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Way Out

Way Out

Titel: Way Out Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Child
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Administration, ambulanter Pflegedienst.«
    Reacher lächelte. Clever, dachte er.
    Er drückte die Taste erneut und sagte: »Kommen Sie rauf.«
    Dann ging er ins Wohnzimmer und setzte sich aufs Sofa, um zu warten.

46
     
    Reacher hörte laute Knarrgeräusche aus dem Treppenhaus . Drei Kerle , vermutete er. Er hörte sie das letzte Treppenstück heraufkommen. Hörte, wie sie oben haltmachten, weil die aufgebrochene Wohnungstür sie überraschte. Dann wurde die Tür geöffnet. Ein leises metallisches Quietschen ihrer beschädigten Angeln, dann nur noch das Geräusch von Schritten im Vorraum und auf dem Flur.
    Der Erste im Wohnzimmer war Perez, der kleine Spanier.
    Hinter ihm Addison mit der Messernarbe über dem Auge.
    Dann Edward Lane selbst.
    Perez machte einen Schritt nach links und blieb stehen, Addison tat einen nach rechts und blieb ebenfalls stehen. Dann trat Lane in die Mitte des Raums, blieb stehen und starrte Reacher an.
    »Was, zum Teufel, machen Sie denn hier?«, fragte er.
    »Ich bin Ihnen zuvorgekommen.«
    »Wie?«
    »Das habe ich Ihnen schon erklärt. Dies war früher mein Beruf. Ich könnte euch Jungs einen Spiegel an einem Stock geben und wäre trotzdem noch um Stunden schneller als ihr.«
    »Wo ist Hobart also?«
    »Nicht hier.«
    »Haben Sie die Tür aufgebrochen?«
    »Ich hatte keinen Schlüssel.«
    »Wo ist er?«
    »Im Krankenhaus.«
    »Bockmist. Die haben wir gerade überprüft.«
    »Nicht hier. In Birmingham, Alabama, oder Nashville, Tennesssee.«
    »Wie kommen Sie darauf?«
    »Hobart braucht Spezialpflege. Das Saint Vincent’s Hospital hat eine der großen Universitätskliniken im Süden empfohlen und ihm Prospekte mitgegeben.« Reacher deutete auf den Beistelltisch. Lane löste sich aus seiner Erstarrung und trat an das Tischchen mit den Hochglanzbroschüren. Er blätterte beide durch, dann fragte er: »Welche?«
    Reacher sagte: »Das ist ziemlich egal.«
    »Sie spinnen wohl?«, sagte Lane.
    »Hobart hat Kate nicht entführt.«
    »Denken Sie?«
    »Nein, das weiß ich.«
    »Woher?«
    »Sie hätten mehr als nur seine Adresse kaufen sollen. Sie hätten fragen sollen, warum er überhaupt im Saint Vincent’s war.«
    »Das haben wir getan. Er war wegen seiner Malaria dort. Hat intravenös Chloroquin bekommen.«
    »Und?«
    »Und nichts. Wer nach fünf Jahren aus Westafrika heimkehrt, kann damit rechnen, Malaria zu haben.«
    »Sie hätten sich die ganze Story anhören sollen.«
    »Und die wäre?«
    Reacher sagte: »Erstens hat er genau zum Zeitpunkt von Kates Entführung im Krankenhaus gelegen und diese Chloroquininfusion bekommen. Und zweitens war sein Gesundheitszustand schon vorher sehr schlecht.«
    »In welcher Beziehung schlecht?«
    Reacher änderte seine Blickrichtung, konzentrierte sich jetzt auf Perez und Addison.
    »Er ist vierfach amputiert«, erklärte er. »Keine Hände, keine Füße, kann nicht gehen, kann nicht Auto fahren, kann keine Waffe halten oder eine Telefonnummer wählen.«
    Niemand sprach.
    »Das ist im Gefängnis passiert«, sagte Reacher. »Drüben in Burkina Faso. Das neue Regime hat sich einen kleinen Scherz erlaubt. Einmal im Jahr. An seinem Geburtstag. Linker Fuß, rechter Fuß, linke Hand, rechte Hand. Mit einer Machete. Hack, hack, hack, hack.«
    Niemand sprach.
    »Nachdem ihr alle abgehauen wart und ihn zurückgelassen hattet«, fuhr Reacher fort.
    Keine Reaktion. Kein Schuldgefühl, kein Bedauern.
    Keine Wut.
    Einfach nichts.
    »Sie waren nicht dabei«, sagte Lane. »Sie wissen nicht, wie’s passiert ist.«
    »Aber ich weiß, wie sein Zustand jetzt ist«, entgegnete Reacher. »Hobart ist nicht der Mann, den Sie suchen. Er wäre körperlich gar nicht dazu imstande.«
    »Sicher nicht?«
    »Todsicher.«
    »Ich will ihn trotzdem finden«, sagte Lane.
    »Weshalb?«
    Keine Antwort. Schachmatt . Diese Frage konnte Lane nicht beantworten, ohne weit auszuholen und zuzugeben, welchen Auftrag er Knight fünf Jahre zuvor erteilt hatte – und das konnte er nicht, ohne sein Geheimnis vor seinen Männern preiszugeben.
    »Damit stehen wir wieder auf Feld eins«, sagte er. »Sie wissen, wer’s nicht war. Meine Hochachtung, Major. Sie machen wirklich Fortschritte.«
    »Nicht ganz auf Feld eins«, widersprach Reacher.
    »Wie das?«
    »Ich bin dicht dran«, sagte Reacher. »Ich bringe Ihnen den Kerl.«
    »Wann?«
    »Sobald Sie mir das Geld geben.«
    »Welches Geld?«
    »Sie haben mir eine Million Bucks geboten.«
    »Für den Fall, dass Sie meine Frau finden. Dafür ist’s jetzt zu

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