Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Weber David - Schwerter des Zorns - 2

Weber David - Schwerter des Zorns - 2

Titel: Weber David - Schwerter des Zorns - 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Kriegsgott
Vom Netzwerk:
immer reizbarer und jähzorniger gewor
den. Mittlerweile schwebte er ständig am Rand der Blutrunst und
die Leibwächter der Gesandten in seiner Nähe hielten ihre Hände
unmittelbar in der Nähe ihrer Schwertgriffe.
»Ich soll das Territorium Eures Prinzen angegriffen haben?« Bahn
ak klang milde überrascht. »Und was veranlasst Euch, so etwas an
zunehmen, Lord Halâshu?«
»Spielt keine Spielchen mit mir, Bahnak!« Halâshu deutete wütend
auf die Menschen in der Großen Halle. »Alle wissen, dass Euer Sohn
Bahzell wieder in Hurgrum weilt! Außerdem wissen alle, dass er
sich nicht nur damit zufrieden gegeben hat, Kronprinz Harnak unter
Verletzung seiner Geiselbürgschaft anzugreifen und wie einen räu
digen Hund fast totzuschlagen, sondern jetzt auch noch ein Über
fallkommando Eurer Männer auf navahkanisches Territorium ge
führt hat. Damit hat er eindeutig die Friedensverträge verletzt, die
zwischen meinem Prinzen und Euch geschlossen wurden! Ich über
lasse es Euren Verbündeten zu entscheiden, ob sie jemandem folgen
wollen, der einer solchen Aggression zustimmt, ohne sie darüber
auch nur ins Benehmen zu setzen. Die Handlungen Eures Sohnes
dagegen sind eine gänzlich andere Angelegenheit. Diese neue Un
verschämtheit macht ihn erneut zum Gesetzlosen, und im Namen
von Prinz Churnazh von Navahk verlange ich, dass er jetzt unver
züglich unserer Gerichtsbarkeit ausgeliefert wird!«
»Meine Güte, Ihr nehmt den Mund zu dieser frühen Morgenstun
de aber ganz schön voll, was?« Bahnak schaute Marglyth an. »Weißt
du
etwas
davon,
dass
wir irgendwelche
Verträge
gebrochen
haben?« Sie schüttelte lächelnd den Kopf und er sah Barodahn an.
»Und du, mein Sohn Barodahn? Du würdest doch nie und nimmer
irgendwelche Überfälle auf diese stinkenden Mistke… wollte sagen,
auf unsere hoch geschätzten navahkanischen Nachbarn anordnen,
ohne mich vorher zu fragen, hm?« Barodahn schüttelte ebenfalls
den Kopf, und Bahnak drehte sich zu Halâshu herum, der mittler
weile einen puteroten Kopf hatte, und zuckte mit den Schultern.
»Da hört Ihr es selbst, Milord Botschafter. Ich fürchte, Euch wurde
falsch berichtet. Kann ich heute Morgen sonst noch etwas für Euch
tun?«
»Verflucht sollt Ihr sein!« zischte Halâshu. Er ließ eine Hand auf
seinen Dolch fallen und wollte vortreten, blieb jedoch stehen, als ihn
Thankhar mit einem langen Schritt überholte und sich vor ihm auf
baute. Wie alle Söhne Bahnaks maß auch Thankhar deutlich mehr
als zwei Meter. Im Gegensatz zu Halâshu trug er eine Rüstung, und
seine rechte Hand ruhte locker auf dem Knauf seines Breitschwertes.
Einen Augenblick lang sah es so aus, als würde Halâshus Blutrunst
ihn trotzdem weitertreiben, doch der Gesandte blieb stehen. Er rühr
te sich mehrere Sekunden lang überhaupt nicht und löste seine Fin
ger dann vom Griff seines Dolches, holte tief Luft und sah Bahnak
finster an.
»Ihr könnt so viel Spielchen mit mir treiben, wie Ihr wollt«,
knirschte er, »aber alle in diesem Saal haben dieselben Geschichten
gehört wie ich. Ihr und Euer mörderischer Sohn haben mit unseren
Verträgen Schindluder getrieben, seit sie unterzeichnet worden sind,
und Ihr seid bisher nur davongekommen, weil Euer Sohn ebenso
feige wie hinterhältig ist. Wenn er nicht wie ein räudiger Köter um
sein Leben gelaufen wäre, hätten wir bewiesen, dass er das Mäd
chen vergewaltigt und Prinz Harnak fast umgebracht hat, als dieser
edelmütig versuchte, ihn davon abzuhalten! Und jetzt ist er wieder
da und setzt seine miesen Machenschaften fort! Zweifellos hat er un
seren Wachposten die Kehle im Schlaf durchgeschnitten, als sie im
Gefühl eines gültigen Friedens geschlafen haben! Diesmal ist er je
doch zu weit gegangen, und Ihr auch!«
»Vergewaltigt?« fragte Bahnak verwirrt. Dann hellte sich seine
Miene verstehend auf. »Ach ja! Ihr meint diese albernen Lügen, die
Ihr und Churnazh verbreitet habt, nachdem Bahzell Farmah zu mir
schickte, um sie vor Euch und Euresgleichen in Sicherheit zu brin
gen! Tut mir Leid, Euch das sagen zu müssen, Halâshu. Wenn Ihr
mir nicht glaubt, kann Farmah Euch gern genauer erzählen, was ihr
widerfahren ist. Allerdings fürchte ich, dass sich ihre Sicht der Er
eignisse in einigen entscheidenden Punkten beträchtlich von Eurer
unterscheidet.«
»Natürlich tut sie das! Zweifellos habt Ihr diese kleine Hure fürst
lich dafür entlohnt!« schoss Halâshu zurück, aber seine Stimme
klang trotz seines Ärgers unsicher. Ihm blieb nichts anderes

Weitere Kostenlose Bücher