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Weasels: Donnereiche (Weasels 1) (German Edition)

Weasels: Donnereiche (Weasels 1) (German Edition)

Titel: Weasels: Donnereiche (Weasels 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garry Kilworth
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bedeuten?«
    »Vergeltung, Bürschchen«, erklärte Waldschratt ihm. »Wir sind nämlich die Wiesel, die du gehofft hast, niemals zu treffen.«
    Dann wirbelten die drei beherzten Wiesel ihre Schleudern über den Köpfen und ließen die Ladung auf das halbe Dutzend hirnloser Hermeline sausen, die ihnen den Weg versperrten. Noch bevor die drei ersten Steine ihr Ziel getroffen hatten, wurden die Schleudern neu bestückt und die nächste Ladung schwirrte los. Und wieder… Bevor die Hermeline überhaupt begriffen, was geschah, befanden sie sich in einem Hagel von glatt geschliffenen Flusskieseln, die sie auf dem Weg in Richtung des Dorfes zurücktrieben, von dem sie gekommen waren.
    Einer oder zwei von ihnen versuchten, ihre Steine zu werfen, und ein einziges Hermelin, das tapferer war als die anderen, stürmte nach vorn und schwang seinen Knüppel, jedoch ohne Wirkung. Der Steinhagel von den tödlich zielgenauen Steinschleudern zwang die Hermeline zum Rückzug. Die Maulhelden rannten davon und stießen dabei Drohungen aus, zum Beispiel die, dass sie Sheriff veranlassen würden, mit seinen Truppen Jagd auf Sylber und seine Gruppe zu machen, sodass Sylbers Haut ausgestreckt auf einem Galgengestell in der Sonne trocknen würde, bevor die roten Tage des Herbstes im Wald Einzug halten würden.
    »Das hat er schon mal versucht«, rief Achsl dem feige davonwuselnden Haufen hinterher. »Wir haben auch diese Bande in die Flucht geschlagen.«
    »Gut gemacht, ihr beiden«, lobte Sylber seine Kameraden. »Das waren abscheuliche Kerle, nicht wahr? Mir tut der arme Wieselhaushalt Leid, der die heute Abend aushalten muss. Aber wir können nicht überall gleichzeitig sein. Ich hoffe nur, dass sie so viel Honigtau trinken, dass sie besoffen umfallen und die dunklen Stunden bis zum Morgenlicht durchschlafen.«
    Als sie in Distelhall ankamen, schlug Achsl mit dem Klopfer an die kleine Tür, die in die große Tür eingesetzt war. Nach einer Weile öffnete ein gequält aussehender Tauberich von innen und ließ sie ein. »Als ob ich nicht schon genug zu tun hätte«, stöhnte er, »ohne auch noch zur Tür rennen zu müssen.«
    »Wieso musst du denn rennen?«
    Tauberich war nicht in der Stimmung für Achsls schlappen Humor und seine finstere Miene tat dies dem Wiesel kund.
    Die Gruppe wurde in die Bibliothek geführt, wo Lord Hohkinn wie üblich bis zum Latz in Büchern vergraben war. Neben Büchern gab es im ganzen Raum Hunderte von Flaschen aus getöntem Glas, in verschiedenen Größen, Formen und Farben. Lord Hohkinn liebte Flaschen ebenso sehr wie Bücher. Er behauptete, sie besäßen Schönheit in ihren schlanken Hälsen, ihren bauchigen Körpern, ihren Kuhlen und Kerben. Er liebte es, wenn sie gründlich blank geputzt waren; einige waren so klar, dass sie funkelten, und wenn man ihn nicht über einem Buch brütend antraf, dann betrachtete er blaues oder grünes Glas und streichelte seine Flaschen.
    Bei ihrem Eintreten blickte er auf und murmelte: »Ach, das ist Soundso und Wieheißternochgleich, stimmt’s? Und natürlich euer Kamerad Weristdas?«
    Sylber sagte: »Euer Gedächtnis verblüfft mich immer wieder, Lord Hohkinn. Wir sind tatsächlich die, von denen Ihr sprecht.«
    »Das habe ich mir gedacht«, sagte Lord Hohkinn. »Ich vergesse niemals ein Gesicht. Was führt euch zu dieser Stunde in mein Haus? Wollt ihr etwas zu essen aus meiner Küche? Dann wendet euch an die Köchin.«
    »Nein, wir brauchen Rat«, antwortete Sylber. »Wir planen eine Expedition zu den Gelben Bergen und möchten gern wissen, wie sie zu ihrem Namen gekommen sind. Ist ihnen irgendetwas Besonderes zu Eigen, das wir wissen müssen, bevor wir aufbrechen?«
    »Die Gelben Berge?«, murmelte das alte Hermelin, ohne das Blättern in einigen Unterlagen zu unterbrechen. »Ich habe erst vor kurzem etwas darüber gelesen, weil jemand genau wie ihr…«
    »Man hat den Eindruck, Ihr habt erst vor kurzem über alles etwas gelesen«, bemerkte Achsl, der den Blick über die Stapel von Büchern und Papieren in dem Raum schweifen ließ. »Ich vermute, wenn wir Euch fragen würden, wohin die Federn eines Blesshuhns gehen, nachdem dieser Wasservogel das irdische Leben verlassen hat, dann hättet Ihr sicher vor kurzem darüber etwas gelesen.«
    »Sie saugen sich voll mit Wasser und sinken, um sich im Schlamm niederzulassen«, murmelte Lord Hohkinn, immer noch lesend. »So, wo waren wir stehen geblieben? Die Gelben Berge. Ich wünschte, du würdest mich nicht andauernd ablenken,

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