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Waylander der Graue

Waylander der Graue

Titel: Waylander der Graue Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gemmell
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sie stärkere Waffen«, sagte Menias. Seine Stimme war tief und leise. Sie fühlte seine Enttäuschung und seinen Zorn.
    »Woher hatten sie das Wissen, um solche Waffen herzustellen?«, entgegnete sie. »Und wo sind diese Waffen heute?«
    »Woher sollen wir das wissen?«, warf Corvida ein. »Die Legenden sprechen von fantastischen Göttern, Dämonen und Helden. Es gibt keine Geschichte dieser Zeit in dieser Welt. Nur Legenden.«
    »Und doch gibt es Hinweise«, sagte Ustarte. »Alle Legenden sprechen von einem Krieg zwischen den Göttern. Das lässt meiner Meinung nach darauf schließen, dass es Zwietracht in Kuan Hador gab und dass zumindest einige sich auf die Seite der Menschheit stellten. Wie sonst hätten sie die Lichtschwerter erschaffen können? Wie sonst hätten sie gewinnen können? Ja, wir haben versagt in unserem Bemühen, die Öffnung der Tore zu verhindern, und wir haben bislang mit unserer Suche versagt, herauszufinden, was mit den Waffen geschah, die die Menschheit benutzte, um den ersten Krieg zu gewinnen. Trotzdem müssen wir weitermachen.«
    »Es ist zu spät für diese Welt, Ustarte«, sagte Prial. »Ich finde, wir sollten die letzte Kraft benutzen, um ein Tor zu öffnen.«
    Ustarte dachte darüber nach, dann schüttelte sie den Kopf. »Die Kraft, die ich noch habe, werde ich benutzen, um denen zu helfen, die gegen den Feind kämpfen. Ich werde nicht mehr fliehen.«
    »Und wer wird kämpfen?«, fragte Menias. »Wer wird sich den Kriaznor stellen? Der Herzog und seine Soldaten? Sie werden niedergemacht und Schlimmeres. Man wird sie gefangen nehmen und verschmelzen. Andere Edelleute werden mit Versprechungen von Reichtümern oder verlängertem Leben oder Macht in der Neuen Ordnung verführt. Menschen sind so leicht zu bestechen.«
    »Ich glaube, der Graue Mann wird kämpfen«, sagte sie.
    »Ein einzelner Mensch?«, fragte der erstaunte Menias. »Wir sollen unser Leben riskieren, weil du an einen einzigen Menschen glaubst?«
    »Es wird mehr als einer sein«, sagte sie. »Es gibt noch einen Hinweis, der allen Legenden gemeinsam ist. Alle Geschichten sprechen von einer Rückkehr der Helden, Sie sterben, und trotzdem glauben die Menschen, dass sie wiederkommen werden, wenn das Land sie braucht. Ich bin überzeugt, dass diejenigen, die der Menschheit halfen, behutsam die Helden verschmolzen, die sie einsetzen, damit bei einer Rückkehr des Bösen deren Nachfahren die Macht haben, es zu bekämpfen.«
    »Bei allem Respekt, Erhabene«, sagte Corvidal, »das ist eine Hoffnung, keine Überzeugung. Es gibt nicht den Hauch eines echten Beweises, der eine solche Theorie stützte.«
    »Es ist mehr als eine Hoffnung, Corvidal. Wir kennen die Macht des Verschmelzens, denn dadurch existieren wir. Wir wissen auch, dass unsere Herrscher sicherstellen, dass kein Bastard jemals ein Kind zeugen – oder austragen – kann. Sie wagen es nicht, das Risiko einzugehen, Wesen zu erschaffen, die über ihr Schicksal selbst bestimmen wollen. Aber ich glaube, das ist es, was die Alten taten, ihre menschlichen Verbündeten zu verstärken und ihnen zu erlauben, diese Gaben von Generation zu Generation weiterzugeben. Wir sehen es doch heute ringsum: Nadirschamanen, die Mensch und Wolf zu Furcht erregenden Wesen verschmelzen können, Priester der QUELLE, deren Geist durch die Lüfte schweben und deren Kraft furchtbare Krankheiten heilen kann. Wir wissen aus unseren Studien, dass vor der Ankunft der Alten die Menschheit nur wenige dieser Gaben besaß. Die Alten statteten gewisse Mitglieder der menschlichen Rasse damit aus. Die Alten erzählten ihren Verbündeten, wenn das Böse in künftigen Zeiten zurückkehrte, wanden diese Kräfte wieder fließen. Daher die Legenden von der Rückkehr der Könige und Helden. Ich spüre es im Grauen Mann.«
    »Er ist nichts weiter als ein Mörder«, sagte Prial abschätzig.
    »Er ist mehr als das. Er hat einen noblen Geist und eine Kraft, die man in gewöhnlichen Menschen nicht findet.«
    »Das überzeugt mich nicht«, sagte Prial. »Ich stimme Corvidal hier zu. Du setzt unser Leben aufs Spiel wegen einer aussichtslosen Sache.«
    Als sie sah, wie sie überstimmt wurde, senkte sie den Kopf. »Ich werde ein Tor für euch öffnen, damit ihr gehen könnt«, sagte sie traurig.
    »Und du wirst bleiben?«, fragte Corvidal leise.
    »Ja.«
    »Dann bleibe ich auch bei dir, Erhabene.«
    Menias und Prial warfen einander einen Blick zu. Dann sprach Prial: »Ich werde bleiben bis zur Ankunft der Kriaznor. Aber ich

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