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Weasels: Donnereiche (Weasels 1) (German Edition)

Weasels: Donnereiche (Weasels 1) (German Edition)

Titel: Weasels: Donnereiche (Weasels 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garry Kilworth
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Kollegen angestoßen worden wären, bis sie alle auf einem Haufen dalagen, bevor die Rübe an der Wand hinter ihnen zum Halten kam.
    »Oh, gut gemacht, Herr«, rief Trugkopp und klapperte mit den Zähnen zum Zeichen der Anerkennung für diesen Wurf. »Ganz ausgezeichnet. Ich bin sicher, keinem von uns gelingt es, zweimal hintereinander einen Volltreffer zu landen. Großartiges Hermelin-Kegeln. Einzigartige Zielgenauigkeit.«
    »Hört, hört!«, riefen alle Höflinge, während Pompom, der hinter dem Prinz stand, plötzlich wie eine gekappte Selleriestange umfiel und schrie: »Ein Treffer! Ein Treffer! Ich bin vom Wind der hohen Kegelkunst Seiner Majestät umgeworfen worden.«
    »Ha!«, rief Prinz Punktum aus. »Der Königshermelin hat es wieder mal geschafft! Wollen wir mal sehen, ob irgendeiner von euch Wassermolchschwänzen es damit aufnehmen kann.«
    Trugkopp trat als Nächster vor. Er hob eine schwer aussehende zurechtgestutzte Rübe hoch. Dann, nach einem langen Anlauf, zielte er sorgfältig und ließ los. Es war nicht so, dass er den Prinzen übertreffen wollte. Tatsächlich wusste er, dass ihm in dem Fall eine lange Nacht auf den Zinnen bevorstünde. Aber er hasste Wiesel so sehr, dass er den unbezwingbaren Drang verspürte, sie alle auf dem Boden liegen zu sehen, vorzugsweise mit gebrochenen Knochen.
    Seine genau gezielte Rübe rollte durch die Gasse von Höflingen zu den Küchendienern. Sie wussten, wenn Trugkopp den Prinzen schlagen würde, dann wären auch sie in Nöten. Als also die Rübe bei ihnen ankam, vollführten sie wundersame Schlangenbewegungen, indem sie die Körper beinahe zu Schlaufen verbogen, um nur ja nicht von der Kugel getroffen zu werden. Nur das letzte Wiesel, ganz hinten, konnte nicht mehr ausweichen; die Rübe erwischte es, riss es von den Füßen und beförderte es in einen Strohballen ganz am Ende des Saals.
    »Oh, gut gemacht, Trugkopp«, lobte der Prinz. »Einen getroffen. Guter Wurf. Schade, dass nicht mehr umgefallen sind.«
    »Sie haben sich bewegt!«, schrie der Sheriff. »Sie sind irgendwie aus dem Weg gewackelt. Ich habe gesehen, wie die Kugel mitten durch sie hindurchgerollt ist.«
    »Nein, nein, du irrst dich, Sheriff«, murmelte der Prinz. »Keiner von ihnen hat sich bewegt – das würden sie nicht wagen. Sie alle standen starr auf der Stelle. Deine Kugel ist leider ein kleiines bisschen zu sehr auf die eine Seite gerollt. Mach dir nichts draus, nächstes Mal hast du sicher mehr Glück.«
    »Ich möchte es noch mal versuchen«, zischte Trugkopp zwischen gefletschten Zähnen.
    »Nein, jetzt ist Jesses dran«, sagte der Prinz. Du hast keinen Punkt gemacht, also scheidest du aus. Später kannst du es noch mal versuchen. Jesses? Du bist der Nächste.«
    Einer nach dem anderen ließen die Höflinge und adligen Hermeline die Rüben über die Bahn zu den Wieseln rollen, wobei es keinem gelang, mehr als einen oder zwei Kegel zu treffen. Doch als der Prinz es wieder versuchte, fielen alle Kegel um, auch wenn zu erwarten gewesen war, dass seine Rübe höchstens zwei oder drei Küchenwiesel auf der linken Seite der Gruppe erwischen würde.
    »Es liegt alles am Handgelenk«, erklärte Prinz Punktum, der seinem Sheriff Rat und Unterweisung erteilen wollte. »Du hast gesehen, wie ich die linke Seite der Kegel nur so eben berührt habe, doch wenn der Dreh stimmt, dann fallen sie gegen die anderen. Beim richtigen Drall der Rübe werden sie seitlich weggeschossen. Ich vermute, du hast kein Geschick oder nicht den erforderlichen Blick für dieses Spiel, aber versuch trotzdem, dein Bestes zu geben.«
    Wieder schickte Trugkopp eine schnelle, unfehlbare Kugel los, die wundersamerweise überhaupt keinen Kegel traf. Der Prinz war außer sich vor Freude. Die Höflinge klapperten mit den Zähnen als Beifallsbezeugung für das überragende Können des Prinzen. Punktum ging zu den Kegeln und sagte ihnen, sie alle dürften sich einen leckeren Happen zu essen nehmen, wenn sie in die Küche zurückkehrten. »Ihr könnt die verkrusteten Reste vom Topfrand abkratzen«, sagte er großzügig, »wo der Eintopf übergekocht ist. Ihr seid gute Kegel gewesen.«
    »Danke, Herr«, erwiderten sie im Chor; einer von ihnen humpelte beim Verlassen des großen Saals.
    Pompom folgte diesem einen und ahmte sein Humpeln nach; jedes Mal, wenn das Geschöpf sich umdrehte, um die Ursache für das tosende Klicken und Klappern bei den Hermelin-Adeligen zu ergründen, blieb er mit Unschuldsmiene stehen.
    »Pompom«, rief der

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