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Weber, David - Honor Harrington - Sturm der Schatten

Weber, David - Honor Harrington - Sturm der Schatten

Titel: Weber, David - Honor Harrington - Sturm der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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diese Sache schließlich vor den Gerichtshof der öffentlichen Meinung kommt. Das mag nicht viel sein, aber um ganz ehrlich zu sein, es ist so ungefähr das Optimum. Wenn New Tuscany entschlossen ist, können wir es nicht aufhalten. Und wenn sich dadurch tatsächlich ein echter militärischer Zwischenfall ereignet, dann kommt es eben zu einem militärischen Zwischenfall; damit sollten wir uns am besten jetzt schon abfinden. Bis es so weit ist, zeigen wir uns als zivilisierte Sternnation, die sich einer absurden Anschuldigung erwehrt. Das kann mit Sicherheit nicht schaden, und wer weiß, vielleicht hilft es sogar.«
    »Ich glaube, Sie haben recht, Mylady«, sagte Michelle, und ihre Miene wurde hart. »Ich möchte keinen ›militärischen Zwischenfall‹ mit New Tuscany gleich welcher Art, und weiß Gott könnten wir auf eine Wiederaufführung von Monica gut verzichten!« Sie warf Terekhov und Khumalo ein schiefes Lächeln zu. »Verstehen Sie mich nicht falsch – ich finde, Sie haben sich bemerkenswert gut geschlagen bei Monica. Aber ich glaube, wir alle wissen, wie hässlich es geworden wäre, wenn ein Kampfverband der Grenzflotte mit Mord im Blick im System aufgetaucht wäre. Es wäre schlimm genug gewesen, ehe Haven unser Heimatsystem angegriffen hat. Aber jetzt, wo wir strategisch völlig aus dem Gleichgewicht sind, fällt mir nur eine Bezeichnung ein: katastrophal!
    Trotzdem, oder vielleicht sogar gerade deswegen, sollten wir New Tuscany sehr deutlich machen, dass es, wie Madame Governor gesagt hat, eine Grenze gibt, die es besser nicht überschreitet. Vielleicht wäre es keine schlechte Idee, daran zu erinnern, dass, ganz egal wie schlecht ein ›zwotes Monica‹ für uns auf lange Sicht womöglich ist, es auf kurze Sicht für New Tuscany auf jeden Fall erheblich schlimmer sein wird! Und wir sollten den Solariern ganz deutlich vor Augen führen, dass wir beabsichtigen, im eigenen Hause die Herren zu bleiben. Vergessen wir nicht, dass diese Zwischenfälle, die sie uns vorwerfen, im Pequod-System stattgefunden haben, und als ich das letzte Mal nachgelesen habe, gehörte Pequod noch zum Sternenimperium von Manticore. New Tuscany hat eines seiner Kriegsschiffe in souveränen manticoranischen Hoheitsraum gebracht und informiert uns nun über die Schlussfolgerungen einer tuscanianischen Untersuchung zu Vorgängen in einem manticoranischen Sonnensystem, bei der keiner unserer Zeugen oder Ermittler zugegen war. Das ist auf mehreren Ebenen eine klare Verletzung unserer Souveränität, und ich glaube nicht, dass wir das so stehen lassen können. Schon gar nicht, wenn der, wer immer hier die Fäden zieht, mit der Grenzsicherheit unter einer Decke steckt.«
    »Ich glaube, das sind beides sehr gute Punkte, Admiral«, sagte Medusa. »Natürlich mag das daran liegen, dass ich auf beide schon gekommen bin! Wie auch immer, genau so möchte ich fortfahren. Ich überlasse es Ihnen und Admiral Khumalo, Commodore Chatterjees Befehle zu strukturieren. Das ist Ihr Gebiet, nicht meines. Ich würde allerdings gern über seine Befehle unterrichtet werden, ehe er nach New Tuscany ausläuft. Währenddessen setze ich mich mit Amandine zusammen. Ich habe nicht die Absicht, offensichtlich verletzend zu werden in meiner Note an Vezien, aber ich werde deutlich machen – sehr deutlich –, dass New Tuscany es mit dem Sternenimperium von Manticore zu tun hat, nicht mit einem unabhängigen Sonnensystem Pequod und auch nicht mit einem für sie problematischen politischen Gebilde, das vielleicht einmal in ferner Zukunft entsteht. Vezien hat es mit etwas zu tun, was bereits existiert, und zwar etwas, das er sich wirklich nicht zum erklärten Feind machen sollte.«

13
    Abigail Hearns saß an ihrer Station auf der Brücke von HMS Tristram und konzentrierte sich darauf, Ruhe auszustrahlen. Leicht fiel es ihr nicht.
    Abigail hatte nie sonderlich an Eingebungen oder das »Zweite Gesicht« geglaubt. Nicht in Bezug auf sich selbst zumindest; von Gutsherrin Harrington hatte sie genügend gesehen und gehört, um diese Vorstellung nicht einfach abzutun, was die Manticoranerin betraf. Einige andere Offiziere, unter denen sie gedient hatte, wie Captain Oversteegen, verfügten anscheinend ebenfalls über etwas Ähnliches wie parapsychische Kräfte, doch Abigail Hearns’ geistige Antennen waren stets völlig unempfindlich für Warnsignale irgendeiner Art gewesen. Deshalb war sie an diesem Tag besonders nervös. Denn irgendetwas schnürte ihr die Nerven zu einem

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