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Way Out

Way Out

Titel: Way Out Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Child
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nach.
    »Meine Schuld«, sagte Reacher. »Tut mir leid.«
    »Ich habe Sie auf der Sixth Avenue gesehen«, sagte Taylor. »Als ich in den Jaguar gestiegen bin. Hab mir nicht viel dabei gedacht, aber dann habe ich Sie gestern Abend wiedergesehen. Im Bishop’s Arms. Da wusste ich Bescheid. Ich dachte, Sie würden auf ihr Zimmer gehen, um Lane anzurufen. Aber er scheint schneller reagiert zu haben, als ich mir vorstellen konnte.«
    »Er war schon nach England unterwegs.«
    »Nett von Ihnen, dass Sie vorbeigekommen sind und mir das mitgeteilt haben.«
    »War das Mindeste, was ich tun konnte. Unter den Umständen.«
    »Kennt er diese Adresse?«
    »Mehr oder weniger. Ich habe Grange Farm gesagt und beinahe auch Bishops Pargeter, aber ihm stattdessen dann Fenchurch Saint Mary genannt.«
    »Er findet uns im Telefonbuch. In Fenchurch gibt’s keine Grange Farm. Wir sind die nächste.«
    »Tut mir leid«, sagte Reacher noch einmal.
    »Wann sind Sie dahintergekommen?«
    »Ein bisschen zu spät.«
    »Was war der entscheidende Hinweis?«
    »Spielsachen. Jade hat ihre liebsten Spielsachen eingepackt.«
    »Kennen Sie sie schon?«
    »Seit fünf Minuten.«
    Taylor lächelte. Schlechte Zähne, aber ein warmherziges Lächeln. »Die Kleine ist wundervoll, nicht?«
    »Scheint so.«
    »Was sind Sie, Privatdetektiv?«
    »Ich war Militärpolizist in der U.S. Army.«
    »Wie heißen Sie?«
    »Reacher.«
    »Wie viel hat Lane Ihnen gezahlt?«
    »Eine Million Bucks.«
    Taylor lächelte wieder. »Das schmeichelt mir. Und Sie sind gut. Allerdings war’s immer nur eine Frage der Zeit. Je länger meine Leiche nicht aufgefunden wurde, desto nachdenklicher würden die Leute werden. Aber dies kommt etwas früher, als ich dachte. Ich hoffte, mir würden ein paar Wochen bleiben.«
    »Ihnen bleiben ungefähr sechzig Minuten.«
     
    Alle sechs versammelten sich in der Küche des Farmhauses, um Kriegsrat zu halten. Taylor mit Kate und Jade, Jackson, Pauling und Reacher. Jade wurde weder ausdrücklich einbezogen noch ausgeschlossen. Sie saß nur mit am Tisch, zeichnete – mit Wachsmalkreiden auf Konzeptpapier, mit den gleichen kräftigen, farbenfrohen Strichen, die Reacher aus dem Dakota kannte – und hörte zu, während die Erwachsenen redeten. Als Erstes sagte Taylor: »Kommt, wir machen wieder Feuer. Hier drin ist’s kalt. Und wir kochen uns Tee.«
    Pauling fragte: »Haben wir dafür denn Zeit?«
    »Die britische Armee«, antwortete Reacher. »Sie hat immer Zeit für eine Tasse Tee.«
    Neben dem Kamin stand ein Weidenkorb mit Anmachholz. Über zusammengeknülltem Zeitungspapier baute Taylor daraus eine Pyramide und riss ein Streichholz an. Als die Zweige gut brannten, legte er dickere Scheite nach. Jackson stand inzwischen am Herd, hatte den Wasserkessel aufgesetzt und hängte Teebeutel in eine Kanne. Auch er wirkte nicht sonderlich besorgt.
    »Wo waren Sie beim Militär?«, fragte Reacher ihn.
    »First Para«, antwortete Jackson.
    Reacher nickte. Das First Parachute Regiment. Etwa das britische Gegenstück zu den Rangers der U.S. Army. Eine kampfstarke Luftlandetruppe, nicht ganz der Special Air Service, aber kaum schlechter. Die meisten SAS-Rekruten kamen von den First Paras.
    »Lane hat sechs Kerle dabei«, sagte Reacher.
    »Das A-Team?«, fragte Taylor. »Das waren mal sieben Kerle. Bevor ich ausgeschieden bin.«
    »Früher waren es neun«, meinte Reacher.
    »Hobart und Knight«, sagte Taylor. »Diese Story hat Kate von Hobarts Schwester erfahren.«
    »War sie der Auslöser?«
    »Teilweise. Und zum Teil auch etwas anderes.«
    »Was noch?«
    »Hobart ist nicht der Einzige. Bei weitem nicht. Wie seine Schwester erzählt, ist er vielleicht am schlimmsten dran, aber es gibt auch andere. Im Lauf der Jahre sind durch Lanes Schuld viele Männer verwundet worden oder gefallen.«
    »Ich habe seine Rollkartei gesehen«, sagte Reacher.
    »Er tut nichts für sie. Oder für ihre Familien.«
    »Wollten Sie das Geld dafür?«
    »Das Geld ist Kates Alimente. Es steht ihr zu. Und wofür sie’s ausgibt, ist ihre Sache. Aber ich bin sicher, dass sie das Richtige tun wird.«
    Tony Jackson goss den Tee, heiß, süß und stark, in fünf abgestoßene, nicht zueinander passende Becher. Jade hatte schon ein Glas Apfelsaft bekommen.
    »Haben wir denn Zeit dafür?«, wiederholte Pauling.
    »Reacher?«, fragte Taylor. »Haben wir Zeit dafür?«
    »Je nachdem«, antwortete Reacher, »kommt darauf an, was Sie genau wollen.«
    »Ich will glücklich und zufrieden

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