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Weber, David - Honor Harrington - Sturm der Schatten

Weber, David - Honor Harrington - Sturm der Schatten

Titel: Weber, David - Honor Harrington - Sturm der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Schlachtkreuzer und Schweren Kreuzer weit außerhalb der effektiven Raketenreichweite der Solarier gehalten, und nur die Zerstörer vorgeschickt, um sicherzustellen, dass Sigbee sich an ihre Anweisungen hielt. Wie erhofft hatte die Erinnerung an das, was der Jean Bart zugestoßen war – und Michelles offenkundige Bereitschaft zu einer zweiten Demonstration – sämtliche Hemmnisse überwunden.
    Die Ankerwachen, die an Bord der solarischen Schiffe geblieben waren, zeigten sich kein bisschen kooperativer, als sie unbedingt sein mussten, aber sie leisteten auch keinen Widerstand. Das überraschte wenig angesichts der schwerbewaffneten Marines, die die Enterkommandos begleiteten. Diese Enterkommandos hatten rasch festgestellt, dass die Computersicherheit der Solarier den manticoranischen Methoden weit unterlegen war. Sie war sogar schlechter als einiges an auf dem zivilen Markt erhältlicher solarischer Hardware, die den Computertechnikern der RMN bekannt war, sodass die Verhältnisse nicht unbedingt eine Aussage über die Technik zuließ, die der SLN zur Verfügung stehen könnte, sondern nur über die Technik, die beschafft worden war.
    Als die Sperren einmal durchbrochen und die Datenbanken angezapft waren, dauerte es nicht lange, und es stand fest: Aus den taktischen Aufzeichnungen der Solarier ging eindeutig hervor, dass Commodore Chatterjees Schiffe mit der Vernichtung der tuscanianischen Raumstation nichts zu tun hatten. Wie viel diese Erkenntnis nach den jüngeren Vorfällen im gleichen Sonnensystem noch wert war, darüber ließ sich streiten, aber Michelles Techniker fertigten eine vollständige Kopie der Originaldateien an.
    Sie besaßen sogar einige der Computer, in denen diese Dateien gespeichert waren, denn Michelle hatte entschieden, die Schlachtkreuzer Resourceful und Impudent mit nach Hause zu nehmen. Die Resourceful gehörte wie die in Monica aufgebrachten Schiffe der Indefatigable- Klassean, und sie war sicher, dass BuShips und BuWeaps ihre Elektronik und Bewaffnung mit den Kampfsystemen der Schiffe vergleichen wollten, die Technodyne an President Tyler geliefert hatte. Die Impudent war, obwohl ihr Name mit einem I begann, ein Schiff der neueren Nevada- Klasse . Als solches stellte sie den aktuellen Stand der Technik dar, die von der Solaren Liga eingesetzt wurde, und Michelle wusste schon jetzt, wie freudig die Ingenieure und Auswertungsexperten in der Heimat ihre Ankunft begrüßen würden.
    Von diesen beiden Einheiten abgesehen, ließ sie den Rest von Byngs Schiffen mit Sigbee in der Umlaufbahn von New Tuscany zurück. Aus mehreren Gründen erschien es ihr unsinnig, mehr Schiffe mitzunehmen. Die neueren manticoranischen Baumuster hatten nicht sehr viele redundante Besatzungsmitglieder an Bord, aus denen man Rumpfbesatzungen für Prisenschiffe zusammenstellen konnte. Davon abgesehen war Michelle rasch zu dem Schluss gekommen, dass es keinen Sinn hätte zu versuchen, die Schiffe für manticoranische Zwecke umzurüsten, denn zu eindeutig waren sie allen Baumustern unterlegen, die zurzeit in Diensten der Allianz standen, und die Mühe und die Kosten, solche besatzungsintensiven Schiffe auf einen halbwegs aktuellen Stand zu bringen, konnte man an anderer Stelle weitaus profitabler einsetzen.
    Sie hatte überlegt, die Schiffe zu sprengen, und nach allgemein anerkanntem interstellarem Recht hätte ihr das sogar zugestanden. Am Ende hatte sie jedoch entschieden, dass sie damit nur unnötig Salz in die Wunde gerieben hätte. Die SLN zu ihrer Freundin machen konnte sie nicht, aber mit allen Schiffen zu verschwinden oder sie in der Umlaufbahn zu sprengen, hätte die Navy der Liga nur umso mehr erbost. Nicht dass die Solarier sich über das, was Michelle plante, besonders freuen würden. Achtzig Prozent der Schiffe und fünfundneunzig Prozent ihres Personals befanden sich noch physisch intakt im New-Tuscany-System, aber ehe Michelles Enterkommandos von Bord gingen, hatten sie absichtlich die internen Sicherheitsladungen der Schiffe ausgelöst – und die Computerverbände der überlebenden Schlachtkreuzer bestanden nur noch aus verkohlten Molekularschaltkreisen mit der Rechenleistung eines massiven Granitblocks. Niemand würde diese Computersysteme je neu programmieren; wenn eines dieser Schiffe sich je wieder aus eigener Kraft bewegen sollte, mussten sie komplett ersetzt werden. Die Schiffe waren also nicht völlig unbrauchbar, doch die Solarier bräuchten Monate, um eine ausreichend ausgestattete

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