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Weber, David - Honor Harrington - Sturm der Schatten

Weber, David - Honor Harrington - Sturm der Schatten

Titel: Weber, David - Honor Harrington - Sturm der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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in die Raumverkehrsleitungscomputer eines drittrangigen Sonnensystems wie New Tuscany einzuschleusen. Ganz wie Lieutenant Rochefort hatte auch er sich gesagt, dass die Antwort auf diese spezielle Frage auf einer Ebene liege, die selbst seine augenblickliche Gehaltsklasse überstieg. Daher hatte er seine Anweisungen ausgeführt, den Lieutenant angeworben und mit der erforderlichen Aufzeichnung einer Sendung und dem Aktivierungscode ausgestattet, die ihm sagen würden, wann es Zeit war, dass er das Seinige für die nationalen Interessen New Tuscanys tat.
    Unmittelbar darauf war ihm ein tödlicher Unfall zugestoßen, der auf den Namen Kyrillos Taliadoros hörte, und er war still und spurlos verschwunden.
    Folglich gab es niemanden, der Lieutenant Rochefort mit Manpower oder Mesa hätte in Verbindung bringen können, ehe er die Funktionstaste drückte.
    Und niemand würde danach den Lieutenant mit irgendetwas verbinden können, denn das Signal, das er sendete, war in Wirklichkeit der Zündimpuls für die Zweihundert-Kilotonnen-Kernbombe in einem Frachtcontainer, den ein Frachter des Jessyk Combine einen Monat zuvor nach Giselle gebracht hatte – und der nun in einer Frachthalle lagerte, annähernd einhundertzwölf Meter weiter vorn und dreihundert Meter unterhalb von Lieutenant Rocheforts Abteilung.
     
    Ray Chatterjee hatte gerade die Kaffeetasse am Mund, als er das merkwürdige Geräusch hörte. Er brauchte einen Augenblick, um zu begreifen, dass jemand Luft einsog, um sie mit einem explosiven überraschten Grunzen freizusetzen. Während die Identifizierung des Lauts sein Gehirn noch beschäftigte, wandte er sich der Schallquelle zu und sah, dass er von Lieutenant Commander Olson gekommen war. Dann hob sie den Kopf und drehte sich zu ihm um.
    »Sir! Die Raumstation … Giselle … sie ist hochgegangen!«
    »Wie bitte?«
    Trotz seiner früheren Überlegungen begriff Chatterjee einen Augenblick lang überhaupt nichts, und er starrte seinen Operationsoffizier nur an. Er hatte sich auf die solarischen Schiffe konzentriert und Sorgen über die Zukunft gemacht, versucht zu schlussfolgern, was in der Vergangenheit geschehen war … Nichts davon hatte ihn geistig auf die Möglichkeit vorbereitet, eine fast zehn Kilometer lange Raumstation könnte plötzlich explodieren.
    Sein Blick zuckte zum visuellen Display, und er erstarrte, als er das Ehrfurcht gebietende Schauspiel sah. Purer Schock und Unglauben hielten ihn gefangen; er starrte es an und versuchte die unerwartete Gewaltigkeit dieses Ereignisses zu erfassen. Die Sekunden zogen sich hin, während er sich bemühte, und dann, plötzlich – »Signalstation!«, bellte er. »Rufen Sie augenblicklich Admiral Byng!«
     
    »Was zum …!«
    In dem Moment, in dem Giselle explodierte, hatte Josef Byng auf das visuelle Display geblickt, nicht in den taktischen Plot. Der plötzliche Ausbruch von Licht und Trümmern, der die zweiundvierzigtausend Männer und Frauen an Bord der Raumstation ausgelöscht hatte, kam für ihn völlig überraschend. Der Sichtschirm polarisierte sich sofort und schützte seine Augen vor dem blendenden Blitz, doch er war so dicht, so kraftvoll, dass Byng unwillkürlich zurückzuckte.
    »Sir!« Captain Aberu brüllte beinahe. »Sir! Die tuscanianische Raumstation ist soeben explodiert!«
    »Die Mantys!«, versetzte Byng, fuhr herum und drückte die Vorrangtaste an seinem Com. Captain Mizawa, Kommandant der Jean Bart, erschien fast augenblicklich auf dem Display.
    »Fall Gelb, Captain! Die Mantys haben soeben –«
    »Sir, ich weiß, dass die Station vernichtet ist«, erwiderte der Captain; er sprach rasch und drängend. »Es war eindeutig eine Kernexplosion, eine Kontaktexplosion. OPZ bestimmt die Sprengkraft auf mindestens zwohundert Kilotonnen – es war keine Energiewaffe. Wir haben jedoch keine Raketenspur aufgefasst, daher –«
    »Gottverdammt noch mal, ich habe Ihnen einen Befehl erteilt, Captain!«, herrschte Byng ihn an, außer sich vor Zorn, dass ein kleiner Grenzflottencaptain es wagte, ihn in einem Augenblick wie diesem zu unterbrechen, um mit ihm zu diskutieren. »Mir ist es scheißegal, was Sie aufgefasst haben oder nicht! Wir sitzen hier mit nacktem Arsch in der Umlaufbahn, haben nicht mal Seitenschilde, und was meinen denn Sie, wer so etwas gemacht haben könnte?«
    »Aber, Sir, es kann keine Rakete gewesen sein, wenn wir keine Spu…«
    »Hören Sie auf, mir zu widersprechen!«, bellte Byng, während ihn Panik durchpulste. Was immer die

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