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Weber, David - Honor Harrington - Sturm der Schatten

Weber, David - Honor Harrington - Sturm der Schatten

Titel: Weber, David - Honor Harrington - Sturm der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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wird wie die tuscanianische Version. Außerdem müssen wir auf eine Weise weitermachen, wie jede unschuldige Sternnation, die in gutem Glauben handelt, weitermachen würde. Also müssen wir direkt auf Veziens Note reagieren.«
    »Auf welche Weise, Mylady?«, fragte Alquezar.
    »Indem wir mit einer Note antworten. Einer Note, die sehr deutlich macht, dass wir jede Schuld von uns weisen, die mit Commander Dentons Aufzeichnungen als Beleg unserer Schilderung in allen Einzelheiten beschreibt, was tatsächlich im Pequod-System vorgeht, und die eine Erklärung für das zunehmend provokante Vorgehen New Tuscanys verlangt.«
    »Planen Sie diese Note über die normalen diplomatischen Kanäle zu übermitteln, Mylady?«, fragte Michelle, und Medusa bedachte sie mit einem ausgesprochenen Haifischlächeln.
    »New Tuscany hat sein offizielles Regierungskurierboot den weiten Weg nach Spindle geschickt, damit wir unsere Post auf jeden Fall bekommen, Admiral. Dafür zu sorgen, dass die Antwort genauso prompt kommt, ist wohl das Mindeste, was wir tun können. Ich glaube, Amandine Corvisart gibt eine ausgezeichnete Vertreterin ab, und Commodore Chatterjee wäre ein recht beeindruckender Postbote.«
    »Das wiederum könnte man als Provokation auffassen, Mylady«, erwiderte O’Shaughnessy. Als Medusa ihn anblickte, hob er die Schultern. »New Tuscany hat ein einzelnes unbewaffnetes Kurierboot geschickt. Wenn wir unsere Antwort mit einer ganzen Zerstörerflottille oder auch nur einer Zerstörerdivision abliefern, könnte man das leicht als eine Art ›Kanonenbootdiplomatie‹ hinstellen.«
    »Als Drohung, dass sie lieber den Mund halten, wenn sie nicht wollen, dass wir ihnen ihr erbärmliches kleines Sonnensystem zerballern, Mr. O’Shaughnessy?«, fragte Khumalo ein klein wenig eisig. »Meinen Sie das?«
    »Jawohl, das meine ich tatsächlich, Admiral«, antwortete O’Shaughnessy, ohne mit der Wimper zu zucken. »Und ich prügele nicht auf die Navy ein, wenn ich das sage. Tatsächlich halte ich Kanonenboote oder auch mal einen Kreuzer – oder ein Schlachtkreuzergeschwader«, warf er mit einem schiefen Lächeln zu Michelle ein – »für legitime diplomatische Werkzeuge. Ich weise nur darauf hin, dass wir es in diesem speziellen Fall mit jemandem zu tun haben, der versucht, uns zu provozieren und in ein schlechtes Licht zu stellen. Mit jemandem, der die Vernichtung eines seiner Frachter als Folge unseres Tuns hinstellt. Wenn es aussieht, als bedrohten wir New Tuscany unverhohlen, könnten wir dem Gegner in die Hände spielen.«
    »Das habe ich mir schon überlegt«, sagte Medusa, ehe Khumalo antworten konnte, »und Sie könnten da sogar recht haben. Gleichzeitig glaube ich, dass wir es mit einem Anlass zu tun haben, bei dem ein kleiner Machtbeweis angeraten ist. Ich bin zuversichtlich, dass sich Commodore Chatterjee professionell und unprovokant benehmen wird, und ich weiß, dass Amandine bestimmt auftritt, ohne sich zu offensichtlichen Drohungen herabzulassen. Aber auf keinen Fall würden wir oder irgendeine andere echte interstellare Macht die Überbringung einer solchen Note nicht mit einer zumindest bescheidenen Demonstration der Stärke begleiten. Ganz gleich, wie wir es ausdrücken, wir beschuldigen New Tuscany, absichtlich Spannungen zwischen unseren Sternnationen hervorzurufen, und wenn die Tuscanier uns beschuldigen, den Frachter vernichtet und die gesamte Besatzung getötet zu haben, dann erheben sie die Anklage, wir hätten einen kriegerischen Akt gegen New Tuscany begangen. Wenn wir darauf nicht mit genügend Stärke reagieren, um sie zu warnen, dass es eine Grenze gibt, die sie besser nicht überschreiten, dann begeben wir uns außerhalb der normalen – und allgemein akzeptierten – Parameter für die Reaktion einer Großmacht in einem Fall wie diesem.«
    »Und wenn der ›Spielplan‹, den Commodore Terekhov ansprach, auf der Annahme beruhte, dass wir innerhalb dieser normalen, akzeptierten Parameter reagieren, Mylady?«
    »Ich kann keine Gedanken lesen, Gregor«, antwortete die kaiserliche Gouverneurin. »Wenn ich also nicht einfach hier herumsitzen und mich von Bedenken und Gegenbedenken lähmen lassen möchte, muss ich das Beste tun, was ich tun kann. Und solange wir uns einerseits innerhalb dieser normalen, akzeptierten Parameter bewegen, ohne schwere Keulen zu schwenken, und andererseits den Eindruck vermeiden, dass wir Angst haben, sind wir in der besten Position, in der wir uns befinden können, falls und sobald

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