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Weasels: Donnereiche (Weasels 1) (German Edition)

Weasels: Donnereiche (Weasels 1) (German Edition)

Titel: Weasels: Donnereiche (Weasels 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garry Kilworth
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Unterbrechung. »Große fette.«
    Jaspin setzte sich wieder. »Ich will nur nicht wegen irgendwas beschuldigt werden, das ist alles«, sagte er mürrisch. »Es passt mir nicht, wenn mich jemand Betrüger nennt.«
    »Niemand nennt dich Betrüger«, sagte Brösel. »Du bist einfach nur ein echter Goldgräbersohn.«
    Jaspin klapperte mit den Zähnen zum Zeichen der Anerkennung dieses Scherzes. »Du bist dran.«
    Kunicht saß in der Dunkelheit vor dem Loch und schwitzte. Es stimmte, dass er in den meisten Fällen, in denen Gefahr im Verzug war, das war, was Birnoria »Hasenfuß« zu nennen pflegte – ein Feigling. Kunicht selbst zog es jedoch vor, sich einen ausgeprägten Überlebensinstinkt zu bescheinigen, nie um eine Schlauheit verlegen. Er überdachte die Dinge schnell und gründlich. Die Situation war wie folgt:
    Er war irgendwo in einer unbekannten Gegend, tief unter einem aufgewühlten Friedhof, ganz allein. Wenn er Sylber und Grind ihrem Schicksal überließe, dann würde er sich ganz allein mit den verrückten Engeln auseinander setzen müssen, müsste allein seinen Weg nach Hause finden und müsste der Gruppe der Gesetzlosen die Abwesenheit seiner beiden Kameraden erklären – allein . Kunicht machte nichts gern allein und es war schon gar nicht nach seinem Geschmack, sich einen Weg zwischen übergeschnappten Grabstatuen hindurch zu bahnen, um eine gefährliche Reise zurück zu einer Gruppe von Wieseln zu unternehmen, die ihm die Hölle heiß machen würden, weil er seine Kameraden dem sicheren Tod überlassen hatte.
    Die Alternative war also, sich tapfer den Maulwürfen entgegenzustellen – keine angenehme Aussicht, aber sicher das kleinere von zwei Übeln.
    Anscheinend war er auf eine Bande von notorischen Dieben und Halsabschneidern gestoßen, die ihr Unwesen im Untergrund trieben. Die Verstecke von Maulwurfbanditen waren eigentlich unmöglich zu finden. Falls es einem doch mal gelang, eines auszumachen, so waren sie in kürzester Zeit verschwunden, wobei sie den Weg hinter sich versperrten und jede Verfolgung vereitelten. Jedenfalls würde nur ein tollkühner Narr in ein Loch hinuntersteigen, um eine Bande von Maulwürfen auszuheben und sich damit in die Welt zu begeben, die diese am besten kannten. Sie verfügten über ein verzweigtes Netzwerk von Tunnels, das sich beinahe über den gesamten Bereich unterhalb Welkins erstreckte. Der Gedanke an einige ihrer Fallen, die aus federnden angespitzten Weidenruten gefertigt waren, war schrecklich.
    Kunicht sagte sich, dass er zwei Möglichkeiten hatte. Er konnte entweder versuchen, Grind und Sylber zu retten, oder er konnte durch die Halle der Toten zurückkehren, hinauf in die Kirche, wo die steinäugigen Engel kauerten wie Vampirfledermäuse. Keine der beiden Aussichten hatte etwas Verlockendes für ihn. Ihm wäre es lieber gewesen, der Boden hätte ihn verschluckt. »Nur, dass er das bereits getan hat«, sagte er zu sich selbst in einem Anflug von Galgenhumor. »Ach, ich wünschte, ich wäre wieder im Halbmondwald.«
    Er sagte sich, das Schlimmste, was ihm passieren könnte, wenn er von den Maulwürfen geschnappt würde, wäre, dass er zusammen mit den anderen ausgelöst würde. »Ach je, was habe ich denn noch zu verlieren«, murmelte er und sein Herz schlug schneller.
    Er kroch durch das Loch und stand in einer Ecke des Raums. Sylber und Grind sahen ihn und rissen die Augen weit auf. Sie versuchten ihm zu bedeuten, dass er umkehren solle, dorthin, woher er gekommen war, und zwar schnell, bevor er entdeckt würde. Im nächsten Augenblick jedoch blickte Jaspin, der große Maulwurf, auf. Auch seine Augen öffneten sich verhältnismäßig weit, doch da es schmale Maulwurfsaugen waren, dazu noch sehr blind, waren sie deswegen noch lange nicht rund.
    »Wer, in Gottes Wurmwelt, bist denn du?«, fragte er, woraufhin die anderen Maulwurfsköpfe sich ebenfalls herumdrehten und angestrengt zu dem Neuankömmling spähten.
    »Hallo, meine Freunde im Boden«, sagte Kunicht vergnügt. »Ich bin zufällig vorbeigekommen und habe gesehen, dass ihr Unterirdisches Eibischen spielt, was doch tatsächlich mein Lieblingsspiel ist. Zufällig bin ich noch nie geschlagen worden. Ich will nicht angeben, versteht ihr – das ist einfach eine Tatsache. Ich bin ein geborenes…«
    Grind und Sylber, die an ihren Mauerketten hingen, sahen einander erstaunt an.
    »Du bist zufällig vorbeigekommen?«, wiederholte ein dicker Maulwurf, wobei er sich einen Wurm in den Mund schob und ihn

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