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Weber David - Schwerter des Zorns - 2

Weber David - Schwerter des Zorns - 2

Titel: Weber David - Schwerter des Zorns - 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Kriegsgott
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übrig,
als die Darstellung seines Prinzen nachzuplappern, so schwachsin
nig sie angesichts der Tatsache auch klingen mochte, dass alle An
wesenden die Wahrheit ahnten oder sogar kannten. Und er hatte
nicht das geringste Bedürfnis, Farmah zu lauschen, wie sie in aller
Öffentlichkeit schilderte, was damals wirklich passiert war.
»Aye, sicher hab ich das, Halâshu, na klar.« Bahnaks beruhigende
Worte schienen an einen Schwachsinnigen gerichtet zu sein. Dann
lächelte er. »Übrigens, da Ihr gerade von Söhnen sprecht … Könnt
Ihr uns vielleicht sagen, wie es um die Gesundheit von Kronprinz
Harnak bestellt ist? Ich habe schon seit Monaten keine Schauerge
schichten mehr über ihn gehört.« Sein Lächeln erlosch schlagartig
und alle Leichtigkeit verflog. »Ich hoffe doch sehr, dass sich sein Zu
stand nicht verschlechtert hat«, beendete er seinen Satz mit einer
Stimme wie aus Eisen. Halâshu zuckte zusammen.
Er leckte sich die Lippen und sah sich in dem Großen Saal nervös
um. Nicht einmal die Gesandten der anderen Blutklingen-Prinzen
mochten seinen Blick erwidern. Niemand in Navahk hatte aus erster
Hand von Harnaks Schicksal erfahren, aber sie wussten dennoch
alle Bescheid. In gewissen, aber weiten Kreisen erfreute sich Die Bal
lade von Bahzell Bluthand ausgesprochener Beliebtheit, wenn auch
niemand so dumm gewesen wäre, sie an einem Ort darzubieten, wo
Churnazh sie hätte hören können. Dennoch war offenbar laut genug
gesungen worden, dass der Prinz von Navahk Chalghaz zum neuen
Kronprinz ausgerufen hatte.
Halâshu wollte etwas erwidern, doch Bahnak hatte lange genug
mit ihm gespielt. Der Navahkaner hatte sich durch seine eigene Hal
tung in eine Lage manövriert, in der er genau die Beschuldigungen
äußerte, auf die Prinz Bahnak gewartet hatte. Jetzt schnellte der
Prinz von Hurgrum wie eine Schlange hoch und sprang auf die
Füße, strafte seine entspannte Pose Lügen und starrte den hilflosen
Botschafter an.
»Mein Sohn soll also ein Feigling und Mörder sein?« Seine Stimme
hallte laut durch den großen Saal. Man musste Halâshu zugute hal
ten, dass er nicht zurückwich, aber er legte die Ohren an und zog
die Schultern zusammen. »Zweifellos liegt Churnazh viel daran,
dass dieses Märchen verbreitet wird«, fuhr Bahnak verächtlich fort,
»aber die Wahrheit sieht ein wenig anders aus, stimmt's, Herr Bot
schafter?«
Er schwenkte seinen Blick von Halâshu über die anderen Gesand
ten und diesmal stemmte er die Fäuste in die Hüften.
»Da steht Ihr, einer wie der andere, und seid bereit, die Lügen zu
schlucken, die eine miese Kröte wie die da Euch auftischt!« Er deu
tete mit einem verächtlichen Nicken auf Halâshu. »Wie viele von
Euch glauben, dass seine Geschichte über Bahzell und Harnak auch
nur ein Körnchen Wahrheit enthält?« Niemand antwortete und
Bahnak schnaubte höhnisch. »Dachte ich es mir. Und wenn dann
derselbe Haufen Hundekot verkündet, ich hätte meine Männer mit
ten im Frieden zu Churnazh geschickt, ist das plötzlich eine ganz
andere Angelegenheit, stimmt's?« Immer noch antwortete niemand
und er hob die Stimme. »Hab ich Recht?« blaffte er.
»Bei allem gebotenen Respekt, Eure Hoheit, das ist es allerdings.«
Die Menge teilte sich, als die Sprecherin vortrat. Die silberhaarige
Botschafterin Lady Entarath von Halk war eine Blutklinge, und ihr
Stadtstaat war ein Verbündeter von Navahk. Dennoch bedachte sie
Halâshu mit einem abgrundtief verächtlichen Blick, bevor sie sich an
Bahnak wandte.
»Diese … Angelegenheit zwischen Eurem Sohn und Kronprinz
Harnak geht nur Euch und Prinz Churnazh etwas an«, erklärte sie
ruhig. »Prinz Bahzell wurde von Churnazh geächtet, weil er die Ge
setze der Geiselbürgschaft verletzt haben soll. Nach den Paragra
phen unserer Gesetze und gemäß der Tradition hat er damit sein Le
ben an Churnazh verwirkt. Dennoch, wie Ihr sehr wohl wisst, sind
angesichts der … unterschiedlichen Meinungen über sein Verhalten
mein Prinz und die der anderen mit ihm verbündeten Stadtstaaten
nicht geneigt, Churnazhs Forderungen zu unterstützen, Prinz Bah
zell an ihn auszuliefern. Das mag so sein wie es will, Eure Hoheit,
doch die Berichte, dass Pferdediebe auf navahkanisches Gebiet ein
gedrungen sind, beruhen nicht nur auf Nachrichten von Halâshu.
Meine eigenen Quellen berichten dasselbe, und sie behaupten wei
terhin, dass Prinz Bahzell diesen Übergriff in Eurem Namen ange
führt hat.«
In der Halle herrschte absolute Ruhe. Lady Entarath hatte einen
ganz anderen Rang

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