine Art und Weise von Menschen, doch sie wusste nicht genau, was das bedeutete. Vielleicht tranken sie nur ihr Blut, wie Vampire. Oder sie verschlangen den ganzen Menschen.
    Aber eigentlich wollte sie das gar nicht herausfinden. So verzweifelt war sie nicht, dass Kannibalismus für sie infrage kam, und sie hoffte sehr, dass sie niemals an diesen Punkt kommen würde.
    Dennoch musste sie etwas essen und parkte dazu das Auto in einer Gasse hinter einem Restaurant. Sie hätte lieber direkt vor der Tür geparkt, doch dort war kein Platz frei. Die Stadt war ein Badeort wie Capri, nur größer und voller Touristen. Sie hatte sich ein Steakhaus ausgesucht, weil sie dachte, ein rohes Steak wäre der beste Ersatz für Menschenfleisch.
    Vor dem Aussteigen prüfte Gemma ihr Aussehen im Spiegel. Ihre Haare waren immer noch wunderschön, obwohl sie eine Stunde lang mit offenem Verdeck gefahren war. Gemma war selbst beeindruckt von ihrem umwerfenden Aussehen. Der Glanz, der in den letzten Tagen etwas verblasst war, leuchtete nun wieder aus ihrem Gesicht.
    Sie fragte sich, ob diese Veränderung damit zusammenhing, dass sie Sawyer geküsst hatte. Vielleicht war es das, was die Sirenen meinten. Vielleicht war es nur eine besondere Redewendung von ihnen und sie aßen die Jungen nicht wirklich. Vielleicht waren sie Dämonen,

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