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Weber, David - Honor Harrington - Sturm der Schatten

Weber, David - Honor Harrington - Sturm der Schatten

Titel: Weber, David - Honor Harrington - Sturm der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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das und der Umstand, dass die Sollys wahrscheinlich wenigstens viermal so viele Superdreadnoughts haben wie wir Zerstörer! Aber getan ist getan, und vielleicht ist jemand auf ihrer Seite klug genug, um zu begreifen, wie viele von ihren Raumfahrern sterben müssten, ehe sie uns allein durch ihren Größenvorteil beikommen könnten. Ich würde wirklich gern glauben, dass da drüben irgendwann die Vernunft ausbricht.
    Von ihren Gedanken war ihr nichts anzusehen, als sie sich Commander Edwards zuwandte.
    »Also gut, Bill«, sagte sie gelassen zum Signaloffizier ihres Flottenstabes, »dann schauen wir mal, ob das nächste Glied in der solarischen Kommandokette ein wenig zugänglicher ist.«

22
    »Wissen Sie, diese Anisimovna würde ich gern mal kennenlernen«, sagte Michelle Henke und ließ sich von Chris Billingsley einen frischen, dampfend heißen schwarzen Kaffee einschenken. Sie bedachte den Steward mit einem raschen Dankeslächeln, und er ging mit der Kanne um den Tisch herum zu ihren beiden Besuchern, füllte auch ihnen die Tassen nach und zog sich wieder aus dem Arbeitszimmer zurück.
    »Ich kann mir nicht vorstellen, dass Sie da die Einzige sind, Ma’am«, erwiderte Aivars Terekhov grimmig. »Ich hätte auch gern eine oder zwo Stunden mit ihr alleine.«
    »Sie scheint ganz schön herumzukommen, nicht wahr?«, warf Bernardus Van Dort ein. »Vorausgesetzt, es ist wirklich die gleiche Person, die Tyler kennengelernt zu haben behauptet.«
    »Gleicher Name, gleiche Beschreibung«, erwiderte Michelle. Sie nippte an ihrer Tasse, stellte sie auf den Tisch und lehnte sich zurück. »Mir ist klar, dass es in der Milchstraße eine Menge Frauen gibt, aber wie viele bildschöne, männermordende – das sollte jetzt kein Witz sein – Blondinen mit mesanischem Akzent, Kreditchips von Manpower, solarischen Kampfgruppen in der Hosentasche und einem Drang, sich im Talbott-Sternhaufen unters gemeine Volk zu mischen, um dadurch Aktionen einzuleiten, die uns die Kniescheiben brechen sollen, sollen denn noch herumlaufen?«
    »Ich räume ein, es deutet alles darauf hin, dass es die gleiche Person ist«, erwiderte Van Dort mit unerschütterlicher Ruhe. »Vorausgesetzt, sie ist nach dem Fiasko bei Monica nach Mesa gereist, ist sie jedenfalls in Rekordzeit hier wieder aufgetaucht. Für mich wirft das die Frage auf, ob Manpower die ganze New-Tuscany-Operation von vornherein geplant hatte, und sei es nur als Alternative. Anisimovna kann kaum sehr viel Zeit auf Mesa verbracht haben, um über neue Vorgehensweisen zu beraten, ehe man sie hierher zurückgeschickt hat.«
    »Manpower hat sich sehr schnell von der Schlappe erholt, nicht wahr?«, stimmte Michelle nachdenklich zu, und Terekhov schnaubte.
    »Ich glaube nicht, dass es sich ›erholt‹ hat; es hat eher nachgeladen «, sagte er. »Und mir gefällt überhaupt nicht, was Vezien und die anderen darüber zu sagen hatten, wie der unbetrauert verstorbene Admiral Byng überhaupt in diese Position kam, die es ihm erst erlaubte, etwas derartig Dummes zu tun.«
    Seiner Bemerkung begegneten die beiden anderen mit Schweigen, während sie über die Implikationen von Premierminister Veziens Aussage nachdachten. Dann blickte Michelle Van Dort an.
    »Bernardus, glauben Sie wirklich, dass Baronin Medusa und Premierminister Alquezar Ihre Übereinkunft mit Vezien billigen werden?«
    »Ich glaube schon … wahrscheinlich werden sie es.« Van Dort lächelte angespannt. »So viel habe ich eigentlich auch gar nicht versprochen, nicht wahr. Im Grunde nur, dass die Royal Manticoran Navy nicht die gesamte orbitale Infrastruktur seines Sonnensystems zur Vergeltung zusammenschießt.«
    »Das und dass New Tuscany nicht von sämtlichen Märkten im Quadranten ausgeschlossen wird«, erwiderte Terekhov besserwisserisch. Als Van Dort eine Braue hochzog, schnaubte Terekhov erneut. »Das ist reichlich mehr, als ich Vezien zugestanden hätte, Bernardus! Und wenn ich ehrlich bin, nach allem, was New Tuscany versucht hat, bin ich mir nicht sicher, ob das Sicherheitsrisiko zu rechtfertigen ist.«
    Er wollte fortfahren, brach aber mit einem Laut ab, der verdächtig wie ein »Uff!« klang, als ohne jede Warnung mehrere Kilo Katze in seinen Schoß sprangen. Terekhov gehörte zu Diceys Lieblingen. Nicht nur hatte der Commodore durch seine langen Beine einen angenehm großen Schoß, Dicey besaß auch ein unheimliches Talent, Katzenfreunde von Menschen zu unterscheiden, die seinesgleichen nur duldeten. Nun setzte er sich auf,

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