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Weasels: Donnereiche (Weasels 1) (German Edition)

Weasels: Donnereiche (Weasels 1) (German Edition)

Titel: Weasels: Donnereiche (Weasels 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garry Kilworth
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junges Wiesel, das macht mich ganz nervös.«
    »Verzeihung«, sagte Achsl.
    Schließlich fand Lord Hohkinn in dem Durcheinander das, was er suchte. »Da haben wir es«, sagte er und schwenkte das Papier. »Ja, die Gelben Berge. Sie sind gelb wegen des Schwefels, der die Hänge bedeckt, wie Schnee bei kälteren Bergen. Es ist eine vulkanische Gebirgskette, es herrscht also eine rege unterirdische Aktivität – brodelnde Lava, heißer Schlamm, solche Sachen. Ich würde an eurer Stelle nicht dorthin gehen.«
    »Aber wir müssen«, rief Waldschratt aus, »wenn wir den ersten Hinweis darauf finden wollen, wohin die Menschen gegangen sind.«
    »Wenn das so ist«, antwortete Lord Hohkinn und senkte das Papier vor seinen Augen, um Waldschratt darüber hinweg anzusehen, »darf ich sagen, dass es mir eine Freude war, Euch kennen gelernt zu haben, mein Herr, wie immer Euer Name lauten mag, und mögen Eure Glocken der Vergänglichkeit fröhlich läuten.«
    »Glocken der Vergänglichkeit?«
    »Die Glocken, die man für die Toten läutet. Klosterglocken, Kapellenglocken, Kathedralenglocken. Man sagt, diese Berge hätten Leben verschluckt, wie Flüsse Ziegelsteine verschlucken. Tatsächlich sind die Berge an sich lediglich gewaltige Grabsteine, riesige Denkmäler für jene, die ihre Seelen an den gelben Hängen verloren haben.« Lord Hohkinn musterte seine Gäste. »Ach du meine Güte, ich hoffe, ich habe euch keine Angst eingejagt, meine lieben Wiesel. Das war nicht meine Absicht. Ihr seid alle schrecklich blass geworden. Ich versuche nur, euch zu warnen, versteht ihr?«
    »Dafür danken wir Euch, Lord Hohkinn. Nein, Waldschratt hat Recht, wir können uns nicht von der Tatsache, dass viele beim Versuch, diese gelben Wände zu erklimmen, ums Leben gekommen sind, von unserem Vorhaben abhalten lassen. Wir müssen diese Reise unternehmen, das ist alles. Wir müssen das Nest des großen Seeadlers finden.«
    »Aha.« Lord Hohkinn nickte ernst. »In diesem Fall sind die Gelben Berge der einzige Ort, wo ihr fündig werden könnt. Hier in dieser Gegend findet man keine großen Seeadler, das steht fest. Sie mögen keine Waldgebiete. Die Bäume sind ihren Flügeln im Weg, wisst ihr, und es gibt nicht mehr viel Fisch in den Gewässern des Halbmondwaldes, nicht wahr? Während jenseits der Gelben Berge das Kobaltmeer liegt.«
    »Genau«, bestätigte Achsl.
    Lord Hohkinn musterte die gesetzlosen Wiesel mit zusammengekniffenen Augen. »Was genau hofft ihr mit dieser Expedition zu erreichen?«, wollte er wissen.
    Sylber sagte: »Wir hoffen, das Ei des großen Seeadlers zu finden, welches eine Karte der Erde ist.«
    »Für welchen Zweck braucht ihr eine solche Karte?«
    »Sie soll uns helfen, den Ort namens Donnereiche zu finden«, seufzte Achsl, der die Augen gen Himmel verdrehte. »Ihr wisst doch, dass wir die Menschen von Welkin finden müssen.«
    Lord Hohkinn runzelte die Stirn. »Ach ja? Ach ja?«, murmelte er. Dann hellte sich sein Gesicht auf. »Ja, natürlich, die Menschen von Welkin. Alice und ihre Freunde, wie? Klar, die Deiche müssen instand gesetzt werden, nicht wahr? Nun, ich wünsche euch allen viel Glück!« Und damit verschwand er in den Tiefen seiner Bibliothek.
    Sie hörten, wie er versuchte, ein Buch von oben herunterzuholen, das ihn beinahe zermalmt hätte, wenn sie ihm nicht schnell zu Hilfe geeilt wären. Als das Buch aufgeschlagen am Boden lag, blätterte Lord Hohkinn durch die Seiten. Sein Augenlicht war so schwach, dass seine Nase fast den Text streifte, den er blinzelnd studierte. »Ja, ihr habt vollkommen Recht – Donnereiche heißt der Ort, wo sich der erste Hinweis findet. Wisst ihr, wo diese Donnereiche steht?«
    »Nein«, antwortete Sylber geduldig, »deshalb brauchen wir ja die Karte.«
    »Bitte, seid vorsichtig, meine kleinen Freunde«, sagte das alte Hermelin mit echter Zuneigung. »Ihr seid mir irgendwie ans Herz gewachsen, auch wenn euer Erbe ein wenig dürftig ist. Ich gehöre nicht zu den versnobten Hermelinen, wisst ihr, und die Unterklasse ist mir genauso lieb wie irgendeine hochgeborene Adelsfamilie wie meine eigene. Es ist mir egal, ob eure Ahnentafel in der fettigen Spülkuche irgendeiner dreckigen Bruchbude anfängt und endet. Die großartigen Ungewaschenen sind meine Brüder und Schwestern, genau wie die majestätischen und stattlichen Gestalten meiner eigenen Familie. Lebt wohl. Und kommt zurück.«
    Achsl sah Sylber mit hochgezogenen Augenbrauen an, da Lord Hohkinn mit seinen Worten sehr deutlich

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