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Watersong - Wiegenlied: Band 2 (German Edition)

Watersong - Wiegenlied: Band 2 (German Edition)

Titel: Watersong - Wiegenlied: Band 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Hocking
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möglich wegmusste.

FÜNFZEHN

    Aberglaube
    D ie Idee kam von Marcy und Harper fand sie total bescheuert. Am Montagmorgen war sie mit frischer Tatkraft und dem festen Vorsatz, Gemma bald zu finden, aufgewacht. Ihre Schwester war nun schon eine Woche weg, ohne von sich hören zu lassen.
    Vor der Arbeit rief Harper wie immer alle Leute an, die ihr einfielen. Alex kümmerte sich weiterhin um das Internet, betreute nicht nur die SucheGemmaFisher-Seite, sondern suchte nach allen möglichen Nachrichten, die mit den Sirenen in Verbindung stehen könnten.
    Das Problem war nur, dass Gemma buchstäblich überall sein konnte. Sie könnte längst den Atlantik überquert haben, was es unmöglich machte, ihren Aufenthaltsort einzugrenzen. Bis Harper also auf eine konkrete Spur stieß, blieb ihr nichts anderes übrig, als herumzutelefonieren, das Internet zu durchforsten und ansonsten ganz normal mit ihrem Leben weiterzumachen, in der Hoffnung, dass Gemma auf sich selbst aufpassen konnte.
    Als Harper in der Bücherei war, schaute Alex vorbei, und nach einer Weile bekamen beide schlechte Laune, weil sie keine Ideen mehr hatten, wo sie sonst noch suchen könnten.
    Da meldete sich Marcy mit ihrem tollen Vorschlag. » Warum fragt ihr nicht Gemma selbst, wo sie ist?«
    Harper stand gerade an der Kopiermaschine und vervielfältigte Flyer für das neue Juli-Vorleseprogramm, Alex saß auf Harpers Stuhl an der Ausleihe. Beide wurden von Marcys Frage völlig überrumpelt.
    » Wie bitte?«, fragte Harper und drehte sich zu ihr.
    Marcy saß auf der Theke, obwohl direkt neben ihr ein bequemer Bürostuhl stand, und bastelte eine Halskette aus Büroklammern.
    » Ihr sagt doch die ganze Zeit, Gemma könnte überall sein, in Spanien, Japan oder Kentucky.«
    » Kentucky habe ich nie gesagt«, widersprach Harper. » Die Sirenen würden niemals ins Landesinnere ziehen. Sie bleiben am Meer.«
    » Mag ja sein.« Marcy biss sich konzentriert auf die Lippen und versuchte, eine Klammer zu lösen, die sich verbogen hatte. » Sie könnte trotzdem überall sein. Deshalb wäre es am einfachsten, sie selbst zu fragen.«
    » Wie soll das denn gehen?«, fragte Alex. » Wir haben keine Ahnung, wie wir sie kontaktieren können. Sie hat ihr Handy hiergelassen und auf Twitter und Facebook war sie seitdem nicht mehr eingeloggt.«
    Marcy verdrehte die Augen. » Ich meine ja auch nicht, dass ihr sie anrufen oder ihr eine Postkarte schreiben sollt.«
    » Okay…«, sagte Harper nach einer Weile, als Marcy nicht weitersprach. » Und wie sollen wir sie deiner Meinung nach dann kontaktieren?«
    » Mit Hilfe der Geister«, verkündete Marcy.
    » Geister?« Harper hob eine Augenbraue. » Du meinst so was wie Flaschengeister oder wie der Typ aus Aladins Wunderlampe ?«
    Marcy schaute von ihren Büroklammern auf und warf Harper einen bösen Blick zu.
    » Gemma ist aber nicht tot.« Alex lehnte sich an die Theke und sah zu Marcy auf. » Sie ist kein Geist, deshalb können wir sie auch nicht fragen.«
    » Sie nicht«, stimmte Marcy zu. » Aber diesen einen Freund von dir. Und Bernie auch.«
    » Meinen Freund?«, fragte Alex verwundert. » Meinst du Luke?«
    » Genau.« Marcy hatte ihre Halskette vollendet und hängte sie sich um den Hals. » Bernie und Luke wurden beide von Sirenen ermordet. Wenigstens einer von ihnen muss zu einem Geist geworden sein, der keine Ruhe findet, weil die Mörder ungestraft davongekommen sind, und ich wette, sie behalten die Sirenen im Auge.«
    Harper stöhnte genervt: » Ach, komm schon, Marcy. Das ist doch lächerlich.«
    » Glaubst du wirklich, Luke könnte wissen, wo sich Gemma und die anderen Mädchen verstecken?«, fragte Alex, ohne auf Harpers Kommentar zu achten.
    » Ich denke, ja.« Marcy nickte. » Ich meine, wenn Penn dich getötet und dir das Herz herausgerissen hätte, nur um dann fröhlich im Meer herumzuplanschen, wärst du dann nicht auch stinksauer und würdest ihr nachstellen?«
    » Vermutlich schon«, überlegte Alex. » Und wie gehen wir dabei vor? Wie können wir versuchen, sie zu kontaktieren?«
    » Alex!«, rief Harper ungläubig. » Du glaubst doch nicht wirklich daran?«
    » Deine Schwester ist eine Sirene«, sagte Alex ernst. » Sie kann sich in eine Meerjungfrau verwandeln. Aber an Geister glaubst du nicht?«
    Harper verschränkte die Arme vor der Brust und lehnte sich gegen den Kopierer, sagte aber nichts. Sie konnte Alex’ Argumentation nicht wirklich widersprechen, aber das hieß noch lange nicht, dass sie das Ganze

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