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Weasels: Donnereiche (Weasels 1) (German Edition)

Weasels: Donnereiche (Weasels 1) (German Edition)

Titel: Weasels: Donnereiche (Weasels 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garry Kilworth
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beschlossen hatte, sich auf den Weg zu machen und ihren Geburtsort zu suchen. Jetzt hatte sie die Grafschaft Sonstewo auf der Suche nach Grind durchquert, weil sie glaubte, dieser wisse, wo sich der Steinbruch befand, aus dem sie ursprünglich herausgehauen worden war.
    Die Holzfällerstatue kam im Halbmondwald an und bellte Grinds Namen mit hohl klingender Stimme hinaus.
    Holzfäller sind alte Feinde von Wölfen aus der Zeit, als diese in roten Umhängen junge Frauen hereinzulegen pflegten. Die Statue setzte ihre Axt ein. Sie vertrieb die Wölfe aus dem Wald mit dem Versprechen, sie in Stücke zu hauen, falls sie je wiederkommen würden. Die Rudelkönigin brüllte ein paar Beleidigungen in Bezug auf die Großmutter des Holzfällers, doch sie und ihre Banditen verließen schließlich die Grafschaft in westliche Richtung, auf der Suche nach anderen Unschuldigen, die sie heimsuchen konnten.
    Dankbare Wiesel krochen aus ihren Löchern, um der Holzfällerstatue für ihr Eingreifen zu danken.
    »Ich… will… keinen… Dank«, sagte sie abgehackt. »Nur… Grind… soll… mir… meinen… Stein… Ort… sagen.«
    Das bedeutete, sie wollte, dass Grind ihr sagte, wo sich der Steinbruch befand, von dem das für sie verwendete Material stammte, aber tatsächlich hatte Grind nicht die geringste Ahnung, wo der Granit gehauen worden war. Anstatt jedoch den Dummkopf gründlich zu enttäuschen, erklärte er ihm, dass er die drei Wiesel nach Norden begleiten könnte, um herauszufinden, ob irgendjemand vielleicht etwas von einem Granitbruch wusste, der früher einmal das Dorf beliefert hatte.
    Der Dummkopf war ein bisschen traurig, willigte jedoch ein, mit Sylber, dem zögerlichen Kunicht und Grind zu gehen.
    Die vier verabschiedeten sich schließlich und machten sich auf den Weg in Richtung des Flusses Bronn und der namenlosen Marschen.
    Auf ihrem Weg nach Norden befragte Grind jedes Tier, das sie trafen, nach irgendwelchen Steinbrüchen. Sie waren entweder zu beschäftigt, um zu antworten, nicht ausreichend interessiert, um zu antworten, oder zu dumm, um auch nur zu wissen, wo ihre eigene Heimat war, ganz zu schweigen vom Geburtsort eines suchenden Steinklotzes. Sicher, der eine oder andere versuchte zwar, die Frage zu beantworten, aber keiner mit Erfolg.
    Am dritten Tag kamen die Reisenden zu einer Kirche, die am äußersten Rand der Marschen stand. Es handelte sich um die Kapelle des menschlichen Kriegsherrn, der damals in diesem Teil des Königreichs Welkin geherrscht hatte. Es war ein düsteres, abweisendes Gebäude mit feuchten, von Flechten bedeckten Pfosten, mit Grabsteinen im Hof, die offenbar von einem ungeschickten Riesen dort aufgestellt worden waren, und zerbrochenen Friedhofsmauern. Die Steine waren so alt, dass sie von einem Ort jenseits der Zeit stammen mochten.
    An den Regenrinnen rund um den Dachsims befanden sich Wasserspeier von solcher Hässlichkeit, dass man vor Schreck erstarrte. Schwarz vor Schmutz und Moos, starrten diese Wesen mit bösen Blicken auf Passanten herab. Ihre hinteren Teile waren tief in den Steinmauern der Kirche eingebettet, sodass sie nicht in der Lage waren, hinunterzuklettern und ihre eigenen Geburtsorte zu suchen, die ohnehin im großen Morast der Zeit verloren waren.
    Wasserspeier waren die ältesten Statuen im Land und ihr Ursprung war eingehüllt in Geheimnisse. Der Stein, aus dem sie einst geschnitten worden waren, war jetzt so feucht, so von schwarzem Regen zerfurcht und so lange von erodierenden Winden gepeitscht worden, dass nicht einmal die Wasserspeier wussten, aus welchem Gestein sie einst gefertigt worden waren. Sie vermuteten, es könnte sich um eine Art Marmor handeln, aber sie waren sich nicht sicher.
    Grind rief zu diesen Geschöpfen hinauf und fragte sie, ob sie etwas von einem Steinbruch wussten oder ob sie von ihrem hohen Platz aus vielleicht einen sehen könnten.
    »Ja«, riefen die Wasserspeier im Chor. »Wir wissen von einem Granitbruch, nicht weit von hier. Er liegt versteckt unter einem Gewirr von Ranken und Buschwerk. Ihr müsst den Weg vorbei am Wasserreservoir nehmen…«
    Und so wurden dem Dummkopf Anweisungen für den Weg zu seinem Geburtsort gegeben.
    Bevor er sich entfernte, sprach er noch einmal zu den drei Wieseln. »Ihr… geht… nach… Fernlanden?«
    »Ja«, sagte Sylber.
    »Dann… hütet… euch… vor… den… Vogelscheuchen.«
    Mit dieser seltsamen Bemerkung ging die Statue davon, tiefe Fußspuren im Moos hinterlassend.



Zweiunddreißigstes

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