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Weasels: Donnereiche (Weasels 1) (German Edition)

Weasels: Donnereiche (Weasels 1) (German Edition)

Titel: Weasels: Donnereiche (Weasels 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garry Kilworth
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versetzen.
    Am frühen Morgen kam Maghatsch zu ihm. Sie wusste nicht genau, wo er sich versteckte, doch sie rief seinen Namen, wohl wissend, dass er sie hören würde. »Sylber? Sobald die Sonne über die Bäume aufsteigt und in die Gesichter dieser Menschen fällt, werden sie sich erneut verwandeln, wieder in etwas anderes. Das wird lustig werden, was? Du solltest unbedingt dabei sein, um es zu sehen. Deine Freunde werden das von dir erwarten…«
    Als sie weg war, verließ Sylber sein Loch. Er stand da und betrachtete seine Kameraden, die immer noch im Gras und zwischen moosüberwucherten Wurzeln schliefen. Allmählich stieg die Sonne über den fernen Hügeln auf und durchdrang den Wald mit ihren Strahlen.
    Diesmal, dachte er, werde ich bleiben und mit ihnen sprechen. Ich werde nicht weglaufen, gleichgültig, in was sie sich auch verwandeln mögen. Ich werde ihnen vorschlagen, von hier zu verschwinden, aus der Reichweite dieses Mufflons. Irgendwohin, wo Waldschratt sie alle mittels der entsprechenden Magie wieder in Wiesel verwandeln kann. Ja, diesmal werde ich nicht weglaufen, selbst wenn sie sich in Dämonen verwandeln …
    Sylber, der noch nie etwas mit Magie hatte zu tun haben wollen, nahm all seinen Mut zusammen. Die Sonnenstrahlen fielen auf die Gesichter der im Gras liegenden Menschen. Plötzlich setzte die Verwandlung ein. Sie schrumpften, ihnen wuchs ein Fell und ihre Hände und Füße bildeten sich zu Pfoten um.
    Das ist ein gutes Zeichen, dachte Sylber hoffnungsfroh.
    Dann wurden ihre Ohren länger, ihre Nasen flacher; kleine buschige Schwänze bildeten sich aus. Beim Erwachen öffneten sie die Augen. Sylber stand vor ihnen. Sie sahen ihn.
    »Freunde«, setzte er an, weitere Worte bekam er jedoch nicht heraus: Die Geschöpfe vor ihm stoben in alle Richtungen davon, bevor er mit ihnen reden konnte. Er war nicht weggelaufen, aber sie waren weggelaufen. Und wie hätte er es ihnen verübeln können? Wer konnte von Karnickeln erwarten, dass sie still dastünden und zuhörten, während ein Wiesel mit hypnotischen Augen ihnen allerlei Lügen auftischte?
    Sie waren Kaninchen, und als solche erwarteten sie, dass Sylber das Wiesel sich auf sie stürzen und sie töten würde.
    »Kommt zurück!«, brüllte Sylber. »Ich tue euch nichts.«
    Doch natürlich wurden die Köpfe der Kaninchen von deren Herzen beherrscht. Das Blut wallte in ihren Adern. Sie waren von Panik ergriffen. Es führte kein Weg im Himmel oder auf Erden dahin, dass sie an Ort und Stelle verharrten und einem Wiesel zuhörten. Sie suchten sich ebenfalls Löcher und versteckten sich vor ihrem alten Anführer. Er hatte boshafte, scharfe Zähne, kleine rote, glitzernde Augen und eine rosafarbene Zunge, die nach dem köstlichen Geschmack von Karnickeln lechzte.
    Ein Mufflon-Lachen knatterte durch den Wald wie ein Sturmfeuer, während Sylber verzweifelt umherwanderte.



Sechzehntes Kapitel
    »Also gut.« Sylber gab sich betrübt geschlagen. »Ich werde dein Sklave, wenn du meinen Freunden ihre angeborene Gestalt wiedergibst.«
    Maghatsch schüttelte den Kopf. »Du musst eine Woche lang meinem Willen gehorchen – dann lasse ich sie gehen. Wenn ich sie jetzt gleich zurückverwandeln würde, dann würdest du am Ende einfach weglaufen und mir wieder entkommen.«
    Sylber blieb nichts anderes übrig, als sich auf die Bedingungen einzulassen. Er warf einen letzten langen Blick auf den Wald und die Felder, wo die Kaninchen in aller Unschuld herumtollen würden, sobald er weg wäre, und folgte dann der Hexe in die grüne Kapelle.
    »Ich vermute, du möchtest, dass ich hier gründlich sauber mache«, sagte er mit einem tiefen Seufzer, wobei er den Blick über den Dreck und Unrat schweifen ließ, der jede Wand und den gesamten Boden bedeckte. »Die Spinnen entfernen und all so was.«
    Das Mufflon machte auf den Hufen kehrt und starrte ihn entrüstet an. »Putzen? Bist du verrückt? Ganz sicher nicht. Ich mag mein dunkles Zuhause, so wie es ist. Staub ist mein engster Begleiter. Spinnweben schmücken den Ort, wie Spitzengardinen, findest du nicht? Sehr passend für meinen Beruf.«
    Sylber war nicht dieser Ansicht, aber er behielt es für sich. »Also, was soll ich dann für dich tun?«
    »Kurierdienste sollst du ausführen, Junge. Hol- und Bringdienste. Wenn ich einen Zauber ausübe, brauche ich alles Mögliche – Krötenlaich, Eidechsenkotze, Wassermolchspucke – und ich erwarte, dass du diese Dinge eilends besorgst, wenn ich danach verlange.«
    »Was ist, wenn

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