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Weber, David - Honor Harrington - Sturm der Schatten

Weber, David - Honor Harrington - Sturm der Schatten

Titel: Weber, David - Honor Harrington - Sturm der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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gekommen oder als hätten die beiden Schiffe im Augenblick der solarischen Feuereröffnung miteinander kommuniziert.
    Den Experten zufolge besteht zumindest die Möglichkeit, dass die Solarier sich angegriffen fühlten und dementsprechend reagierten.«
    Helen spürte die Welle des Unglaubens, der die Menschen auf der Flaggbrücke bei diesem Satz durchfuhr, beinahe körperlich, und sie war ganz der gleichen Ansicht. Drei Zerstörer sollten siebzehn Schlachtkreuzer plus Abschirmeinheiten angegriffen haben? Allein die Vorstellung war absurd!
    »Ich will nicht behaupten, dass ein kompetenter Flottenkommandeur solch einer … Fehleinschätzung unterliegen könnte«, fuhr Gold Peak fort, als hätte sie Helens Gedanken gelesen. »Wir wissen jedoch, dass eine große tuscanianische Raumstation vollständig vernichtet wurde, ehe die Solarier das Feuer eröffneten. Diese Vernichtung war die Folge einer Kernexplosion. Die Analyse ihrer Emissionssignatur ergibt, dass diese Explosion durch einen Atomsprengkopf relativ geringer Sprengkraft verursacht wurde, wahrscheinlich im Bereich um die zwohundert Kilotonnen. Es handelte sich dabei nicht um einen bizarren Betriebsunfall, sondern um eine vorsätzlich begangene Tat. Angesichts der Spannungen zwischen dem Sternenimperium und New Tuscany ist es denkbar, dass Admiral Byng übereilt den Schluss gezogen hat, Commodore Chatterjee wäre für die Vernichtung der Raumstation verantwortlich.«
    Sie ließ ihre Zuhörer diese Information einige Augenblicke lang verdauen, gab ihnen Zeit zu überdenken, was das bedeutete.
    Wenn wir es nicht waren – und ich weiß verdammt genau, dass wir es nicht waren, dachte Helen –, dann muss es jemand anderes gewesen sein. Und wenn die Sollys glaubten, wir wären schuld, dann waren sie es offensichtlich ebenfalls nicht. Damit bleibt nur …
    »Nach unseren besten Schätzungen lag die tuscanianische Opferzahl dieser Katastrophe zwischen vierzig- und fünfzigtausend Menschen«, sagte Gold Peak leise. »Wir können nicht sicher sein, ob sich eine Besatzung an Bord der Helene Blondeau befand, als das Schiff im Pequod-System auf geheimnisvolle Weise explodierte, aber wir wissen mit Sicherheit, dass die Raumstation in der Umlaufbahn von New Tuscany zum Zeitpunkt ihrer Vernichtung voll bemannt war. Das heißt, wer immer für die Explosion verantwortlich ist, hat all diese Menschen vorsätzlich getötet.
    Unsere Nachrichtendienstexperten halten es für entfernt möglich, dass jemand versucht, die Solare Liga in einen heißen Krieg gegen das Sternenimperium zu manövrieren. Ich bin sicher, ich brauche niemanden von Ihnen an die Bemühungen des letzten Jahres im Split-, Montana- und Monica-System zu erinnern. Hier könnten – ich betone, könnten – wir es mit einem neuen Versuch zu tun haben.
    Dennoch besteht ein gewaltiger, wichtiger Unterschied zwischen den Ereignissen, die zu Commodore Terekhovs Stippvisite im Monica-System führten, und denen, die uns zu unserem Besuch von New Tuscany bewegen. Diesmal sind manticoranische Kampfschiffe – Schiffe der Königin – vernichtet worden, skrupellos und ohne Warnung, und der Finger, der den Feuerknopf gedrückt hat – aus welchem Grund auch immer –, war solarisch. Das bedeutet, Herrschaften, dass wir uns im Moment in einem unerklärten Kriegszustand mit der Solaren Liga befinden.«
    Helen kam es vor, als gefriere ihr das Mark in den Knochen, und zum ersten Mal, seit sie als Dreizehnjährige in den lichtlosen Tunneln unter dem Alten Viertel Chicagos in der Falle gesessen hatte, fühlte sie sich wieder wie ein kleines Pelzwesen, das vor den Klauen eines Hexapumas flieht. Allein der Gedanke an die gewaltige Größe der Liga, an die geradezu unendlichen Flotten, die sie bauen und bemannen konnte, genügte schon, um selbst der stärksten Seele Entsetzen einzujagen.
    »Sonderminister Bernardus Van Dort befindet sich als direkter persönlicher Vertreter Premierminister Alquezars, Baronin Medusas und Ihrer Majestät bei mir an Bord des Flaggschiffes«, sprach Gold Peak nach einer kurzen Pause weiter, »und eine diplomatische Sonderdelegation wurde mit den Sensorlogs der Tristram ins Meyers-System entsandt, um dort vom Office of Frontier Security eine Stellungnahme zu verlangen. Natürlich hoffen wir weiterhin, dass es möglich ist, diese Konfrontation mit der Liga im Keim zu ersticken, doch damit das geschieht, darf die Lage im Quadranten nicht weiter eskalieren, muss alles Beweismaterial gesichert werden, ist eine

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