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Weasels: Donnereiche (Weasels 1) (German Edition)

Weasels: Donnereiche (Weasels 1) (German Edition)

Titel: Weasels: Donnereiche (Weasels 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garry Kilworth
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musterte Waldschratt verächtlich.
    »Na ja, ein bisschen hat es funktioniert«, verteidigte sich dieser. »Was willst du von uns, Hexe?«
    »Ich will ihn«, antwortete sie und deutete mit einer dramatischen Geste auf Sylber. »Ich will ihn als Sklave. Wie viel mächtiger würde ich sein, wenn ich den bekannten Gesetzlosen Sylber zum Hufdiener hätte. Mein Status in der Hexenszene würde raketenartig in die Höhe schnellen. Ich wäre der Komet unter meinesgleichen, der Meteor aller Hexen.«
    »Und was wird aus uns ?«, fragte Kunicht. »Wenn du ihn hast, wirst du uns dann gehen lassen?«
    »Ich glaube eher nicht. Aber…«, sie tippte sich mit einem Huf auf eines ihrer Hörner, ».…vielleicht doch. Versteht ihr, ich will den großen Sylber nicht unter Zwang in meinen Haushalt bekommen. Wir müssen uns einig sein – er muss mir aus freien Stücken dienen. Jeder kann ein Geschöpf zu einem Sklaven machen . Einen bereitwilligen Diener zu haben, nun, das bedeutet Macht.«
    Sylber betrachtete die Hexe, der die zotteligen Haare wie Vorhänge von der Brust hingen. »Ich könnte mich niemals damit einverstanden erklären, dein Sklave zu sein«, sagte er.
    »Nun, in dem Fall müssen wir etwas mit deinen Freunden unternehmen«, knirschte das Mufflon.
    Danach gab sie eine Reihe von sonderbaren Äußerungen von sich, die sich wie das Rülpsen eines Froschs anhörten. Die Gruppe der Gesetzlosen – mit der einzigen Ausnahme von Sylber – machte eine Gestaltwandlung durch. Die Hexe verwandelte die anderen Wiesel in hoch gewachsene, schlaksige Geschöpfe. Kunicht, der sich als Letzter verwandelte, stieß einen halb erstickten Schrei aus; seine Augen waren vor Angst weit aufgerissen, während er wuchs und andere Formen annahm. Bald standen dort, wo seine getreuen Freunde hätten stehen sollen, neun vollkommen unterschiedliche Wesen vor Sylber.
    »Menschen!«, schrie er. »Du hast sie in Menschen verwandelt!«
    Die Hexe quietschte vor Vergnügen. »Menschen, ja. Menschen machen mir keine Angst. Aber du solltest aufpassen, Sylber. Menschen mögen keine Wiesel .«
    Die ungelenken Gestalten von neun Menschen stolperten durch die Dunkelheit der grünen Kapelle. Sie wehklagten und wimmerten, schrien mit menschlichen Stimmen. Sylber war erfüllt von Angst und Entsetzen. Auch wenn er auf die Zeit hinarbeitete, da die Menschen nach Welkin zurückkehren würden, fürchtete er sich dennoch vor diesen Wesen. Gewöhnlich können sich Wiesel und Menschen eine Welt teilen, ohne sich jemals in die Quere zu kommen. Der Anblick dieser großen, hässlichen Gestalten ließ Sylbers Blut jedoch vor Entsetzen beinahe erstarren.
    Zu seiner Schande rannte er davon, hastete durch einen der Ausgänge hinaus und in den Wald. Dort fand er ein Loch in den Wurzeln eines Baumes, wo er sich versteckte; sein Herz pochte wie wild.
    Für die nächsten paar Stunden blieb er in seinem Versteck, während die Menschen im nahen Unterholz herumstöberten. Anscheinend suchten sie nach ihm und grölten sich dabei gegenseitig allerlei Unsinn zu. Sie benahmen sich schrecklich ungeschickt, trampelten und fuhrwerkten herum, als ob Pflanzen und Pilze ohne weiteres zu ersetzen wären. Sie machten so ziemlich alles, was sie berührten, kaputt, zermalmten zarte Blumen unter den Füßen, traten gegen Giftpilze, zerbrachen hemmungslos jeden Zweig, der ihnen im Weg war.
    Nach einer geraumen Zeit hörte das Tapsen und achtlose Treiben der Menschen auf, und als Sylber aus seinem Loch kroch, stellte er fest, dass sie alle am Boden lagen und schliefen. Sie hatten ihre Kräfte verausgabt. Er trat von einem zum anderen und betrachtete die Gesichter. Das Komische war, dass sie immer noch entfernt das Äußere jener Wesen aufwiesen, die sie einst gewesen waren. Er erkannte Birnoria und Achsl und Kunicht, dessen Gesicht auch jetzt von Sorgenfurchen durchzogen war.
    Sylber kroch zurück in sein Loch, traurig und betrübt über den Zustand seiner Freunde. Er wusste, dass sie Angst hatten, in den Körpern von Menschen gefangen zu sein: und er erwog ernsthaft, zu Maghatsch zu gehen und sich einverstanden zu erklären, ihr Sklave zu werden. Es würde ein schreckliches Leben sein. Und er würde seinen Plan aufgeben müssen, die Menschen in diese Welt zurückzuholen.
    Aber wäre das so schlecht, dachte er weiter, wenn sie so törichte Geschöpfe waren wie diese hier?
    Doch Maghatsch hatte sie vielleicht absichtlich tollpatschig und grobschlächtig gemacht, um den Wieseln einen Schlag zu

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