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Way Out

Way Out

Titel: Way Out Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Child
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gerettet, sie versteckt, ihnen Unterschlupf geboten und sein Leben für sie riskiert. Er ist der gute Kerl, nicht der böse.«
    Reacher nickte. »Und ich habe Lane gerade erzählt, wo er sich aufhält.«
     
    Sie ließen Hendon hinter sich, bewältigten ihren letzten Londoner Verkehrskreisel und erreichten die M-1, wo sie im Süden anfing. Reacher gab Gas und brachte den kleinen Mini auf fünfundneunzig Meilen.
    Pauling fragte: »Was ist mit dem Geld?«
    »Alimente«, sagte Reacher. »Nur so konnte Kate hoffen, jemals welche zu bekommen. Wir dachten, es sei die Hälfte des Honorars aus Burkina Faso, und das war es auch, aber für Kate war es auch die Hälfte ihres Gemeinschaftseigentums. Die Hälfte von Lanes Kapital. Die ihr zustehende Hälfte. Wahrscheinlich hat sie damals Geld mit in die Ehe gebracht. Danach scheint Lane sich seine Ehefrauen auszusuchen. Außer dass sie bildhübsch sein müssen.«
    »Verdammt schwieriger Plan«, meinte Pauling.
    »Sie haben wohl geglaubt, das sei die einzige Möglichkeit. Und sie hatten vermutlich recht.«
    »Aber sie haben Fehler gemacht.«
    »Allerdings! Wer wirklich verschwinden will, nimmt nichts mit. Absolut nichts. Das ist tödlich.«
    »Wer hat Taylor geholfen?«
    »Niemand.«
    »Er hatte einen amerikanischen Partner. Am Telefon.«
    »Das war Kate selbst. Du hattest neulich halb recht. Am Telefon war tatsächlich eine Frau. Aber nicht Dee Marie, sondern Kate. So muss es gewesen sein. Die beiden waren ein Team. Sie haben zusammengearbeitet. Kate hat den Sprechpart übernommen, weil Taylor sich sonst mit seinem Akzent verraten hätte. Nicht leicht für sie. Immer wenn Lane als Beweis dafür, dass sie noch lebte, ihre Stimme hören wollte, musste sie das Gerät von der Sprechmuschel nehmen und dann wieder draufsetzen.«
    »Hast du Lane wirklich verraten, wo Taylor ist?«
    »So gut wie. Bishops Pargeter habe ich nicht erwähnt. Ich habe mich gerade noch beherrscht und stattdessen Fenchurch Saint Mary gesagt. Aber das liegt in der Nähe. Und ich hatte schon Norfolk gesagt. Und ich hatte schon dreißig Meilen von Norwich entfernt gesagt. Und ich hatte schon Grange Farm gesagt. Den Rest kann er sich leicht zusammensuchen. Auf der richtigen Karte dauert das zwei Minuten.«
    »Er ist weit hinter uns.«
    »Mindestens zwei Stunden.«
    Pauling schwieg einen Moment lang.
    Reacher fragte: »Was?«
    »Im Augenblick ist er zwei Stunden hinter uns. Aber das bleibt nicht so. Wir machen einen ziemlichen Umweg, weil wir die englischen Straßen nicht kennen.«
    »Er auch nicht.«
    »Aber Gregory kennt sie.«
     
    Reacher blieb sieben Ausfahrten lang auf der M-1 und war sich schmerzlich bewusst, dass sie nicht nach Nordosten, sondern nach Nordwesten führte. Dann fuhr er auf der Ringautobahn M-25 im Uhrzeigersinn sechs Ausfahrten weit, bis er die M-11 fand. Alles völlig ungenutzte Zeit. Chauffierte Gregory Lane mitten durch London geradewegs zum südlichsten Punkt der M-11, würde er ihren zweistündigen Vorsprung um genau diese Zeit verringern.
    Pauling sagte: »Wir sollten halten und telefonieren. Du hast die Nummer.«
    »Das wäre zu riskant«, sagte Reacher. »Bei Autobahngeschwindigkeit kostet es Zeit, langsamer zu werden, abzubiegen, zu parken, ein funktionierendes Telefon zu finden, anzurufen und wieder loszufahren. Und was ist, wenn sich niemand meldet? Was ist, wenn sie noch immer draußen sind und Unkraut jäten? Dann müssten wir’s wieder und wieder versuchen.«
    »Wir müssen versuchen, sie zu warnen. Wir müssen an die Schwester denken. Und an Melody.«
    »Susan und Melody sind nicht in Gefahr.«
    »Wie kannst du das sagen?«
    »Frag dich, wo Kate und Jade sind.«
    »Ich habe keine Ahnung.«
    »Doch, die hast du«, sagte Reacher. »Du weißt genau, wo sie sind. Du hast sie heute Morgen gesehen.«

64
     
    Sie verließen die Autobahn in Newmarket, um übers Land nach Norwich zu fahren. Diesmal war ihnen die Straße vertraut, aber das machte sie nicht schneller. Vorwärtsbewegung ohne sichtbares Ergebnis. Über ihnen ein hoher, vom Wind sauber geschrubbter Himmel.
    »Denk an die Dynamik, die dahintersteckt«, sagte Reacher. »Wieso sollte Kate Taylor um Hilfe bitten? Wie konnte sie irgendeinen von ihnen um Hilfe bitten? Sie alle sind Lane treu ergeben. Hat Knight etwa Anne geholfen? Diese Story hatte Kate gerade erst gehört. Wie konnte sie da einfach zu einem der anderen Killer Lanes gehen und sagen: He, willst du mir nicht helfen, hier rauszukommen? Willst du deinen Boss

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