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Way Out

Way Out

Titel: Way Out Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Child
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windschiefen Treppe an der rechten Seite, einer niedrigen Balkendecke, einem gemusterten Teppich und ungefähr zehntausend Messingverzierungen. Geradeaus befand sich eine Empfangstheke aus dunklem, auf Hochglanz poliertem Holz. Sie war unbesetzt. Links lag ein mit Saloon Bar bezeichneter Durchgang, der in einen leeren Raum zu führen schien. Ein weiterer Durchgang rechts hinter der Treppe war mit Public Bar bezeichnet. In dem Raum dahinter konnte Reacher einen Barkeeper und die Rücken von vier auf Hockern sitzenden Gästen erkennen. In der hintersten Ecke der Bar saß ein Mann allein an einem Tisch. Alle fünf Gäste hatten Pintgläser mit Ale vor sich stehen.
    Reacher trat an die unbesetzte Empfangstheke und ließ die Klingel ertönen. Erst eine ganze Weile später kam der Barkeeper durch die Tür hinter der Theke. Er war um die sechzig, groß und rotgesichtig. Müde. Er trocknete sich die Hände mit einem Handtuch ab.
    »Wir brauchen ein Zimmer«, sagte Reacher zu ihm.
    »Für heute Nacht?«, lautete die Gegenfrage.
    »Ja.«
    »Das kostet Sie vierzig Pfund. Aber das ist inklusive Frühstück.«
    »Klingt wie ein Sonderangebot.«
    »Welches Zimmer möchten Sie?«
    »Welches würden Sie empfehlen?«
    »Wollen Sie das mit Bad?«
    Pauling warf ein: »Ja, mit Bad. Das wäre nett.«
    »Also gut. Das können Sie haben.«
    Sie legte ihm vier Zehner hin, und er gab ihr einen Messingschlüssel mit einer Quaste als Anhänger. Dann drückte er Reacher einen Kugelschreiber in die Hand und legte ihm das aufgeschlagene Gästebuch vor. In die Namenszeile schrieb Reacher J. & L. Bayswater. Dann kreuzte er das Kästchen Geschäftsadresse an und trug die Anschrift des Yankee-Sta dions ein: East 161st Street, Bronx, New York, USA. Er hatte sich schon immer gewünscht, das wäre seine Geschäftsadresse. Ins Feld Automarke kritzelte er Rolls-Royce . Er vermutete, Registration Number bedeute Kennzeichen, und schrieb R34-CHR hin. Dann fragte er den Barkeeper: »Können wir ein Abendessen bekommen?«
    »Für eine Mahlzeit ist’s ein bisschen spät, fürchte ich«, antwortete der Barkeeper. »Aber wir haben Sandwiches, wenn Sie wollen.«
    »Das wäre schön«, sagte Reacher.
    »Sie sind Amerikaner, stimmt’s? Von denen sind hier viele unterwegs. Sie kommen, um die alten Flugplätze zu besichtigen. Wo sie stationiert waren.«
    »Vor meiner Zeit«, meinte Reacher.
    Der Barkeeper nickte weise. »Gehen Sie schon mal auf einen Drink rein. Ihre Sandwiches sind bald fertig.«
    Reacher ließ Paulings Koffer am Fuß der Treppe stehen und trat über die Schwelle der Public Bar. Fünf Köpfe wandten sich ihm zu. Die vier Kerle an der Theke sahen wie Farmer aus. Von Wind und Wetter gerötete Gesichter, breite Pranken, leere, uninteressierte Mienen.
    Der Typ, der allein an dem Ecktisch saß, war Taylor.

60
     
    Als guter Soldat, der er war, musterte Taylor Reacher lange genug, um das Gefahrenpotenzial abzuschätzen. Paulings Auftauchen hinter Reacher schien ihn zu beruhigen. Ein gut gekleideter Mann, eine elegante Frau, ein Paar, Touristen. Er sah weg. Widmete seine Aufmerksamkeit wieder seinem Bier. Insgesamt hatte er nur Bruchteile einer Sekunde länger hingesehen, als es jeder Mann in ähnlicher Situation in einer Bar getan hätte. Und tatsächlich kürzer als die Farmer. Diese waren langsam und schwerfällig und in gönnerhaftem Anspruchsdenken von Stammgästen gegenüber Fremden befangen.
    Reacher führte Pauling an den zweiten Ecktisch, setzte sich mit dem Rücken zur Wand und beobachtete, wie die Farmer sich erneut der Bar zuwandten. Das taten sie nacheinander, gemächlich. Dann griff der Letzte nach seinem Glas, und die Atmosphäre im Raum war wieder wie zuvor. Im nächsten Augenblick kam der Barkeeper zurück. Er griff nach einem Geschirrtuch und begann Gläser zu polieren.
    Reacher sagte: »Wir sollten uns ganz normal benehmen und einen Drink bestellen.«
    Pauling meinte: »Ich glaube, ich versuche das hiesige Bier. Man soll sich immer seiner Umgebung anpassen, weißt du.«
    Also stand Reacher auf, trat an die Bar und bemühte sich, sich die letzte vergleichbare Situation zehn Jahre zuvor ins Gedächtnis zu rufen. Es war wichtig, den genau richtigen Tonfall zu treffen. Er beugte sich zwischen zwei Farmern nach vorn, stützte die Hände auf und sagte: »Ein Pint von Ihrem Besten, bitte, und ein halbes für die Lady.« Auch gute Manieren waren wichtig, deshalb drehte er sich nach rechts und links zu den vier Farmern und fragte: »Und leisten

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