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Weber, David - Honor Harrington - Sturm der Schatten

Weber, David - Honor Harrington - Sturm der Schatten

Titel: Weber, David - Honor Harrington - Sturm der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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sondern auch die Engpässe bei den Versorgungsschiffen, die den Nachschub bringen mussten, sobald die LACs einmal dort waren. Die Admiralität baute alte Schiffe so rasch wie möglich zu Flottenversorgern um, und das Hauptmann-Kartell lieferte bereits die ersten modularen Depotbasen, die unabhängig eingesetzt werden sollten, nachdem sie in Standardfrachtern zu ihren Stationen gebracht und vor Ort zusammengesetzt worden waren. All das jedoch kostete Zeit, und Khumalo und Krietzmann hatten entschieden, die am stärksten exponierten Punkte zuerst zu versorgen. Pequod war dem Handelsbund Rembrandt so nahe, dass dessen Systeme im Notfall eigene Flottenverbände entsenden konnten – die beträchtlich kampfkräftiger waren als in anderen Sonnensystemen des Talbott-Sternhaufens –, und hatte daher in den Dislozierungsplänen eine niedrige Priorität erhalten.
    »Trotzdem wäre es gut, glaube ich«, fuhr Khumalo fort, »wenigstens einen Captain of the List ins System zu bringen, der Denton aus der Schusslinie nimmt und der Anweisungen hat, New Tuscany klarzumachen, dass wir wissen, dass es lügt, und nicht die Absicht haben, es damit durchkommen zu lassen.«
    »Ich glaube, ich stimme Ihnen zu«, sagte Medusa bedächtig. »Aber angenommen, wir tun es, wen wollen Sie entsenden, Admiral?«
    »Im Augenblick denke ich an eine von Commodore Onassis’ Nikes. Ich glaube aber nicht, dass ich Onassis persönlich schicken würde. Nicht nur, weil wir sie dann nicht hier im Spindle-System hätten, falls etwas vorfällt, sondern sie wäre meiner Meinung nach auch zu ranghoch für diese Aufgabe. Wir möchten Entschlossenheit demonstrieren, aber nicht den Eindruck erwecken, wir bekämen es mit der Angst zu tun.«
    Medusa nickte mit nachdenklichem Stirnrunzeln. Die Ereignisse der letzten Monate hatten eindeutig Khumalos Selbstvertrauen gestärkt. Und wenn sie ehrlich war, musste sie zugeben, dass er stets einen besseren Instinkt für die politischen und diplomatischen Aspekte seiner Aufgaben an den Tag gelegt hatte, als sie ihm anfänglich zugetraut hatte.
    »Verzeihen Sie, Admiral, Governor«, sagte Captain Shoupe behutsam, und Medusa und Khumalo sahen beide die Stabschefin des Admirals an.
    »Ja, Captain?«, fragte Medusa.
    »Bei allem schuldigen Respekt, ich bin mir nicht sicher, ob die Entsendung einer Nike aus Commodore Onassis’ Division zum gegebenen Zeitpunkt die … optimale Reaktion wäre.«
    »Und warum nicht, Loretta?« Khumalos Frage war aufrichtig gemeint, begriff Medusa, und keine als Frage formulierte Ablehnung, auch wenn sie gerade öffentlich erklärt hatte, dass sie einem Vorschlag ihres Admirals zumindest teilweise widersprach.
    »Zwo Punkte sind mir aufgefallen, Sir«, erwiderte Shoupe. »Erstens finde ich, dass es bereits nach Überreaktion aussieht, wenn wir einen Schlachtkreuzer in ein kleines, armes Sonnensystem wie Pequod schicken, um dort als überkandidelter Zollkutter zu agieren. Immerhin haben Sie vorhin angeführt, wir sollten Entschlossenheit zeigen, ohne ängstlich zu wirken. Zwotens steht Ihnen außer Commodore Onassis’ Division im Moment keine konzentrierte echte Feuerkraft unverzüglich zur Verfügung. Ich glaube nicht, dass es eine ideale Lösung wäre, fünfundzwanzig Prozent davon wegzuschicken, ehe wir wenigstens gehört haben, wie es Admiral Gold Peak im Monica-System ergangen ist.«
    »Hm.« Medusa kratzte sich die Nasenspitze und nickte. »Zwei ausgezeichnete Argumente, Captain. Aber wenn wir keinen Schlachtkreuzer schicken, was dann?«
    »Nun«, sagte Shoupe, nachdem sie Khumalo angeblickt und er ihr mit einem Nicken die Erlaubnis weiterzureden erteilt hatte, »ich möchte vorschlagen, dass wir uns bedeckt halten, bis die erste Flottille Rolands hier eingetroffen ist, Mylady. Wir haben natürlich noch keinen einzigen dieser neuen Zerstörer gesehen, und mir ist bewusst, dass die Dislozierungspläne noch immer provisorisch sind und geändert werden können. Aber ein Roland ist größer als viele Leichte Kreuzer, und ich bezweifle, dass die Admiralität die Namen der Zerstörerkommandanten einfach aus einem Hut gezogen hat.«
    »Das ist wirklich keine schlechte Idee, Loretta«, stimmte Khumalo zu. »Ein Roland istgroß genug, um jedem klarzumachen, dass wir es ernst meinen, aber trotzdem handelt es sich offiziell um ›nur‹ einen Zerstörer. Und Sie haben ganz recht, Admiral Cortez wird diesen Schiffen nur handverlesene Kommandanten geben. Ich bezweifle, dass wir dabei so viel Glück haben,

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