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Weasels: Donnereiche (Weasels 1) (German Edition)

Weasels: Donnereiche (Weasels 1) (German Edition)

Titel: Weasels: Donnereiche (Weasels 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garry Kilworth
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Grind. »So was nennt man Schicksal. Du und ich, Kunicht, wir geben ein gutes Team ab. Denk doch nur daran, wie du mit der Lage in der Schwarzen Herberge fertig geworden bist. Du bist ein echter Held, bist du, Kumpel. Los, mach kein so finsteres Gesicht!«
    »Ich gehe nicht«, wiederholte Kunicht stur. »Ich weigere mich zu gehen.«
    Grind straffte das Kinn. »Du gehst, sonst hau ich dich aus dem Pelz, du feiger Kerl!«
    »Vielleicht«, gab Sylber zu bedenken, »sollten wir jemand anderes den Platz von Kunicht einnehmen lassen, wenn er so fest entschlossen ist, nicht zu gehen.«
    »Nein«, widersprach Grind, »er geht und damit basta. Wir haben zweimal Halme gezogen und beide Male ist das gleiche Ergebnis herausgekommen. Es ist uns bestimmt zu gehen und wir werden gehen, wir alle drei. Sieh zu, dass du heute Nacht noch mal gut schläfst, Kunicht, das wirst du brauchen.«
    Niemand mochte dagegen etwas einwenden. Die Strohhalme hatten beim zweiten Mal wieder genau das gleiche Ergebnis gebracht. Offensichtlich sah der Gott des Glücks oder wer oder was auch immer vor, dass Kunicht an der Expedition zu der Donnereiche teilnahm, und es hieße das Schicksal herauszufordern, wenn man ihm gestattet hätte, sich davor zu drücken.
    In der folgenden Nacht geschah jedoch etwas, das den Aufbruch der drei Wiesel verzögerte. Ein Rudel Wölfe, das marodierend die Gegend durchstreifte, fiel in den Halbmondwald ein. Unversehens terrorisierten sie den Ort und heulten allen Bewohnern des Waldes Drohungen entgegen. Sie plünderten jeden Bau, den sie fanden, und versuchten, Distelhall zu stürmen, jedoch ohne Erfolg, denn das Herrschaftshaus hatte dicke Mauern und widerstandsfähige Türen. Schließlich wurden sie von Tauberich und den anderen Dienern von dem Anwesen vertrieben, indem diese die Wölfe mit Eisen angriffen, die zuvor im Feuer glühend heiß gemacht worden waren.
    Sylber und seine Gruppe waren nicht so vom Glück begünstigt, dass sie über eine Festung wie Distelhall zu ihrem Schutz verfügt hätten.
    »Kommt raus und kämpft, Wiesel!«, riefen die Wölfe. »Lasst uns die Farbe eures Fells sehen.«
    Die Gesetzlosen waren nicht bereit, Selbstmord zu begehen, und sie blieben versteckt in ihren verschiedenen Löchern. Sie wussten, die Wölfe würden nicht so weit gehen, Burg Rägen anzugreifen, wo bewaffnete Hermeline und Frettchen wachten; vielmehr genossen sie es, den Landbewohnern das Leben schwer zu machen. Sie fraßen alles, was ihnen in die Sicht kam, störten die Ruhe des Waldes mit ihrem den Mond anbetenden Geheul und kämpften mit einer Brutalität, die sonst nur von den Rattenhorden in den namenlosen Marschen erreicht wurde.
    »Wir müssen irgendetwas tun«, stöhnte Achsl aus seiner geheimen Höhle in einer Ulme. »Wir verhungern, wenn wir noch länger in unseren Löchern verharren.«
    Die Wölfe sahen jedoch so aus, als ob sie zu bleiben gedächten. Der Halbmondwald war reich an Beute, und Banditen von ihrer Sorte pflegten solche Pfründe nicht zu verlassen, ohne die Knochen bis zum Letzten abzunagen. Sie rissen jede Behausung nieder, die so aussah, als könnte sie ein Lebewesen beherbergen, wühlten alle Pflanzen aus der Erde, die außerhalb des Waldes angebaut worden waren, und verunreinigten die Wege und Pfade des Waldes.
    »Wir tun, was uns gefällt«, schrie die Königin des Rudels, als Beschwerden von den Krähen, die hoch oben in ihren Nestern sicher waren, laut wurden. »Niemand schreibt uns vor, was wir zu tun haben.«
    Waldschratt wurde gebeten, irgendein abartiges Ungeheuer herbeizubeschwören, um den Wald von den Wölfen zu befreien, und tatsächlich tat er sein Bestes. Das einzige Geschöpf, vor dem die Wölfe Angst hatten, war der Mensch. Waldschratt wusste, dass es Menschen gab, die sich bei Vollmond in Wölfe verwandelten, und wilde Tiere, die sich ihrerseits in Menschen verwandelten. Letztendlich, wie gewöhnlich im Fall von Waldschratts Magie, vermochte er lediglich eine »Wermaus« hervorzubringen. Eigentlich war es eher eine Spitzmaus und keine richtige ausgewachsene Maus, die sich bei jedem Vollmond in einen Menschen verwandelte. Trotzdem war die Wermaus selbst in ihrer menschlichen Gestalt nur ein paar Zentimeter groß, und falls die Wölfe sie überhaupt sahen, so nahmen sie keine Notiz von dem winzigen Ungeheuer.
    Hilfe kam schließlich in Gestalt eines Dummkopfs. Die Statue eines Holzfällers betrat die Szene. Diese Statue hatte auf dem Marktplatz von Grinds Dorf gestanden, bis sie

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