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Weasels: Donnereiche (Weasels 1) (German Edition)

Weasels: Donnereiche (Weasels 1) (German Edition)

Titel: Weasels: Donnereiche (Weasels 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garry Kilworth
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genau aufs Korn, und dann gab er plötzlich ein lautes »Aha!« von sich.
    »Was ist?«, rief Grind, der sich jetzt zwischen die Gesetzlosen drängte. »Was haste entdeckt, Aristoteles?«
    Lord Hohkinn sah das Wiesel mit dem schlampigen Äußeren überrascht an. »Wieso kennst du Aristoteles, den großen Philosophen früherer Zeit? Er ist im Allgemeinen nicht sehr bekannt. Du bist doch der ehemalige Dungwächter, oder nicht?«
    »Bin ich«, sagte Grind, »aber ein Dungwächter, der lesen kann – hab ich mir selber beigebracht. Es ist nämlich verdammt langweilig, Dung zu bewachen, trotz der Mätzchen der Fliegen und Käfer. Als ich einmal einige Pergamente in einer Schachtel gefunden habe, habe ich mir mit denen das Lesen beigebracht.«
    »Einfach so?«, fragte der Lord skeptisch, der ziemlich stolz auf seine eigene Fähigkeit des Lesens war.
    Grind tippte sich an die Seite des Kopfes. »Ich hab ja schließlich nicht Rhabarber da drin, Herr.«
    »Komisch«, erwiderte der Lord mit einer ungewöhnlichen Anwandlung von Humor, »wegen des vielen Drecks in deinen Ohren hätte ich gedacht, dass es so sein müsste.«
    Grind versetzte ihm einen kameradschaftlichen Klaps und hätte das zerbrechliche alte Hermelin beinahe umgeschmissen. »Pfiffig, wie? Keine Fliegen in Eurem Hirn, was, Herr?«
    Lord Hohkinn wandte sich wieder der Karte zu. »Was ich hier gefunden habe, im Norden, genau in der Mitte von Fernlanden, ist ein Zeichen, das nichts anderes sein kann als der Ort, den ihr sucht – die geografische Lage der Donnereiche.«
    »Lasst mich mal sehen«, sagte Sylber aufgeregt und drängte sich noch näher heran. »Meint Ihr das da? Dieses Bild von einem dunklen Baumstamm, in zwei Hälften gespalten?«
    »Ich würde sagen, das könnte es sein. Vermutlich soll es uns den Standort der Eiche zeigen«, antwortete Lord Hohkinn. »Meine Augen sind vielleicht ein wenig trübe, aber mit meinem Rhabarber ist alles in Ordnung.
    Grind versetzte ihm einen weiteren freundschaftlichen Stoß mit dem Ellbogen. »Pfiffig«, lobte das Wiesel. »Wirklich sehr pfiffig.«
    Sylber studierte die Lage der Donnereiche auf der Landkarte. Sie stand tatsächlich in der windgepeitschten Ödnis von Fernlanden, jenseits der namenlosen Marschen, wo sich die Rattenhorden unter dem Hermelin Flaggatis zusammengetan hatten. Es würde ein gefährliches Unternehmen sein, sich in eine Gegend zu begeben, wo nichts wuchs außer gedrungenen Zwergweiden, wo ein Gewirr verflochtener Flüsse über steiniges Flachland verlief und Treibholz so hoch wie Hügel aufgehäuft lag. Die alte Eiche stammte aus lange vergangenen Zeiten, als es noch Wald in Fernlanden gegeben hatte, doch der letzte der großen Bäume dieser Region war von einem Blitz zerstört worden.
    »Dort gibt es nichts außer Verwüstung und Tod«, sagte Alissa, erschüttert durch die Aufgabe, die sich ihnen da stellte. »Meint ihr, es ist klug, dorthin zu gehen? Was ist, wenn wir einen Fehlschlag erleiden?«
    »Ich glaube nicht, dass wir alle gehen sollten«, antwortete Sylber. »Ich meine, drei von uns sollten es versuchen, und falls wir tatsächlich einen Fehlschlag erleiden, sollte vielleicht eine zweite Gruppe ausgeschickt werden. Was hält jeder Einzelne von euch davon?«
    Sie alle fanden, dass das ein besserer Plan war, als die ganze Gruppe loszuschicken.
    »Wie sollen wir auswählen, wer geht?«, fragte Achsl.
    »Da es sich hierbei um eine außerordentlich beschwerliche und gefährliche Unternehmung handelt, meine ich, wir sollten Strohhalme ziehen«, schlug Sylber vor. »So geht es am gerechtesten zu. Niemand möchte schließlich freiwillig auf eine so schreckliche Reise gehen.«
    Tauberich brachte ein paar Strohhalme aus der Küche und schnitt sie in unterschiedlich lange Stücke. Dann hielt er sie hinter den Rücken. Diejenigen, die die beiden kürzesten Halme ziehen würden, sollten mit Sylber gehen.
    Der erste kurze Halm wurde – was eigentlich vorhersehbar gewesen war – von Grind gezogen, der zweite von Kunicht.
    »Ich gehe nicht«, sagte Kunicht, heftig schnaufend. »Nein, nimm diesen Strohhalm zurück, soll jemand anderes ihn ziehen. Ich gehe auf keinen Fall.«
    Sylber, der weder Kunicht noch Grind bei sich haben wollte, sagte: »Dann wollen wir das als Probelauf betrachten. Nimm sie wieder. Zieht noch mal.«
    Die Halme wurden zurückgesteckt, die Wahl wurde wiederholt, und erneut zogen Grind und Kunicht die kürzesten.
    »Anscheinend sind wir dafür ausersehen, dass wir gehen«, sagte

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