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Weasels: Donnereiche (Weasels 1) (German Edition)

Weasels: Donnereiche (Weasels 1) (German Edition)

Titel: Weasels: Donnereiche (Weasels 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garry Kilworth
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den Eichenstämmen, und es war abzusehen, dass der Humus ihn bald bedecken würde. Der Wald würde ihn in sich aufnehmen, bis Magellan ein Teil davon wäre, Dünger für die Bäume, Wachstumshilfe fürs Gras. Alle Geschöpfe der Natur, gut oder böse, wurden irgendwann dem leidenschaftslosen Herzen des Waldes einverleibt.
    »Wir dachten schon, um dich wär’s geschehen«, sagte Grind. »Wir dachten, du wärst auf und davon zu den Engeln.«
    »Viel hätte dazu nicht gefehlt«, krächzte Sylber heiser und rieb sich den Hals. »Wie… wie habt ihr mich gefunden?«
    »Wir hatten so eine Ahnung, dass du zu irgendeinem Treffen unterwegs warst«, erklärte Kunicht, »also sind wir deiner Spur gefolgt. Wir haben euch beide so vorgefunden. Magellan war bei unserer Ankunft schon mausetot. Du hast gerade noch aus dem letzten Loch gepfiffen.«
    »Ihr habt meine Anweisungen nicht befolgt«, krächzte Sylber.
    »Stimmt, und zum Glück haben wir das nicht getan, was?«, rief Grind. »Sonst wärst du jetzt wurmzerfressenes Fleisch. Wir haben dich in letzter Minute gerettet. Deine Luftröhre war ziemlich verknittert. Ich hab dir einen Strohhalm reingeschoben, damit du wenigstens ein bisschen atmen konntest. Du solltest froh sein, dass du lebst, anstatt dich über unfolgsame Wiesel zu beschweren.«
    »Ich denke, du hast Recht. Ich danke euch beiden.«
    »Geht es dir gut genug, um die Reise fortzusetzen?«, fragte Kunicht.
    »Ich glaube schon«, antwortete Sylber. »Lasst es mich mal versuchen.«
    Sie halfen ihm auf die Beine. Tatsächlich war ihm immer noch ziemlich schwindelig, doch Grind stützte ihn auf der einen Seite und Kunicht auf der anderen, und auf diese Weise waren sie in der Lage, ihren Weg nach Süden zur Grafschaft Sonstewo fortzusetzen.
    Am Abend lagerten sie am fließenden Strom. Sylber aß ein wenig Gras und trank viel frisches Wasser. Am nächsten Morgen fühlte er sich erfrischt und war in der Lage, allein zu gehen. Natürlich kam er nur sehr langsam voran, aber das war nicht wichtig, da sie ihr Ziel – die Donnereiche – erreicht hatten. Sylber war froh, zurück in den Halbmondwald zu kommen, wenn es auch eine Weile dauerte.
    Endlich erreichten sie ihr Zuhause. Birnoria kam zwischen den Bäumen hervor angerannt, um sie zu begrüßen. Sie sprach scheu mit Sylber, da sie eine Schwäche für ihn hatte. So war es jedes Mal, wenn er allein auf einer Expedition gewesen war. Bei seiner Rückkehr war sie immer ein wenig befangen, bis sie sich wieder einigermaßen an seine Anwesenheit gewöhnt hatte. Er reagierte vergnügt, war seinerseits jedoch auch ein wenig verlegen, als die anderen beiden erwähnten, dass er um ein Haar gestorben wäre.
    »Wie bitte?«, schrie Birnoria. »O nein…«
    »Aber ich lebe noch und es geht mir gut«, beschwichtigte er sie mit fester Stimme. »Magellan ist es, der tot ist.«
    »Du hast mit Magellan ein Duell ausgefochten«, sagte Birnoria atemlos, »und hast gewonnen?«
    »Dank der Hilfe Gottes und mit viel Glück, ja – aber bestimmt nicht aufgrund meiner Geschicklichkeit als Krieger.«
    »Papperlapapp!«, rief Miniva, die Wieselkundschafterin, die diesen Teil der Unterhaltung mitbekommen hatte. »Du bist Sylber, der größte Anführer einer Gruppe von Gesetzlosen, der jemals auf Welkin umhergestreift ist.«
    Jubelrufe erschallten, als die anderen herbeirannten und in die Lobesreden von Birnoria und Miniva einstimmt. Kunicht fand sich plötzlich in der ungewohnten Rolle eines Helden, der das Lob mit Genuss schluckte. Auch Grind ging nicht leer aus, was Lobpreisungen von allen und jedem anging.
    »Du magst Flöhe haben«, sagte Achsl, »aber du bist ein tapferes, beherztes Wiesel.«
    »Sag nichts gegen meine Flöhe«, erwiderte Grind. »Sie sind mit mir in die Schlacht gezogen – kein einziger Floh hat angesichts des Feindes die Flucht ergriffen, und sie verdienen ebenso viel Anerkennung wie ich.«
    Als die freudige Wiedervereinigung vollzogen war und alle Geschichten erzählt worden waren, machte sich die gesamte Gruppe auf, um Lord Hohkinn einen Besuch abzustatten. Sie hielten nun den Hinweis auf den Verbleib der Menschen in ihren Händen und wollten von Lord Hohkinn erfahren, wie er zu deuten sei.
    »Ach, da ist ja – wie heißt er noch gleich?«, strahlte Lord Hohkinn, als Sylber seine Bibliothek betrat. »Bist du gekommen, um meine Flaschen zu besichtigen?«
    Das alte Hermelin war ehrlich erfreut zu sehen, dass Sylber unbeschadet in den Halbmondwald zurückgekehrt war, aber es

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