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Watersong - Wiegenlied: Band 2 (German Edition)

Watersong - Wiegenlied: Band 2 (German Edition)

Titel: Watersong - Wiegenlied: Band 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Hocking
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wütend, dass er sie nachäffte. » Das würde ich niemals sagen! Ich halte dich nicht für einen Arsch!«
    » Doch, das tust du.« Daniel kratzte sich den Nacken und wich ihrem Blick aus. » Du hältst mich für einen chaotischen Versager. Schon seit unserer ersten Begegnung. Es tut mir wirklich leid, wie wir uns kennengelernt haben, aber meiner Meinung nach habe ich dir seither mehr als genug Beweise dafür geliefert, dass ich nicht so bin. Du hast nur einen verdammt schlechten ersten Eindruck von mir bekommen.«
    Als Harper Daniel zum ersten Mal begegnet war, war er gerade aufgewacht und hatte beschlossen, über die Reling zu pinkeln. Harper hatte zum falschen Zeitpunkt hochgeschaut und als Erstes einen Teil seiner Anatomie gesehen, der normalerweise der Öffentlichkeit verborgen blieb.
    » Das war wirklich ein mieser erster Eindruck«, nickte Harper. » Das gebe ich zu. Aber ich habe nie… Okay, ich denke schon lange nicht mehr, dass du ein Loser bist. Du warst so toll zu mir und Gemma und bist großartig mit der Situation umgegangen. Ich weiß, dass du absolut kein Arsch bist. Du bist nett und geduldig und mutig und lustig und unglaublich lieb…«
    Sie brach ab und starrte auf ihre Hände, denn das hatte sie eigentlich nicht sagen wollen. Es machte sie verlegen, dass sie so viel preisgegeben hatte.
    » Du hast es schon wieder gemacht«, sagte Daniel. » Du hast es geschafft, eine ganze Reihe von Komplimenten schrecklich klingen zu lassen.«
    » Entschuldigung!« Harper hob genervt die Hände. » Ich habe sie ernst gemeint, aber vielleicht drücke ich mich einfach nicht gut aus.«
    » Ich glaube dir, dass du sie ernst gemeint hast. Aber du bist heute nicht hierhergekommen, um mir Komplimente zu machen.« Er verstummte und Harper schaute ihn an. Er schien angestrengt nachzudenken. » Du bist hergekommen, um mir zu sagen, dass ich mich von dir fernhalten soll.«
    Harper stutzte und senkte dann den Blick. » Das wollte ich nicht sagen.«
    » Dann hättest du es eben anders formuliert. Freundlicher. Aber grundsätzlich stimmt es.«
    Harper antwortete nicht und Daniel setzte sich neben sie. Nicht zu dicht, aber dicht genug, um sie nervös zu machen. Beide schwiegen eine Minute lang. Irgendwann wurde das Schweigen unbehaglich, aber Harper wusste nicht, wie sie es brechen sollte.
    » Was ist da zwischen uns?«, fragte Daniel schließlich.
    » Wie meinst du das?« Harper hob vorsichtig den Kopf. » Zwischen uns ist gar nichts. Wir sind nur Freunde…«
    » Harper«, seufzte Daniel. » Hör auf.«
    » Nein, Daniel, ich werde nicht aufhören. Es passiert gerade so viel Gefährliches und darauf muss ich mich konzentrieren. Außerdem will ich nicht, dass du verletzt wirst. Das ist los. Das ist zwischen uns. Ich habe keine Zeit dafür, mich auf dich einzulassen, und ich will nicht, dass dir etwas passiert.«
    Daniel schaute ihr direkt in die Augen und sagte nur: » Bullshit.«
    » Was?« Harper blinzelte. » Das sind absolut stichhaltige Gründe. Alles geht drunter und drüber und…«
    » Bullshit«, wiederholte Daniel noch nachdrücklicher.
    » Du kannst das nicht ständig wiederholen«, zischte Harper. » Das ist kein Argument.«
    » Du willst ein Argument?«, fragte Daniel. » Willst du, dass ich dir ein stichhaltiges Argument präsentiere?«
    » Ich will zumindest, dass du mehr sagst als Bullshit!«
    Sie hatte tatsächlich erwartet, dass er weiterfluchen würde, nur um sie zu ärgern. Aber stattdessen drehte er sich zu ihr um und drückte sie aufs Bett. Harper war zu geschockt, um sich zu wehren. Er stützte sich mit den Armen links und rechts von ihr ab und blickte auf sie herunter.
    Ihre Arme waren frei und sie hätte ihn jederzeit wegstoßen können. Aber das tat sie nicht. Sie starrte nur in seine Augen und atmete schneller, als ihr lieb war. Nervös leckte sie sich die Lippen und versuchte, ihren Herzschlag wieder unter Kontrolle zu bringen.
    » Ist das dein Argument?«, fragte sie leise, als er nichts sagte.
    » Mein Argument ist folgendes: Wenn ich dich jetzt küssen würde, würdest du den Kuss erwidern«, sagte Daniel leise und bestimmt.
    » Das weißt du doch gar nicht«, wehrte sie ab, aber es klang nicht überzeugend.
    » Doch.« Er nickte, die Augen fest auf ihre gerichtet. » Du würdest ihn erwidern, weil du mich magst. Und es wäre egal, ob du gerade Zeit dafür hast oder nicht. Wenn man etwas für einen Menschen empfindet, ist das einfach so. Daran kann nichts etwas ändern.«
    Harper schluckte

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