Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Weasels: Donnereiche (Weasels 1) (German Edition)

Weasels: Donnereiche (Weasels 1) (German Edition)

Titel: Weasels: Donnereiche (Weasels 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garry Kilworth
Vom Netzwerk:
Prinz, »du bist ein Teufelskerl. Ich hätte dir meinen Stempel aufdrücken sollen.«
    »Das habt Ihr bereits, Herr«, antwortete Pompon leicht pikiert und zeigte dem Prinzen das Mal auf seiner hinteren Flanke. »Ihr habt es im letzten Frühling mit einer glühend heißen Sticknadel gemacht.«
    Das löste große Heiterkeit bei den Höflingen aus und sogar der Prinz ließ ein Klacken vernehmen. »Unglaublich!«, kreischte er entzückt. »Du bist ein echter Witzbold, Pompom.«
    »Ja«, sagte Pompom in einem Ton, der sich für Trugkopp verdächtig nach einem Knurren anhörte. »Das kann man wohl sagen, oder?«
    In diesem Augenblick kam ein Hermelin im Laufschritt in den Saal und fiel der Länge nach vor Prinz Punktums Füßen zu Boden. Niemand war sich ganz sicher, ob das ein Akt der Unterwürfigkeit war oder ob das Hermelin tatsächlich hingefallen war. Es lag mit dem Gesicht nach unten da und rief: »Herr, die Leibeigenen haben den Aufstand geprobt. Einige Wiesel sind heute Nacht von den Feldern weggelaufen, anstatt in ihre Dörfer zurückzukehren. Sie sagen, sie wollen im Wald leben wie dieser Gesetzlose Sylber.«
    »Hast du die Tür offen gelassen?«, erkundigte sich der Prinz zitternd.
    »Wie bitte?«, fragte der Bote und blickte auf.
    »Hast – du – die – Tür – offen – gelassen?«
    Der Bote war verdutzt. »Die Tür, Herr? Ja, ich bin so rasch wie möglich hereingekommen, ohne mich damit aufzuhalten. Ich dachte, Ihr würdet diese Nachricht unverzüglich hören wollen… Ich… ich habe nicht überlegt.«
    »Beim nächsten Mal solltest du unbedingt überlegen. Du weißt doch, wie sehr ich Zugluft hasse, besonders im Juli. Zu dieser Jahreszeit ist es so schrecklich kalt. Möchtest du, dass ich mich erkälte? Ist das deine Absicht? Mich umzubringen, damit du meinen Thron einnehmen kannst, was?«
    »N-n-n-nein, mein Prinz.«
    »Dann geh zurück und mach die Tür zu, damit wir alle wieder warm werden. So ist es brav.«
    »Aber… aber was ist mit den Rebellen, Herr?«
    »Trugkopp«, sagte der Prinz, »versuch mal, ob du diese Angelegenheit beim zweiten Anlauf ordentlich erledigen kannst – heb das Nest von Abtrünnigen aus.«
    »Ja, Prinz«, antwortete Trugkopp zackig, eifrig bemüht, die Dinge wieder ins Reine zu bringen. »Bis morgen früh habe ich sie hier.«



Fünftes Kapitel
    Ohnforcht hatte ein riesiges Repetierkatapult gebaut, ähnlich jenen, mit denen man Ameisenbomben abschoss, jedoch mit einer raffinierten Lade- und-Schnapp-Vorrichtung. »Man füllt den Behälter hier«, sagte er und deutete auf ein Vogelnest, wo die Munition ihren Platz haben sollte, »dann drückt man den gegabelten Ast zurück. Der Ast schnellt nach vorn, feuert das Geschoss ab und klickt dann beim Rückstoß wieder in seine ursprüngliche Stellung zurück. Auf diese Weise ist die Waffe immer schussbereit. Man braucht einfach nur das Vogelnest ständig mit Munition nachzufüllen und den Abzug zu betätigen.«
    Birnoria schlich um das Gerät, spähte in den Mechanismus und schüttelte zweifelnd den Kopf. »Was willst du als Geschosse verwenden?«, fragte sie Ohnforcht.
    »Nun, ich dachte an getrocknete Wassermolche«, antwortete Ohnforcht ohne das geringste Aufflackern von Humor im Gesicht.
    Miniva holte tief und scharf Luft. »Wassermolche?«, wiederholte sie. »Soll das heißen, du willst arme kleine Wassermolche fangen und sie auf Hermeline abfeuern?«
    »Nein, nein«, erwiderte Ohnforcht, »ich dachte an tote.«
    »Du willst Molche fangen und sie töten, um dein Katapult mit Munition zu bestücken?«, rief Birnoria ungläubig aus.
    Ohnforcht spürte, dass er hier gegen die Flut anschwamm. Ihm wurde klar, dass er sich nicht deutlich genug ausgedrückt hatte. Das lag an dem Umstand, dass er jedes Mal, wenn er sich etwas Neues ausgedacht hatte, in allzu große Begeisterung darüber geriet. Er wusste, dass er ruhig und sachlich bleiben müsste. Stattdessen wurde er übermäßig aufgeregt, wodurch er die Dinge nicht mehr gut genug erklärte und sich wiederholen musste.
    »Du verstehst es andauernd falsch«, warf er Birnoria streitlustig vor. »Ich möchte überhaupt keine Wassermolche töten. Ich denke daran, bereits gestorbene Wassermolche einzusammeln. Du weißt schon, Wassermolche, die eines natürlichen Todes gestorben sind. Man findet genug davon, steif und scharfkantig liegen sie in der Sonne. Sie geben gute Geschosse ab, weil ihre spitzen Teile im Fell der Hermeline stecken bleiben und es schwer sein würde, sie zu

Weitere Kostenlose Bücher