Watersong - Wiegenlied: Band 2 (German Edition)
erwiderte Lexi abwesend. Sie legte ihr Kinn auf Sawyers Schulter und flüsterte ihm ins Ohr: » Du würdest uns nie verlassen, stimmt’s?«
» Nein, ich würde euch nie verlassen«, sagte Sawyer, aber er stotterte ein bisschen. Er war immer noch bei klarem Verstand. Lexi flüsterte ihm zwar ins Ohr, doch der Zauber wirkte nicht.
» Das wusste ich«, sagte Lexi lächelnd. » Und weißt du auch, warum?«
Sawyer schüttelte den Kopf. » Nein, das weiß ich nicht.«
» Weil dein Herz uns gehört.« Lexi lächelte noch strahlender.
Und dann rammte sie ihm die Hand durch den Brustkorb.
Sie stand hinter ihm und ihre menschliche Hand hatte sich in die scheußliche Monsterpranke mit ihren gebogenen Klauen verwandelt. Sie hatte Sawyers Brust wie Butter durchstoßen. Blut spritzte auf die Holzbohlen und Lexi hielt sein immer noch schlagendes Herz in ihrer Hand.
ZWEIUNDDREISSIG
Immunität
P enn lag auf dem Boden. Aus ihrer Nase rann Blut und sie blinzelte zu den Bäumen über ihr hinauf. Das Feuerwerk hatte gerade begonnen, die Lichter schimmerten durch die Blätter hindurch.
» Normalerweise bin ich absolut dagegen, Frauen zu schlagen, aber wenn jemand versucht, mich und meine Freundin zu töten, dann setzt es was«, sagte Daniel, der über ihr stand. » Dann tue ich, was ich tun muss.«
Harper stand hinter Daniel und konnte keinen klaren Gedanken fassen. Sie wäre gerne zu ihm gegangen und hätte ihn berührt, aber sie war zur Salzsäule erstarrt und hatte keine Ahnung, wie sie sich verhalten sollte.
» Daniel« , sang Penn, und ihre seidenweiche Stimme ließ ein Gefühl der Euphorie durch Harpers Körper strömen. » Daniel, hilf mir.«
» Warum singst du?«, fragte Daniel. » Sieh dich an. Du liegst im Dreck und singst, das ist echt schräg. Und ich dachte, du wärst ein schreckliches Monster.«
» Warum gehorchst du mir nicht?« Verwirrt richtete Penn sich auf und stützte sich auf den Ellbogen ab. » Übertönt das Feuerwerk mein Lied?« Sie schaute zu Harper hinüber. » Nein. Die da drüben grinst wie eine Idiotin, also funktioniert es. Was stimmt nicht mit dir?«
» Mit mir stimmt alles, aber ich habe jetzt keine Zeit, mit dir darüber zu diskutieren.« Daniel packte Harpers Arm und versuchte, sie den Weg zurückzuführen, den sie gekommen waren. Aber sie bewegte sich keinen Zentimeter.
» Komm schon, Harper.«
» Nein, ich kann nicht gehen.« Sie schüttelte den Kopf. » Ich muss hierbleiben, um… um…« Sie starrte auf die Lichter hinter den Bäumen. » Feuerwerk.«
» Was hast du mit ihr gemacht?« Daniel wandte sich wieder Penn zu. » Bring es wieder in Ordnung.«
Penns Augen glühten nicht länger gelb, sondern waren wieder schwarz. Sie verschränkte die Arme vor der Brust und betrachtete Daniel und Harper mit geschürzten Lippen.
» Du hast meinem Lied noch nie gelauscht, richtig?«, fragte Penn. » Du bist der Typ mit dem Boot, der unser Gespräch mit Gemma unterbrochen hat. Du hast uns schon damals ignoriert. Aber uns ignoriert niemand.«
» Du siehst doch, dass ich dich ignoriere«, schoss Daniel zurück. Er legte die Arme um Harper, um sie hochzuheben.
» Daniel«, protestierte Harper und wehrte sich matt gegen ihn. » Ich glaube, ich sollte hierbleiben.«
» Das ist richtig, Harper«, sagte Penn melodisch. » Du darfst nicht gehen.«
» Daniel!«, kreischte Harper, als er versuchte, sie wegzutragen. » Lass mich runter!«
» Verdammt.« Mit einem Seufzer setzte Daniel Harper vorsichtig ab, marschierte dann zu Penn und baute sich vor ihr auf. » Ich weiß nicht, was zur Hölle dein Problem ist, aber du willst Harper nicht. Du brauchst sie nicht. Lass uns gehen.«
» Warum kann ich dich nicht verzaubern?«, fragte Penn erneut und schaute ihn mit zusammengekniffenen Augen an.
» Du bist eben nicht bezaubernd genug«, antwortete Daniel.« Warum machst du das überhaupt? Was willst du?«
» Dich will ich«, sagte Penn bestimmt. » Ich will an dir herumexperimentieren und herausfinden, warum du mir widerstehen kannst. Und dann will ich dein Herz essen. Aber zuerst werde ich deine Freundin töten.«
» Das wird nicht passieren«, versicherte ihr Daniel. » Weil ich dich zuerst töten werde.«
» Hm.« Penn lächelte. » Vielleicht lasse ich dich ja doch am Leben. Es ist so lange her, dass mir ein Mann die Stirn geboten hat, dass ich ganz vergessen habe, wie viel Spaß das machen kann.«
» Dann lass uns doch ein bisschen Spaß haben«, schlug Daniel vor, und im nächsten Augenblick
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