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Way Out

Way Out

Titel: Way Out Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Child
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Sie uns Gesellschaft, Gentlemen?« Dann sah er zum Barkeeper und sagte: »Und trinken Sie ein Glas mit?« Jetzt konzentrierte sich die gesamte Dynamik des Raums auf Taylor, der als Einziger der Anwesenden noch nicht eingeladen war. Taylor schaute wie unter Zwang von seinem Tisch auf, und Reacher hob das Glas und rief: »Wozu darf ich Sie einladen?«
    Taylor erwiderte seinen Blick und antwortete: »Danke, aber ich muss gehen.« Ein fader britischer Akzent, ein bisschen wie Gregorys. Berechnung im Blick, aber ausdruckslose Miene. Kein Misstrauen. Vielleicht eine gewisse Verlegenheit. Vielleicht sogar eine Andeutung von griesgrämiger Umgänglichkeit. Ein argloses halbes Lächeln, das schlechte Zähne sehen ließ. Dann leerte er sein Glas, stand auf und durchquerte die Bar in Richtung Ausgang.
    »Gute Nacht«, sagte er im Vorbeigehen.
    Der Barkeeper zapfte sechseinhalb Pints von seinem besten Bitter und reihte sie wie Soldaten auf der Theke auf. Reacher zahlte und schob die Gläser ein bisschen auseinander, ohne sie wirklich zu verteilen. Dann griff er nach seinem eigenen Glas, sagte »Cheers!«, und nahm einen kleinen Schluck. Er brachte Pauling das kleinere Glas; die vier Farmer und der Barkeeper wandten sich in Richtung der beiden, um ihnen zuzuprosten. Reacher dachte: Augenblickliche gesellschaftliche Anerkennung für weniger als dreißig Bucks. Die wäre für den doppelten Preis billig gewesen . Aber er sagte: »Hoffentlich habe ich diesen anderen Burschen nicht irgendwie vergrämt.«
    »Den kenn ich gar nicht«, sagte einer der Farmer. »Hab ihn noch nie gesehen.«
    »Er ist auf der Grange Farm«, warf ein anderer Farmer ein. »Das muss er sein, weil er den Land Rover der Grange Farm fährt. Ich hab ihn darin vorfahren sehen.«
    »Ist er ein Farmer?«, fragte Reacher.
    »Er schaut nicht wie einer aus«, meinte der erste Farmer. »Ich hab ihn noch nie gesehen.«
    »Wo liegt die Grange Farm?«
    »Ein bisschen weiter die Straße entlang. Dort wohnt jetzt eine Familie.«
    »Fragen Sie Dave Kemp«, mischte sich der dritte Farmer ein. »Der kann’s Ihnen sagen.«
    Reacher erkundigte sich: »Wer ist Dave Kemp?«
    »Dave Kemp im Laden«, antwortete der dritte Farmer ungeduldig, als sei Reacher ein Idiot. »In Bishops Pargeter. Er wird’s wissen. Dave Kemp weiß alles, weil er die Postagentur hat. Neugieriger Schnüffler.«
    »Gibt’s dort einen Pub? Wieso würde jemand von dort hier trinken?«
    »Dies ist der einzige Pub weit und breit, mein Junge. Wäre er sonst so überfüllt, glauben Sie?«
    Dazu äußerte Reacher sich nicht.
    »Das sind Reingeschmeckte auf der Grange Farm«, erklärte der erste Farmer und brachte damit endlich seinen ursprünglichen Gedankengang zu Ende. »Diese Familie. Noch nicht lange hier. Aus London, schätze ich. Ich kenn sie nicht. Strikt biologisch, das sind sie. Halten nichts von Chemikalien.«
    Und diese Informationen waren anscheinend alles, was die Farmer als Gegenleistung für ein Pint Bier schuldig zu sein glaubten, denn sie fingen an, untereinander über die Vorund Nachteile des biologischen Landbaus zu diskutieren. Diese Diskussion führten sie anscheinend nicht zum ersten Mal. Soviel Reacher mitbekam, sprach absolut nichts dafür, außer der unerklärlichen Bereitwilligkeit der Städter, für Bioprodukte weit überhöhte Preise zu bezahlen.
    »Du hattest recht«, sagte Pauling. »Taylor ist auf der Farm.«
    »Aber bleibt er auch dort?«, fragte Reacher.
    »Oh, ich denke schon. Dein Auftritt als großer, harmloser, freigiebiger Amerikaner war ziemlich überzeugend. Du hast nicht bedrohlich gewirkt. Vielleicht hält er uns bloß für Touristen, die sehen wollen, wo unsere Väter einmal stationiert waren. Solche Leute sind hier häufig unterwegs. Das hat der Barkeeper selbst gesagt.«
    Reacher schwieg.
    Pauling sagte: »Ich habe direkt neben ihm geparkt, nicht? Dieser Farmer hat gesagt, er sei mit einem Land Rover da; und das war der einzige Land Rover auf dem Parkplatz.«
    Reacher sagte: »Ich wollte, er wäre nicht hier drinnen gewesen.«
    »Dies ist vermutlich einer der Gründe, die ihn zur Rückkehr bewogen haben – englisches Bier.«
    »Du magst es?«
    »Nein, aber ich glaube, dass Engländer es mögen.«
     
    Ihre Sandwiches schmeckten überraschend gut. Frisches, knuspriges Bauernbrot, Butter, dünn aufgeschnittenes Roastbeef, Sahnemeerrettich, dazu Hüttenkäse mit dünnen Kartoffelchips als Garnitur. Sie aßen alles auf und tranken ihr Bier dazu. Dann gingen sie nach oben in

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