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Weasels: Donnereiche (Weasels 1) (German Edition)

Weasels: Donnereiche (Weasels 1) (German Edition)

Titel: Weasels: Donnereiche (Weasels 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garry Kilworth
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nicht in ein Dutzend Stücke, sondern nur in zwei, wobei die beiden Hälften oft unversehrt bleiben.«
    »Du hast uns immer noch nicht verraten, was daran so besonders ist«, brummte Achsl und kratzte sich ungeduldig.
    »Nein, das habe ich nicht. Nun, es geht um Folgendes: Große Seeadler fliegen über die ganze Welt – und die Landschaft unter ihnen prägt sich bei den Weibchen auf den Schalen der Eier ein. Wir haben die Karten in den Büchern in Lord Hohkinns Bibliothek genau studiert, aber ich habe das Gefühl, dass auf diesen Karten einige Stellen fehlen.«
    »Wieso meinst du das?«, wollte Sylber wissen.
    »Zum einen wurden diese Karten von menschlichen Seefahrern angefertigt, die leicht einmal im Nebel an einer Insel vorbeisegeln können, sodass sie ihnen ganz und gar entgeht. Die Eierschale des großen Seeadlers ist die einzige wahrhaftige Landkarte im Universum, weil diese Vögel hoch oben über der Erde fliegen und alles sehen. Die Konturen, die das Weibchen mit den Augen sieht, prägen sich in ihr Gehirn ein, und allmählich werden die Muster auf den Schalen ihrer Eier reproduziert. Vielleicht gibt sie diese Muster an ihre Jungen weiter, damit sie Karten haben, die sie auf ihren Reisen durch die Himmelsgefilde unseres Planeten leiten.«
    »Wer weiß?«, sagte Sylber nachdenklich. »Aber du hast Recht, Waldschratt, wir könnten eine solche Karte gebrauchen, damit sie uns bei der Suche nach den verschollenen Menschen hilft. Morgen früh bei Sonnenaufgang brechen wir auf, um das Nest in den Gelben Bergen zu suchen.«
    Achsl fragte: »Warum nennt man sie die Gelben Berge?«
    Waldschratt schüttelte den Kopf. »Das müssen wir Lord Hohkinn fragen.«
    Die drei Gesetzlosen begaben sich also erneut nach Distelhall, wobei sie sorgsam die Tierschnellwege umgingen, wo sie möglicherweise auf Banden von Hermelinen treffen würden. Es hatte nichts zu sagen, dass Prinz Punktums Soldaten zur Zeit nicht hier in der Gegend waren. Es gab genügend rauflustige Hermeline, die nicht der Armee angehörten, aber dennoch ständig auf der Suche nach Scherereien waren. Einige von ihnen hatten einfach Spaß daran, die Wiesel vom Land anzupöbeln, aus ihren Vorratslagern zu stehlen, es sich in ihren Löchern gemütlich zu machen und sie ganz einfach zu verprügeln.
    Natürlich nahm Sylber diese Art von Behandlung nicht widerstandslos hin und er und seine Gruppe konnten es mit jeder Bande von Raufbolden aufnehmen, denen sie auf dem Schnellweg begegnen mochten. Aber sie hatten Wichtigeres zu tun, als sich mit dummen Hermelinen herumzuschlagen. Wenn sie es gewollt hätten, dann wäre ihre ganze Zeit davon in Anspruch genommen worden, sich mit solch üblen Typen in einen Kampf nach dem anderen einzulassen.
    Nichtsdestoweniger geschah das Unvermeidliche. Als sie einen kleinen Bach überquerten und sich den Ländereien von Lord Hohkinn näherten, kam ihnen eine Bande von Hermelin-Rabauken auf einem schmalen, gewundenen Mönchspfad entgegen. Sie hatten Honigtau getrunken und waren in der Stimmung für eine Rauferei. Als sie Waldschratt, Achsl und Sylber sahen, stießen die Hermeline ein lautes Freudengeheul aus und hoben ein paar schwere Stöcke und Steine auf.
    »Schaut, schaut, wen haben wir denn hier«, sagte ein großes, schurkisch aussehendes Hermelin mit einer angeschwollenen Prellung über einem Auge. »Ein paar Wiesel.«
    »B-bitte, mein Herr«, sagte Sylber mit bebender Stimme, »wir suchen keinen Streit.«
    Die Hermeline blieben stehen und klapperten auf diese Bemerkung hin mit den Zähnen.
    »Ihr sucht keinen Streit?«, wiederholte der Große. »Nun, danach braucht ihr nicht zu suchen , Wieselhirn. Den findet ihr, ohne danach zu suchen. Es geschieht einfach so, dass man zufällig in Scherereien hineinstolpert. Ist das nicht spannend, wie?«
    Die anderen Schurken hielten das für einen großartigen Witz und applaudierten mittels Zähneklappern.
    »Ich habe sagen hören«, raunte Achsl, der sich scheinbar nervös in alle Richtungen umsah, »dass der gefürchtete Gesetzlose Sylber und seine Gruppe hier in der Nähe wohnen. Wenn ihm zu Ohren kommt, dass ihr in seinem Territorium Wiesel angegriffen habt, dann sucht er vielleicht nach euch.«
    Der große Kerl drückte die Brust heraus. »Dann wird er mich finden, wie?«
    »Hat er bereits«, sagte Sylber ruhig, während er einen Stein in seine Schleuder legte.
    »Was?«, schrie das Hermelin, während die anderen beiden Wiesel ebenfalls ihre Steinschleudern luden. »Was soll das

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