Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Way Out

Way Out

Titel: Way Out Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Child
Vom Netzwerk:
spät.«
    »Okay«, sagte Reacher. »Dann bekommen Sie seinen Namen eben nicht. Stattdessen gebe ich Ihnen einen Spiegel an einem Stock.«
    Lane sagte: »Bringen Sie mir den Kerl.«
    »Dann müssen Sie meinen Preis zahlen.«
    »Sind Sie wirklich so geldgierig?«
    »Nur ein Dummkopf hat keinen Preis.«
    »Ein hoher Preis.«
    »Ich bin ihn wert.«
    »Ich könnte die Information aus Ihnen herausprügeln lassen.«
    »Das könnten Sie nicht«, entgegnete Reacher. Er hatte sich noch kein bisschen bewegt, saß zurückgelehnt auf dem Sofa, entspannt, hingelümmelt, beide Arme auf der Rückenlehne, die Beine leicht gespreizt, ein Meter sechsundneunzig, ungefähr hundertzehn Kilo, ein Bild überlegenen körperlichen Selbstbewusstseins. »Versuchen Sie diesen Scheiß, beuge ich Sie vornüber und benütze Addisons Kopf, um Perez wie einen Nagel in ihren Arsch zu hämmern.«
    »Ich mag keine Drohungen.«
    »Das sagt der Mann, der mir angedroht hat, mich blenden zu lassen?«
    »Ich war durcheinander.«
    »Ich war pleite. Das bin ich noch immer.«
    Schweigen im Raum.
    »Okay«, sagte Lane.
    »Okay was?«, fragte Reacher.
    »Okay, eine Million Bucks. Wann bekomme ich den Namen?«
    »Morgen«, sagte Reacher.
    Edward Lane nickte. Wandte sich ab. Sagte zu seinen Männern: »Los, wir gehen.«
    Addison sagte: »Ich muss auf die Toilette.«

47
     
    Die Luft im Wohnzimmer war drückend heiß. Addison fragte: »Wo ist die Toilette?«
    Reacher stand langsam auf, sagte: »Wer bin ich, der Architekt?« Aber er sah über seine linke Schulter zur Küchentür. Addison folgte seinem Blick und machte einen Schritt in diese Richtung, worauf Reacher einen in Gegenrichtung machte. Nur ein subtiles Beispiel für psychologische Choreographie, aber weil das Wohnzimmer so klein war, wurden ihre relativen Positionen damit vertauscht. Jetzt war Reacher der Tür zum Bad näher.
    Addison sagte: »Ich glaube, das ist die Küche.«
    »Schon möglich«, meinte Reacher. »Sehen Sie mal nach.«
    Er trat noch einen Schritt näher an die Tür zum Bad und beobachtete, wie Addison die Küchentür öffnete. Addison sah nur lange genug hinein, um sich davon zu überzeugen, was dieser Raum war, und wollte die Tür wieder schließen. Dann machte er im Zeitlupentempo halt. Warf erneut einen Blick in die Küche.
    »Wann ist Hobart nach Süden abgereist?«, fragte er.
    »Keine Ahnung«, antwortete Reacher. »Heute, vermutlich.«
    »Er hat’s jedenfalls verdammt eilig gehabt. Auf dem Herd steht noch Suppe.«
    »Finden Sie, er hätte abwaschen müssen?«
    »Das tun die meisten Leute.«
    »Die meisten Leute ohne Hände?«
    »Wie hat er dann überhaupt Suppe gekocht?«
    »Mit einer Hilfe«, erklärte Reacher. »Denken Sie nicht auch? Vermutlich jemand vom Sozialamt. Der Krankenwagen kommt, um Hobart zu holen, lädt ihn ein... glauben Sie, dass irgendeine staatliche Haushaltshilfe, die den Mindestlohn bekommt, anschließend noch bleibt und saubermacht? Ich nämlich nicht.«
    Addison zuckte mit den Schultern und schloss die Küchentür.
    »Wo ist also die Toilette?«, fragte er.
    Reacher sagte: »Fahren Sie nach Hause und benutzen Sie Ihre eigene.«
    »Was?«
    »Irgendwann kommt Hobart mit Metallhänden, mit denen er sogar seinen Reißverschluss an der Hose aufziehen kann, hierher zurück, und er wird nicht daran denken wollen, dass Sie in dieselbe Kloschüssel wie er gepisst haben.«
    »Wieso nicht?«
    »Weil Sie’s nicht wert sind, in dieselbe Kloschüssel wie er zu pissen. Sie haben ihn im Stich gelassen.«
    »Sie waren nicht dabei.«
    »Wofür Sie Ihrem Schicksal danken können. Ich hätte Sie in den Arsch getreten und an den Ohren zur Front zurückgeschleift.«
    Lane trat einen Schritt vor. »Das Opfer war nötig, um die Einheit zu retten.«
    Reacher sah ihm ins Gesicht. »Opfern und retten sind verschiedene Dinge.«
    »Stellen Sie meine Befehle nicht in Frage.«
    »Und Sie meine nicht«, entgegnete Reacher. »Schaffen Sie diese Arschlöcher hier raus. Meinetwegen können sie in den Rinnstein pissen.«
    Sekundenlanges Schweigen. Perez’ emotionsloses Gesicht, mürrische Verdrossenheit in Addisons Miene, gerissene Abwägung in Lanes Blick.
    »Den Namen«, sagte Lane. »Morgen.«
    »Ich komme zu Ihnen«, erklärte Reacher.
    Lane nickte seinen Männern zu, und sie zogen in derselben Marschordnung ab, wie sie hereingekommen waren. Vorn Perez, dann Addison, zuletzt Lane. Reacher horchte auf das Geräusch ihrer Schritte und wartete, bis unten die Haustür zugeknallt wurde,

Weitere Kostenlose Bücher