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Weber, David - Honor Harrington - Sturm der Schatten

Weber, David - Honor Harrington - Sturm der Schatten

Titel: Weber, David - Honor Harrington - Sturm der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Banden abhängig, und es hat sich immer darauf verlassen, dass seine Verbindungen in die Beamtenschaft der Liga und ihr Parlament jedes solarische Vorgehen gegen Manpower verhindern. Aber jetzt bewegt Manpower Schlachtflottenadmirale und -kampfverbände wie Bauern über das Spielbrett? Selbst die Liga wird reagieren – und zwar mit Härte –, wenn ihr klar wird, dass ein einzelner geächteter Konzern – ein geächteter Konzern aus einer fremden Sternnation – ganze Flotten ihrer Wallschiffe durch die halbe Galaxis schickt!
    Und selbst wenn man dieses Risiko außer Acht lassen will, werfen Sie einen Blick auf die finanzielle Seite. Durch das Fiasko im Monica-System muss Manpower ein Vermögen verloren haben, aber es schnappt nicht einmal nach Luft. Stattdessen schaltet es gleich um auf die Operation bei New Tuscany, und die wird garantiert auch nicht gerade billig gewesen sein. Ich räume ein, dass Manpower jeden Grund hat, uns so lange vom Mesa-System fernzuhalten wie nur irgend möglich, aber hätten unsere ›Freunde‹ nach dem Finanzdebakel, das die Monica-Episode für sie gewesen sein muss, nicht wenigstens ein bisschen finanzielles Bauchgrimmen empfinden müssen? Außerdem hätte ich eigentlich erwartet, dass Manpower sich nach solch einem offenkundigen Fehlschlag und der schlechten Presse in den Medien der Liga wenigstens ein Weilchen bedeckt hält. Aber darauf hat es offensichtlich verzichtet, wenn es tatsächlich größere Kommandoernennungen und Flottendislozierungen der SLN beeinflusst. Und um dem Ganzen die Krone aufzusetzen, ist die Person, die Manpower aussendet, um das Ganze zu koordinieren, die Gleiche, die auch schon die Monica-Operation koordiniert hat, und von der wir vor Monica nie gehört hatten. Was mich nicht so besonders beunruhigen würde, wenn sie nicht so verdammt tüchtig erscheinen würde. Wenn Manpower diese Anisimovna die ganze Zeit im vorderen Magazin hatte, warum haben wir sie – oder wenigstens ihre Arbeit – noch nie gesehen? Wieso kommt dieser geächtete Konzern plötzlich mit einer Agentin ihres Kalibers? Und warum verhält sich Manpower plötzlich, als hielte es sich für eine Sternnation und nicht nur ein Verbrechersyndikat?«
    Die beiden anderen erwiderten ihren Blick, und eine ganze Weile lang sagte niemand etwas.

23
    »Vielen Dank, dass Sie so bald Zeit für mich hatten, Minister Roelas y Valiente«, sagte Sir Lyman Carmichael, als die Sekretärin des solarischen Außenministers Lorenzo Roelas y Valiente ihn in das riesige Büro führte.
    Das Arbeitszimmer bot genügend Quadratmeter für ein Basketballspiel, dachte Carmichael mehr als nur ein wenig neidisch … und fast ohne Übertreibung. Angesichts der Tatsache, dass die Grundstückspreise mit Sicherheit nirgendwo in der bekannten Galaxis höher lagen als im Zentrum von Chicago, der Hauptstadt der Solaren Liga, betonte die Größe des Büros umso ostentativer den Status seines Besitzers.
    Aber natürlich, dachte Carmichael, sind Status und Macht nicht immer das Gleiche, nicht wahr? Besonders hier in der Liga.
    »Nun«, erwiderte Roelas y Valiente, erhob sich hinter seinem Schreibtisch – der nicht größer war als ein Flugwagen der Mittelklasse – und reichte Carmichael die Hand, »Ihre Nachricht klang recht dringend, Mr. Ambassador.«
    »Ja, ich fürchte, das trifft zu. Die Angelegenheit ist dringend«, sagte Carmichael und schüttelte dem Außenminister die Hand.
    Roelas y Valiente gestattete seinem wohltrainierten Gesicht, eine Spur von Besorgnis zu offenbaren, und wies auf einen der beiden Sessel auf Carmichaels Seite des Schreibtisches.
    »Wenn das so ist, dann setzen Sie sich bitte und erzählen Sie mir, worum es geht.«
    »Danke, Minister.«
    Aus Carmichaels Stimme klang ein wenig mehr Wärme, als es in Gegenwart eines anderen hochrangigen Angehörigen der Regierung Gyulay der Fall gewesen wäre.
    Roelas y Valiente war das jüngste Mitglied des Kabinetts von Ministerpräsidentin Shona Gyulay. Er hatte die Siebzig noch nicht erreicht, und damit war er fast dreißig T-Jahre jünger als Carmichael. Im Gegensatz zu den meisten seiner Kollegen empfand er offenbar die Pflicht, sein Amt angemessen zu versehen. Hier in der Solaren Liga war das eine angenehme und unerwartete Überraschung. Roelas y Valiente erschien sogar halbwegs kompetent, und das war (nach Sir Lyman Carmichaels Erfahrung) bei einem hohen solarischen Politiker sogar noch überraschender.
    Unglücklicherweise war jemand, der diese Vorzüge aufwies,

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