Weasels: Donnereiche (Weasels 1) (German Edition)
Torwächter entfuhr ein Angstschrei, als er sah, wie der Ball auf seinen Brustkorb zusauste.
Graf Takely war ein außergewöhnlich guter Kricketspieler, ein gutes Schlaghermelin, und er führte das mit Weide umwickelte Leder mit bravouröser Eleganz.
Der zitternde Torwächter stieß einen Seufzer der Erleichterung aus und zeigte dem Schlaghermelin seine Anerkennung.
»Hör auf, mich zu umarmen, verdammter Kerl!«, brüllte Graf Takely und schüttelte das Küchenwiesel ab. »Ich kann es nicht leiden, jedes Mal vom Torwächter umarmt zu werden, wenn ich den Ball treffe.«
»Ihr habt mir das Leben gerettet, Herr«, murmelte der Torwächter. »Dieser Ball hätte mich umgebracht.«
Prinz Punktum war leicht pikiert. Er hatte sein gesamtes Register an Wurftechniken gezogen, vom Trudel- bis zum Schnellball, und trotzdem war es ihm nicht gelungen, den Grafen aus dem Spiel zu bringen. Allmählich nervte ihn das. »Lass auch mal jemand anderes dran«, sagte er. »Hör auf, den Schläger ständig mit Beschlag zu belegen, Takely.«
»Zuerst müsst Ihr mich aus dem Spiel bringen«, knurrte der Graf wölfisch. Er war wahrscheinlich das einzige Hermelin unter den Höflingen, dem eine Widerrede nachgesehen wurde. Als großes Hermelin mit einem stattlichen Heer von Söldnerfrettchen war Graf Takely beinahe so mächtig wie der Prinz selbst. »Hier ist Trugkopp, lass ihn mal schlagen.«
Der Prinz stapfte widerwillig weg vom Torraum und rief: »Also los, Trugkopp, aber bring um Himmels willen den Schweinehund aus dem Spiel – er ist schon seit der Teestunde drin.«
Trugkopp wurde der Ball von einem adeligen Hermelin zugeworfen. Er fing ihn sauber auf. Wenn es um Kricket ging, war Trugkopp keine Niete. Er wusste einen Ball sowohl gut vorzulegen als auch zu schlagen. Jetzt hatte sein Prinz ihn zu einem Dienst herangerufen und endlich hatte der nichts mit dem Fangen von Wieseln zu tun. Es ging lediglich darum, eines zu treffen.
»Wicket über die Flanke«, sagte Graf Takely, der die Gelegenheit des Werferwechsels dazu nutzte, sich in neuer Position wieder ins Spiel zu bringen.
Trugkopp erkannte seine Chance und trat vor den Schiedsrichter, um dem Grafen Anweisungen zu geben. »Ein bisschen nach links, noch ein bisschen nach links – noch ein ganz kleines bisschen – genau, so ist es gut.«
Der dumme Graf hatte darauf vertraut, dass Trugkopp ihm eine genaue Anleitung zur Flankenposition gäbe, aber typischerweise hatte Trugkopp das Schlaghermelin genau quer zu seiner Torverteidigung platziert. Dem Torwächter war nicht entgangen, was geschehen war, aber das Küchenwiesel sah das bedrohliche Glitzern im Auge des Sheriffs und schluckte eine Warnung an den Grafen hinunter. Das Wiesel zitterte auf seinem Platz und hoffte, Trugkopp würde beim Schlagen ebenso gewissenhaft sein wie beim Betrügen.
»Los!«, rief Trugkopp und unternahm einen langen Run von der Ecke des königlichen Teppichs aus. Er bemerkte die Rille im Boden, wo das Fett abfloss, wenn man ein Fleischstück über dem Hauptfeuer im Saal briet. In Richtung dieser Rille schleuderte Trugkopp den Ball mit einem besonders raffinierten Dreh.
»Gib’s ihm, Trugkopp«, brüllte der Prinz von seinem Thron aus. »Hau diesen verdammten Klotz raus!«
Der Ball flog durch den Saal, traf das Ende der Rille, beschrieb eine angedrehte Tangente und traf den Grafen am Schienbein.
»Wie war das?«, rief Trugkopp und warf die Vorderbeine in die Luft. »Aus!«
»Kein Punkt«, rief der Graf schmerzverzerrt und sein Schienbein reibend. »Zu weit.«
Der Schiedsrichter, ein anderes adeliges Hermelin, murmelte; »Nicht aus, glaube ich.«
»Überstimmt!«, schnaubte der Prinz.
»Aus!«, rief der Schiedsrichter laut, indem er seine vorherige Entscheidung mit dem Zeichen der Endgültigkeit umstieß. »Eindeutig aus.«
Der Graf schleuderte seinen Schläger wütend zu Boden und stapfte vom Spielfeld. »Körperteffer«, murrte er. »Müsste verboten sein. Bist du sicher, dass ich in der Flankenposition stand, Trugkopp?«
»Frag den Schiedsrichter«, sagte Trugkopp.
»Aber ja, absolut«, bestätigte der Schiedsrichter.
Der hermelingeschmückte Prinz tänzelte hinunter aufs Spielfeld und hob den Kricketschläger auf. Der Torwächter sah sich voller Entsetzen um, da er wusste, dass der Prinz der schlechteste Schläger im ganzen Königreich war. Wenn Trugkopp weiterhin die Wurfpartei bildete, dann würde er vor Ablauf das Abends über und über von blauen Flecken übersät sein.
»Ich bin
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