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Weatherly , L.A. - Dämonen des Lichts

Weatherly , L.A. - Dämonen des Lichts

Titel: Weatherly , L.A. - Dämonen des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L.A. Weatherly
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auf.
    Willow erhob sich ebenfalls, ohne ihn anzusehen, die Arme um den Oberkörper geschlungen. »Ich, ahm … glaube, wir sollten wohl ein wenig schlafen«, sagte sie.
    »Ja«, entgegnete Alex. Er kam sich vor, als stünde er am Rande einer Klippe. Er trat einen Schritt zurück. »Ich muss nur eben …« Er machte eine Handbewegung in Richtung Wüste.
    »Ja, ich auch«, sagte Willow mit einem kleinen, peinlich berührten Lächeln.
    Sie ging hinter das Auto, während sich Alex ein paar Dutzend Schritte weit in die andere Richtung entfernte. Als er hörte, wie Willow wieder hervorkam, stand er da, die Hände in den Gesäßtaschen, und blickte hinauf zu den Sternen.
    Er drehte sich um und sah ihr Gesicht, dessen Konturen im Mondlicht deutlich hervortraten. Er brachte ein Lächeln zustande. »Tja, also – wir schlafen am besten im Wagen. Nachts wird es hier ziemlich kalt.«
    Willow nickte und ein paar Minuten später hatten sie sich im Chevy auf ihren Sitzen ausgestreckt. Willow deckte sich mit ihrer Jeansjacke zu.
    »Ist das auch warm genug?«, fragte Alex.
    »Ich glaube schon«, sagte sie.
    »Hier.« Er zog die Lederjacke aus und breitete sie über Willow. Da sie zu ihm hochsah, wurde diese Geste viel vertrauter als beabsichtigt. Abrupt ließ er die Jacke los und legte sich wieder in seinen Sitz zurück.
    »Aber jetzt wird dir ja kalt«, sagte Willow, während sie den Jackenärmel berührte.
    »Ist schon in Ordnung.«
    »Hier, nimm die.« Sie beugte sich vor, um ihm ihre Jeansjacke zu geben, doch dann hielt sie inne. »Na ja, sie ist dir zu klein, aber …«
    »Das geht schon. Danke.« Er nahm die Jacke, seine Finger schlossen sich um den weichen, abgetragenen Stoff Als er sie über seinem Oberkörper ausbreitete, stieg ihm ein schwacher Hauch von Willows Parfüm in die Nase.
    Eingewickelt in die Lederjacke, machte Willow die Augen zu. »Also dann … gute Nacht«, sagte sie.
    »Gute Nacht«, echote Alex.
    Er lag noch lange wach.

12
     
    Seit man ihm die Verantwortung für die Organisation der Feierlichkeiten übertragen hatte, war Jonah ununterbrochen derart beschäftigt gewesen, dass er kaum mehr wusste, wo ihm der Kopfstand. Zu seiner Unterstützung hatte er ein Team von Gläubigen zusammengestellt, das er die Kathedrale vermessen ließ, um auszurechnen, wie viel Blumen benötigt wurden. Allein für die Fertigstellung der langen Girlanden aus Calla und Veilchen, die sich um die Säulen der Kathedrale winden sollten, wurden mehr als fünfzig Floristen angeheuert. Hinzu kamen natürlich noch die riesigen Gestecke, die neben der für die Pforte vorgesehenen Fläche platziert werden sollten. Er setzte sich mit dem Musikdirektor der Kathedrale in Verbindung, der wegen der anstehenden Feierlichkeiten vollkommen aus dem Häuschen war, und gemeinsam entwarfen sie ein musikalisches Programm, das den Engeln wahrhaft würdig war. Für den Sopranchor wurden neue schimmernde, silbrig blaue Gewänder bestellt und mehrere Dutzend Schneiderinnen machten sich im Eiltempo an die Arbeit, um den Auftrag rechtzeitig auszuführen. Aus dem ganzen Land sollten Gottesdiensthelfer zu einer Prozession zusammenkommen. Schon die Koordination dieses Ereignisses war der reinste Albtraum. Zigtausend Broschüren waren bestellt; für die Plätze in der Kathedrale wurden Eintrittskarten ausgegeben; für den Tag selber waren zusätzliche Unterbringungsmöglichkeiten für die erwarteten Menschenmassen in Planung.
    Man war übereingekommen, die Berichterstattung ausschließlich den kircheneigenen Medien zu überlassen. Trotzdem verbreitete sich die Neuigkeit bereits wie ein Lauffeuer und Jonah erhielt täglich Hunderte von E-Mails, in denen er um Tickets angebettelt wurde. Schon bald musste er ein paar Gläubige abstellen, die sich ausschließlich um den Verkauf der Eintrittskarten kümmerten, sonst wäre ihm keine Zeit mehr für irgendetwas anderes geblieben. Und es gab noch so viel, worüber er sich den Kopf zerbrechen musste: Die Beleuchtung, die Programmhefte, die Erfrischungen. Er wollte sichergehen, dass er bis zum letzten I-Tüpfelchen auch wirklich alles bedacht hatte, sodass die Feier, was nur recht und billig war, zum spektakulärsten Ereignis in der Geschichte der noch jungen Kathedrale werden würde.
    Doch in der Zwischenzeit, und trotz des Wustes aus Einzelheiten, der ihm im Kopf herumschwirrte, war ihm Verschiedenes aufgefallen.
    Kleinigkeiten zunächst, wie die häufige Abwesenheit von Raziel aus seinem Büro und wie selbstzufrieden

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