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Way Out

Way Out

Titel: Way Out Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Child
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bevor er ins Schlafzimmer ging. Beobachtete, wie sie in den schwarzen Range Rover stiegen und nach Norden fuhren. Er ließ eine Minute verstreichen, und als er davon ausgehen konnte, dass sie die Ampel an der Houston Street passiert hatten, ging er zur Badtür und klopfte.
    »Sie sind weg«, sagte er.
     
    Reacher trug Hobart wieder zum Sofa und setzte ihn wie eine Puppe hin. Dee Marie ging in die Küche, und Pauling sah zu Boden und sagte: »Wir haben alles mitgehört.«
    Dee Marie rief: »Die Suppe ist noch warm. Ein Glück, dass der Kerl nicht näher rangekommen ist.«
    »Sein Glück«, meinte Reacher.
    Hobart veränderte seine Stellung auf dem Sofa und sagte: »Machen Sie sich nichts vor. Diese Leute sind alles andere als harmlos. Sie waren kurz davor, angegriffen zu werden. Lane heuert keine netten Menschen an.«
    »Er hat Sie angeheuert.«
    »Ja, das stimmt.«
    »Also?«
    »Ich bin kein netter Mensch«, erwiderte Hobart. »Ich passe genau dazu.«
    »Sie scheinen in Ordnung zu sein.«
    »Das ist nur die Sympathienote.«
    »Wie schlimm sind Sie also?«
    »Ich bin unehrenhaft entlassen worden. Aus dem Corps rausgeschmissen.«
    »Weshalb?«
    »Ich habe einen Befehl verweigert und anschließend den Kerl, der ihn mir erteilt hat, krankenhausreif geschlagen.«
    »Welcher Befehl war das?«
    »Ich sollte auf ein Zivilfahrzeug schießen. In Bosnien.«
    »Klingt wie ein illegaler Befehl.«
    Hobart schüttelte den Kopf. »Nein, mein Leutnant hatte recht. Der Wagen war voller Krimineller. Später am selben Tag haben sie zwei unserer Leute verwundet. Ich hab Scheiße gebaut.«
    Reacher sagte: »Nehmen wir mal an, diese vorgeschobenen Beobachtungsposten in Afrika wären mit Perez und Addison besetzt gewesen. Hätten Sie die beiden im Stich gelassen?«
    »Der Marineinfanterist hat Befehlen zu gehorchen«, antwortete Hobart. »Und ich habe aus bitterer Erfahrung gelernt, dass Offiziere manchmal etwas besser wissen.«
    »Fazit? Ohne Scheiß?«
    Hobart starrte ins Leere. »Ich hätte sie nicht dort zurückgelassen. Niemals! Ich weiß nicht, wie das jemand könnte. Ich verstehe echt nicht, warum sie das tun konnten. Und ich wünsche mir weiß Gott, sie hätten’s nicht getan.«
    »Suppe«, sagte Dee Marie. »Jetzt wird nicht mehr geredet, sondern gegessen.«
    »Wir sollten Sie erst anderswo unterbringen«, bemerkte Pauling.
    »Nicht mehr nötig«, entgegnete Dee Marie. »Sie kommen nicht zurück. Im Augenblick ist dies der sicherste Ort der Stadt.«
    »Anderswo hätten Sie’s leichter.«
    »Mir geht’s nicht um leicht. Mir geht’s um gerecht.«
    Dann summte die Sprechanlage, weil unten jemand geklingelt hatte. Sie hörten eine Stimme mit russischem Akzent. Der sowjetische Hausmeister aus der Sixth Avenue war gekommen, um die Wohnungstür zu reparieren. Reacher wartete vor der Wohnung auf ihn. Er trug einen Werkzeugkasten und hatte mehrere Bretter unter dem Arm.
    »Jetzt ist wirklich alles okay«, sagte Dee Marie.
    Also entlohnte Pauling den Russen und ging dann mit Reacher die Treppe zur Straße hinunter.
     
    Pauling war schweigsam und wirkte leicht feindselig, als sie nebeneinander hergingen. Sie achtete auf Abstand und sah stur geradeaus. Vermied es, auch nur flüchtig Blickkontakt mit Reacher herzustellen.
    »Was?«, fragte er.
    »Wir haben im Bad alles mitgehört«, sagte sie.
    »Und?«
    »Sie haben bei Lane angeheuert. Sie haben sich verkauft. Sie arbeiten jetzt für ihn.«
    »Ich arbeite für Kate und Jade.«
    »Das könnten Sie umsonst tun.«
    »Ich wollte ihn auf die Probe stellen«, erklärte Reacher. »Ich brauche noch immer einen Beweis dafür, dass diese Entführung echt ist. Wäre sie’s nicht, hätte er sein Angebot zurückgezogen. Er hätte gesagt, es sei vom Tisch, weil ich zu spät dran sei. Aber das hat er nicht. Er will den Kerl haben. Folglich gibt’s einen Kerl.«
    »Ich glaube Ihnen nicht. Das war ein wertloser Test. Wie Patti Joseph gesagt hat, spielt Lane mit hohem Einsatz. Er zieht eine Show für seine Männer ab und verlässt sich darauf, dass er cleverer ist als Sie.«
    »Aber er hatte eben demonstriert bekommen, dass er nicht cleverer ist als ich. Ich habe Hobart vor ihm aufgespürt.«
    »Wie auch immer, hier geht’s um das Geld, nicht wahr?«
    »Ja«, sagte Reacher. »Darum geht’s.«
    »Sie könnten wenigstens versuchen, das zu leugnen.«
    Reacher lächelte und ging weiter.
    »Haben Sie schon mal eine Million in bar gesehen?«, fragte er. »Schon mal eine Million in den Händen gehalten? Ich

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