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Weber David - Schwerter des Zorns - 2

Weber David - Schwerter des Zorns - 2

Titel: Weber David - Schwerter des Zorns - 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Kriegsgott
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Knie, um die Span
nung zu lindern, während der Rest seiner Kolonne an ihm vorbei
zog. Die zwanzig Blutklingen unter den Novizen des Kapitels
schwankten wie trunken an ihm vorüber, als sie die letzten Meter
zurücklegten. Sie waren deutlich erschöpfter als ihre Brüder vom
Stamm der Pferdediebe. Obwohl, wie Bahzell mit einem leichten
Grinsen bemerkte, selbst die Pferdediebe der anderen Clans müder
aussahen als seine Eisenäxte. Das war auch verständlich. Die Blut
klingen mochten zwar ebenso ausdauernd sein wie alle Hradani,
doch ihnen fehlte die Übung. Ihre kleinere Statur erlaubte ihnen zu
reiten, wenn auch auf recht großen Pferden, deshalb war ihre Bein
muskulatur nicht so ausgebildet wie die der Pferdediebe. Die lern
ten schon von Kindesbeinen an, eine Kavallerie zu Fuß zu überholen
und hinter sich zu lassen. Die mehr als zwanzig Werst von Hur
grum bis zum Fuß der Rinne war eine brutale Strapaze für sie gewe
sen. Und nicht viel weniger für die Pferdediebe, räumte Bahzell ins
geheim ein. Schon unter den günstigsten Bedingungen wäre dieser
Gewaltmarsch anstrengend gewesen, doch die schlammigen unge
pflasterten Straßen hatten sie gezwungen, sich an vielen Stellen
querfeldein zu schlagen, was ihnen den Weg unendlich viel mühsa
mer gemacht hatte.
    Trotzdem hatten sie einige Erleichterungen gehabt. Nicht einmal
Pferdediebe liefen gern sechzig Meilen in voller Montur, wenn sie es
vermeiden konnten. Deshalb hatten sie ihre Ausrüstung und ihre
Waffen auf Maultiere verladen. Jeder Hradani war mit zwei Tieren
aufgebrochen und hatte unterwegs die Ausrüstung auf das zweite
Maultier umgepackt. Die jetzt ebenfalls vor Erschöpfung schwank
ten. Sie hoben jedoch die Köpfe, als sie merkten, dass diese strapazi
öse Reise endlich dem Ende zuzugehen schien. Einige von Bahzells
Kriegern luden bereits die Packsättel ab, um ihre Rüstung und Waf
fen anzulegen. Andere waren zu Boden gesunken, um sich kurz aus
zuruhen, doch Hurthang scheuchte sie erbarmungslos hoch und
deutete auf ihre Packmulis. Erleichtert stellte Bahzell fest, dass sein
Cousin die Blutklingen mittlerweile ebenso behandelte wie die Pfer
dediebe. Wenn man sechzig Meilen mit Hurthang Schritt hielt und
dann noch fast die Hälfte der Rinne hinaufkletterte, radierte das of
fenbar das Stigma aus, als Blutklinge geboren worden zu sein.
    Wieder klapperten Hufe und Bahzell schaute hoch. Brandark, Kae
ritha und Vaijon ritten den letzten, steilen Abschnitt des Weges hin
auf. Die beiden Menschen wirkten vollkommen ausgelaugt, und
auch wenn sie alle ausdauernde Reiter sein mochten, die drei fühl
ten sich zweifellos, als wären sie gründlich durchgewalkt worden.
Vaijon hatte Bahzell angesehen, als glaubte er, der Pferdedieb mach
te sich über ihn lustig, als er darauf bestanden hatte, dass sie mit je
weils vier Ersatzpferden los reiten sollten. Jetzt wusste er es besser
und stöhnte, als er aus dem Sattel glitt. Kaeritha und Brandark
machten jedoch keinerlei Anstalten abzusteigen. Bahzell grinste.
Kaerithas Miene verriet ganz deutlich, dass sie keine Lust hatte, sich
aus ihrem Sattel zu schälen, bis sie sicher sein konnte, nicht sofort
wieder aufsteigen zu müssen.
»Sind wir da?« krächzte Vaijon.
    »Sind wir.« Bahzell deutete mit dem Daumen auf das notdürftig
errichtete Fort. »Herzlich willkommen in Charhans Monument.«
»Warum nennt man das so?« wollte Kaeritha wissen.
»Laut den alten Legenden war Charhan ein Clanpatriarch der
Pferdediebe, als die Sothôii diese Gegend besiedelten. Sie hatten
schon damals unser Volk nicht besonders ins Herz geschlossen,
denn sie versuchten nach Kräften, alle Pferdediebe umzubringen.
Nur hatten sie damals so ziemlich dieselben Probleme wie heutzuta
ge, denn es gab nicht viele Möglichkeiten, uns gegenseitig an die
Gurgel zu gehen. Ich will es kurz machen. Die Sothôii ritten ihren
Angriff die Rinne hinunter. Es waren zu viele, als dass Charhan sie
in einer offenen Schlacht hätte besiegen können, also errichtete er
hier seine Stellung. Du solltest den alten Thorfa bitten, dir das Epos
vorzusingen, wenn du es hören möchtest. Es strotzt vor Heldenta
ten, aber selbst Thorfa wird zugeben, dass sie allesamt von Leuten
erfunden wurden, die nicht dabei waren.«
Er verstummte, beobachtete die letzten Krieger seiner Kolonne,
und Vaijon runzelte die Stirn.
»Aber warum nennt man es Charhans Monument?« hakte er nach.
»Hm?« Bahzell drehte sich zu ihm herum und spitzte die Ohren.
»Ich habe gefragt, warum es Charhans Monument

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