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Weber, David - Honor Harrington - Sturm der Schatten

Weber, David - Honor Harrington - Sturm der Schatten

Titel: Weber, David - Honor Harrington - Sturm der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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eindeutig wieder zu einer Bedrohung werden, doch sobald Manticore und Grayson untergehen, wird Haven dazu keine Zeit mehr bleiben.«
    Wieder lächelte er, und dieses Lächeln war noch kälter als das vorherige.
    »Nur sehr wenige von Ihnen wissen, dass Benjamin seit einiger Zeit an einer Operation arbeitet, die den Codenamen ›Oyster Bay‹ erhalten hat. Wer von Ihnen davon weiß, weiß auch, dass wir nach wie vor weit von unseren Vorgaben für Einsatzbereitschaft entfernt sind. Allerdings sollten im Zuge von Oyster Bay ursprünglich Manticore, Grayson und alle wichtigen havenitischen Schiffbauzentren gleichzeitig angegriffen werden. Das Unternehmen in diesem Umfang in Gang zu setzen, ehe die manticoranischen Neubauten die Werften verlassen, ist für uns unmöglich, aber der Umstand, dass diese Neubauten noch immer in den Raumwerften liegen, konzentriert in einem begrenzten Vo lumen All, wo wir sie finden und erreichen können, ohne dass sie sich verteidigen könnten, bedeutet eine beträchtliche Vervielfachung der möglichen Wirkung der Oyster-Bay-Angriffsmittel, die uns bereits zur Verfügung stehen. Zugleich brauchen wir im Moment in der Repu blik Haven nicht zuzuschlagen. Havens Schlachtwall ist praktisch vernichtet; die havenitische Baugeschwindigkeit ist nach wie vor erheblich geringer als die manticoranische oder graysonitische, und Haven besitzt nicht das neue Waffenleitsystem, das die Manticoraner bereits einsetzen. Mit anderen Worten, um Haven können wir uns später kümmern, wenn es sein muss, und dabei erheblich konventioneller vorgehen.
    Worauf es letztendlich hinausläuft, ist Folgendes: Die neue Technik der Manticoraner ist gefährlicher als alles bisher Dagewesene, aber die Kampfstärke der RMN wurde auf höchstens vierzig bis sechzig Wallschiffe zurechtgestutzt, und in strategischer Hinsicht muss den Manticoranern von den bereits erlittenen Verlusten noch schwindlig sein. Trotz der neuen Technik sind sie verwundbarer denn je. In Talbott oder auf dem Weg dorthin haben wir die nötigen Mittel, um diesen Teil ihres neuen ›Sternenimperiums‹ abzutrennen und sie in einen offenen Krieg gegen die Liga zu stürzen, den wir immer beabsichtigt hatten. Und nachdem ich unsere Bereitschaftswerte mit Benjamin und Daniel besprochen habe, glaube ich, dass wir in der Lage sind, ein modifiziertes Unternehmen Oyster Bay in kleinerem Maßstab allein gegen Manticore und Grayson zu richten, und zwar innerhalb von sechs T-Monaten.«
    Er hielt erneut inne und ließ den Blick über die reglosen Gestalten gleiten, die den totenstillen Saal füllten.
    »Mir ist bewusst, dass nach so vielen Jahrhunderten ein derart kurzfristiges Umstellen und Reorganisieren unserer Pläne jedermann nervös machen kann. Doch sehen wir der Tatsache ins Gesicht: Wir haben immer gewusst, dass wir die Planung und das Operationstempo anpassen müssten, wenn die Zeit kommt. Sicherlich würde ich gern mit unserem ursprünglichen Zeitplan fortfahren. Leider hat der Gegner sich entschieden, in dieser Hinsicht nicht mit uns zu kooperieren. Meiner Ansicht nach hat sich die Bedrohung, die Manticore für unsere gesamte Strategie bedeutet, besonders im Lichte des Ausgangs der Schlacht von Manticore exponentiell vergrößert. Wir können dem Sternenkönigreich nicht gestatten, einen sauberen militärischen Sieg über Haven zu erzielen, und schon gar nicht, wenn es gleichzeitig vier- bis fünfhundert Lenkwaffen-Superdreadnoughts mit dem unbekannten System, durch das es die Offensive auf sein Heimatsystem abschlagen konnte, in Dienst stellt. Die Gefahr, dass man die nötige Stärke besitzt, um sich direkt gegen uns zu wenden, falls man bemerkt, was wirklich vorgeht, wäre inakzeptabel, ganz gleich, wie die Solarier reagieren mögen.
    Es ist durchaus möglich, dass unsere Schätzwerte der Zeit bis zur Fertigstellung der manticoranischen Neubauten übermäßig optimistisch ausfallen. Wir sind sogar auf Anzeichen dafür gestoßen. Collin wird diese Indikatoren gern im Anschluss mit Ihnen diskutieren. Im Augenblick jedoch sind es nur Anzeichen, und wie gesagt wird die Notwendigkeit, die neuen Waffenleitsysteme zu inkorporieren, die Manticoraner vermutlich bremsen.
    Gewiss gibt es dabei Unsicherheiten, aber wenn wir nur die Hälfte – oder vielleicht nicht einmal die Hälfte – der neuen manticoranischen Wallschiffe noch in den Werften erwischten, wäre es ein gewaltiger Vorteil für uns. Und natürlich bleibt bei dieser Überlegung der Schaden an der

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