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Way Out

Way Out

Titel: Way Out Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Child
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Metall sehen.
    »Siebzig Magazine«, erklärte Jackson. »Zweitausendeinhundert Schuss.«
    »Die müssten reichen.«
    »Wir dürfen sie nicht einsetzen. Nicht mehr als drei oder vier Schuss. Zu laut.«
    »Wie nahe sind die Cops?«
    »Nicht sehr nahe. In Norwich, vermutlich, wenn nicht gerade ein Streifenwagen unterwegs ist. Aber die Leute hier haben Telefone. Manche wissen sogar, wie man sie benutzt.«
    »Sie können die Vogelscheuche für einen Tag abstellen.«
    »Natürlich. Aber die sollte ich eigentlich auch nicht benutzen. Eine biologisch-dynamische Farm braucht keine Vogelscheuche. Der Verzicht auf Pestizide bedeutet, dass die Vögel reichlich Insekten finden. Also lassen sie die Saat in Ruhe. Darauf werden die Leute früher oder später kommen.«
    »Die Vogelscheuche ist also auch neu?«
    Jackson nickte. »Gehört zum Gesamtplan. So eingestellt, dass sie bei Tagesanbruch zu schießen beginnt. Weil wir da mit Lanes Angriff rechnen.«
    »Hätte ich eine Schwägerin und einen Schwager, würde ich wollen, dass sie wie Susan und Sie sind.«
    »Ich kenne Graham seit ewigen Zeiten. Wir waren zusammen in Sierra Leone. Ich würde alles für ihn tun.«
    »Ich war noch nie in Afrika.«
    »Glückspilz. Wir kämpften dort gegen Aufständische, die als West Side Boys bekannt waren. Wir haben gesehen, was sie den Leuten taten. Daher weiß ich, was Hobart durchgemacht hat. Burkina Faso war nicht weit weg.«
    »Sind Sie mit allem einverstanden, was ablaufen soll? Sie haben hier Ihre Wurzeln, buchstäblich.«
    »Was wäre die Alternative?«
    »Machen Sie Urlaub. Mit den anderen. Ich bleibe hier.«
    Jackson schüttelte den Kopf. »Wir kommen schon zurecht. Vielleicht genügt ein einziger Schuss. Das G-36 ist ziemlich treffsicher.«
     
    Jackson blieb noch in der Abstellkammer, um die Schranktüren wieder zu schließen und abzusperren. Reacher ging in die Küche zurück und nahm neben Taylor Platz.
    »Erzählen Sie mir von Gregory«, sagte er.
    »Was ist mit ihm?«
    »Hält er zu Lane? Oder zu Ihnen?«
    »Wahrscheinlich zu Lane.«
    »Obwohl Sie und er Kameraden waren?«
    »Lane hat ihn gekauft. Im SAS wollte Gregory immer Offizier werden, aber er hat den Sprung nie geschafft. Darüber war er enttäuscht und wütend. Und dann hat Lane ihn zu einer Art inoffiziellem Leutnant ernannt. Ihm zumindest diesen Status gegeben. Das war natürlich bedeutungsloser Bockmist, aber allein der Gedanke zählt. Deshalb wird Gregory zu ihm halten, denke ich. Außerdem wird er sauer sein, weil ich mein Geheimnis für mich behalten habe. Er war immer der Meinung, zwei Briten im Ausland sollten keine Geheimnisse voreinander haben.«
    »Kennt er diese Gegend?«
    Taylor schüttelte den Kopf. »Er ist Londoner – genau wie ich.«
    »Was ist mit den anderen? Läuft einer von denen über?«
    »Nicht Kowalski«, sagte Taylor. »Auch nicht Perez. Überzulaufen würde Gehirntätigkeit voraussetzen, und diese beiden haben einen erstaunlich niedrigen IQ. Das gilt vermutlich auch für Addison. Aber Groom und Burke sind nicht dumm. Sehen sie das Schiff sinken, sind sie verdammt schnell von Bord.«
    »Das ist etwas anderes als überlaufen.«
    »Von denen schlägt sich keiner auf unsere Seite. Das können Sie sich abschminken. Bestenfalls können wir auf Neutralität von Groom und Burke hoffen. Und auch darauf würde ich nicht viel verwetten.«
    »Wie gut sind sie? Alle zusammen, als Ganzes?«
    »Jeder Einzelne ist ungefähr so gut wie ich. Womit ich sagen will, dass sie sich auf einer abschüssigen glatten Bahn befinden. Sie waren mal überragend, aber jetzt sind sie dabei, durchschnittlich zu werden. Reichlich Erfahrung und Fähigkeiten, aber sie trainieren nicht mehr. Und ständige Übung ist wichtig. Im SAS haben wir neunzig Prozent unserer Dienstzeit auf dem Übungsplatz verbracht.«
    »Weshalb haben Sie bei Lane angeheuert?«
    »Wegen des Geldes«, sagte Taylor. »Und dann bin ich wegen Kate bei ihm geblieben. Bei mir war es Liebe auf den ersten Blick.«
    »Hat sie Sie auch geliebt?«
    »Irgendwann«, antwortete Taylor.
    »Nicht irgendwann«, warf Kate von ihrem Sessel am Feuer aus ein. »Tatsächlich ist’s richtig schnell gegangen. Ich habe ihn eines Tages gefragt, warum er sich seine Zähne nie habe korrigieren lassen, und er hat mir erklärt, daran hätte er noch nie einen Gedanken verschwendet. Solches Selbstbewusstsein gefällt mir an einem Mann.«
    »Finden Sie an meinen Zähnen was auszusetzen?«, fragte Taylor.
    »Jede Menge«, entgegnete Reacher.

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